Mit dem Pantera 4001 bringt Amazone im Dezember 2010 eine neue selbstfahrende Feldspritze auf den Markt, bei der nicht nur die Pflanzenschutztechnik, sondern auch das Trägerfahrzeug aus eigener Produktion stammt. Mit 8,40 m Länge, 3,80 m Höhe und 2,75 m Breite kommt das 200 PS starke neue Flaggschiff der Amazone-Feldspritzen ausgesprochen imposant daher. Vorne glänzt eine neue Komfort-Kabine, die dem Fahrer die Arbeit leichter und bequemer macht. Hinter der Kabine sind ein 4.000-Liter-Brühebehälter und ein Super-L-Gestänge mit bis zu 40 m Arbeitsbreite montiert, mit denen sich bei guten Flächenverhältnissen laut Amazone Stundenleistungen von über 20 ha erreichen lassen. Gebraucht wird diese Technik auf landwirtschaftlichen Großbetrieben, aber auch im überbetrieblichen Maschineneinsatz bei Lohnunternehmern und Maschinenringen. Als Selbstfahrer, der mit der gleichen umweltschonenden Pflanzenschutz-Technologie wie die Anbau- und Anhängespritzen von Amazone ausgerüstet ist, rundet der Pantera Amazones Maschinen-Programm für den Pflanzenschutz nach oben ab.
Dass beim Pantera nicht nur die Pflanzenschutztechnik, sondern auch das Trägerfahrzeug aus der eigenen Produktion stammt, wird bei Amazone als ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gewertet. Denn bei den Vorgängermodellen SF und SX wurde das Trägerfahrzeug noch vom niederländischen Hersteller Agrifac gebaut. Die Umstellung hat Amazone genutzt, um das Konzept des Selbstfahrers zu überarbeiten und die Maschine mit modernsten Fahrwerks-, Antriebs-, Bedien- und Pflanzenschutztechnologien auszurüsten. Laut Amazone dürfte der Pantera derzeit technologisch führend auf dem internationalen Markt der selbstfahrenden Feldspritzen sein.
Schon am äußeren Kabinen-Design fällt, so Amazone, auf, dass die Namensanalogie zum Panther nicht zufällig entstanden ist. Laut Amazone hat die Wildkatze, der man ja besondere Schnelligkeit, Geschmeidigkeit und Intelligenz nachsagt, bei einer Vielzahl von technischen Innovationen ebenfalls Pate gestanden: Ausgerüstet für „Speed Spraying bis zu 20 km/h“ arbeitet der Pantera schnell auf dem Feld, mit 40 km/h Maximalgeschwindigeikeit ist er auf der Straße unterwegs. Als geschmeidig erweist sich die Maschine laut Amazone dank eines hydropneumatisch gefederten Tandemfahrwerks, einer Allradlenkung und 1,1 m Bodenfreiheit. Intelligent sind, so Amazone, das kraftstoffsparende Antriebskonzept mit neuem Motormanagement für minimalen Kraftstoffverbrauch, ebenso wie das aktive Federungsmanagement des Fahrwerks und die stufenlose, automatische Spurweitenverstellung. Elektronische Intelligenz zeichnet nach Herstellerangaben zudem das neue Bedienkonzept mit den neuen Terminals Amadrive und Amatron 3 sowie die Ausrüstung für die professionelle und umweltfreundliche Pflanzenschutzmittelausbringung aus.
Der neue Amazone Pantera 4001 verfügt über ein intelligentes Motormanagement im ECO-Modus für minimalen Kraftstoffverbrauch auf Straße und Feld; die bedarfsorientierte Regelung der Kühlerlüfter trägt ebenfalls zum spritsparen bei. Als weitere Neuerungen im Bereich Motor- und Antriebsmanagement nennt Amazone die elektronische Traktionskontrolle für jedes Einzelrad und eine effektive hydrostatische Retarderbremse im Fahrhebel.
Das Fahrwerk des Amazone Pantera 4001 bietet ein intelligentes, aktives Federungsmanagement je nach Fahrsituation, eine stufenlose, automatische Spurweitenverstellung sowie eine geschwindigkeitsabhängige Lenkwinkelbegrenzung bei 4-Radlenkung. Hinzu kommen das Vorgewendemanagement für Lenkung und Gestänge sowie die Steuerung der Hundeganglenkung über den Multifunktionsgriff.
Beim neuen Gesamtdesign des Pantera hat Amazone das bewährte Längstandem-Fahrwerk mit niveauregulierter hydropneumatischer Federung beibehalten. Neu ist hingegen die Positionierung der Kühler seitlich an der Kabine und das Design mit grauer Farbgebung und seitlichen Blenden. Bei 9,2 bis 10 t Leergewicht ermöglicht das Gesamtkonzept des Pantera mit 200 PS Deutzmotor laut Amazone zudem ein sehr gutes Leistungsgewicht.
Neu beim Pantera ist auch die Kabine mit mehr Glasfläche und nach Herstellerangaben vorbildlicher Geräuschdämmung. Sie verfügt unter anderem über elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, eine Telefon-Freisprecheinrichtung im CD-Radio und eine große Kühlbox. Optional ist ein Komfortsessel mit Heizung und Klimatisierung erhältlich. Die Fahrzeugbedienung erfolgt über das AMADRIVE Touchscreen Bedienterminal, die Bedienung der Spritztechnik über AMATRON 3 mit GPS-Switch und GPS-Track. Die Armlehne mit allen Bedienelementen hat Amazone am Sitz gekoppelt. Ein Multifunktionsgriff dient als Fahrhebel mit Integration von Fahrzeug- und Spritzfunktionen, die Spritzpumpendrehzahl ist stufenlos einstellbar. Für beste Sicht und hohe Sicherheit sorgt beim Pantera nach Herstellerangaben unter anderem die umfassende Arbeitsbeleuchtung im Kabinendach, am Gestänge und für die Arbeitsbereiche am Bedienzentrum. Hinzu kommen die Luftdruckbremsanlage und die automatische Aktivierung der Parkbremse beim Abschalten des Motors. Zudem verfügt der Pantera über eine „Coming-Home“ Funktion, bei der die Arbeitsbeleuchtung beim Abstellen der Maschine in der Dunkelheit eingeschaltet wird.
Bei der Pflanzenschutztechnik setzt Amazone auf bewährte Komponennten aus der Anhängespritze UX. Der Pantera verfügt jedoch serienmäßig über das Bedienzentrum mit Comfort-Paket und das Super-L Gestänge mit Distance Control. Zudem gibt es neue Ablageboxen für Saugschlauch und Utensilien unter der Kabine.
Zur Markteinführung baut Amazone den Pantera zunächst in einer kleineren Stückzahl. 2011 wird das Unternehmen die Produktion, abhängig von der Marktentwicklung, auf eine deutlich höhere Zahl ausweiten. Mittelfristiges Ziel ist die Produktion von 100 + X selbstfahrenden Pflanzenschutzspritzen pro Jahr. Mit der Möglichkeit, zukünftig auch selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen in deutlich größeren Stückzahlen ausliefern zu können als bisher, will die Amazone-Gruppe noch schlagkräftiger auf die verschiedenen Anforderungen der internationalen Märkte reagieren, aber auch die Arbeitsplätze im Unternehmen nachhaltig sichern.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer