Grimme zeigt eine Vielzahl innovativer Weiterentwicklungen auf der Agritechnica 2005 für die sechsreihige, selbstfahrende Zuckerrübenvollerntemaschine MAXTRON 620.
Hydraulischer Hangausgleich: Auf Wunsch können Maschinen, die in sehr hängigem Gelände eingesetzt werden mit einem hydraulischen Hangausgleich ausgerüstet werden. Dadurch hält sich die Maschine bis zu +/- 5 Grad Hangneigung absolut in der waagerechten. Zusammen mit der großen Aufstandsfläche des lenkbaren Gummiraupen-Fahrwerks können so auch extreme Hanglagen sicher und ebenso zügig wie in der Ebene beerntet werden.Dies konnte u.a. bereits in der Kampagne 2004 eindrucksvoll in der Schweiz unter Beweis gestellt werden, wie man dem Artikel aus der Fachzeitschrift „Die Grüne 24/2004“ eindrucksvoll entnehmen kann.
Vergrößerung der Bunkerkapazität auf 22 Tonnen: Die nutzbare Bunkerkapazität konnte durch die Erhöhung der Seitenwände des Entladebandes auf 22 Tonnen erhöht werden. Hierdurch ist auch die Beerntung von Parzellen mit hohen Schlaglängen ohne Überladefahrzeug möglich und auch auf kleinstrukturierten Flächen kann die produktive Rodezeit durch weniger Standzeiten beim Abbunkern gesteigert werden.
Neue Aufhängung der Radrodeschare: Gegenüber dem 2003 auf der Agritechnica vorgestellten Rodeaggregat mit horizontaler Pendelung der Radrodeschare (Pendelweg +/-30mm), wurde bereits zur Kampagne 2004 die Anlenkung der Radrodeschare am Hauptrahmen in eine verstärkte axiale Pendelaufhängung geändert. Das nunmehr gezogen anlenkte Radrodeschar, zusammen mit dem um +/-40mm vergrößertem Pendelweg, garantiert auch bei sehr ungleichmäßig gelegten Rübenbeständen ein nahezu verlustfreies und schonendes Roden der Rüben.
Automotives Fahren: Die elektronische Motorsteuerung des DaimlerChrysler Aggregats und die über CAN-Bus-Systeme realisierte Steuerung und Regelung der gesamten Funktionsabläufe im MAXTRON, ermöglichen die lastabhängige Drehzahlsteuerung des Motors. Per Knopfdruck passt sich automatisch die Motordrehzahl dem jeweiligen Lastzustand an. Unter optimalen Bedingungen kann so im Rodebetrieb die Drehzahl bis auf 1350 U/min reduziert werden, wodurch ein wesentlicher Betrag zur Verbrauchs- und damit zur Kostensenkung realisiert werden konnte.
Auftragserfassung und Datenübertragung vom VisualControl (VC 100 CE): Über das VisualControl kann der Roderfahrer komfortabel alle Kunden und Ackerdaten eingeben. Außerdem können über einfache Piktogramme die Rahmenbedingungen der Rodung festgehalten werden (Bestands-; Boden-, Witterungs-, Parzellenbedingungen). Während der Bearbeitung des Auftrags erfasst der MAXTRON automatisch Flächenleistungen, Haupt- und Nebenzeiten, Kraftstoffverbräuche etc. Diese Informationen können auf Wunsch direkt in der Kabine ausgedruckt werden und dem Rodekunden ausgehändigt werden. Darüber hinaus können die gesammelten Daten via USB-Stick einfach vom VC 100 CE auf dem heimischen PC übertragen werden und ermöglichen dort eine umfassende Auftragserfassung, die als Grundstein für eine gerechte, einsatzspezifische Abrechnung Verwendung finden kann.
Einzigartiges Reinigungskonzept Clean-Control: Das Reinigungskonzept des MAXTRON ist mit insgesamt 13 Verstellparametern so ausgelegt, dass es unter allen Einsatzbedingungen so aggressiv wie nötig und so schonend wie möglich arbeiten kann. Damit auch ungeübtere Fahrer dieses Potential voll ausnutzen können, sind die rodespezifischen Einstellungen ganz einfach per Tastendruck zu speichern und jederzeit abrufbar. Insgesamt stehen 16 Speicherplätze zur Verfügung, die ebenso einfach über Tastendruck wieder abgerufen werden können, worauf die Maschine dann automatisch die vorher abgespeicherten Einstellungen anfährt.
Neue Fahrerkabine: Zur Agritechnica 2005 wird erstmals die neue Kabinengeneration für den MAXTRON Jahrgang 2006 vorgestellt. Bei bis zu 1000 Arbeitsstunden, die die Fahrer während Kampagne auf dem MAXTRON verbringen, kommt der Ergonomie, dem Raumgefühl und dem Interieur der Kabine eine wesentliche Bedeutung zu, wenn es um den langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit der Fahrer geht. Aufgrund der langjährigen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Grimme Landmaschinenfabrik und Claas, bietet jetzt auch das Dammer Traditionsunternehmen als erster Hersteller die aus der Lexion-Mähdrescherbaureihe seit 2003 bekannte VistaCabII Kabine an. Für Fahrer und Beifahrer bedeutet dies, noch mehr Bewegungsfreiheit in der Kabine, größere Ablageflächen und ein größeres Kühlfach. Komfortausstattungsmerkmale wie Klimaautomatik oder CD-Stereoradio bleiben natürlich im Serienumfang enthalten.
Neue Motorengeneration mit noch mehr Leistung: Ebenfalls zur Agritechnica 2005 wird erstmal die neue Motorengeneration von DaimlerChrysler im MAXTRON 620 gezeigt werden. Durch die zukünftig einzuhaltenden Abgasnorm TIER III werden die heutigen Motoren der Baureihe OM 457 mit 335 kW/456 PS durch den Typ OM 460 abgelöst werden. Der neue Reihen-6-Zylinder verfügt mit 13 Litern über 1 Liter mehr Hubraum als sein Vorgänger und mobilisiert mit Turbolader, Ladeluftkühlung und vollelektronischer Einspritzregelung nunmehr eine Nennleistung von 360 kW / 490 PS. Damit steht unter widrigen Bedingungen und schwierigem Geländen nun noch mehr Leistung zur Verfügung, was Dank automotivem Fahren jedoch keinen negativen Einfluß auf den Kraftstoffverbrauch hat.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer