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Jubiläum: Der Unimog wird 70

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Artikel eingestellt am:
16.10.2016, 18:27

Quelle:
Daimler AG
www.mercedes-benz.de

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Vor 70 Jahren, am 9. Oktober 1946, absolvierte der Unimog Prototyp 1 seine erste Testfahrt, damals „Prüffahrt“ genannt. Chefkonstrukteur Heinrich Rößler saß persönlich am Steuer und prüfte den Prototypen, noch ohne Fahrerhaus, aber voll beladen mit Holz, auf unwegsamen Waldwegen bei Schwäbisch Gmünd.

Die Entstehung des Unimog ist eng verbunden mit der problematischen Versorgungslage der deutschen Bevölkerung in der Nachkriegszeit. Die Jahre 1945 und 1946 waren gezeichnet von einer katastrophalen Ernährungssituation. Diese Zustände ließen bei Albert Friedrich, viele Jahre Leiter der Flugmotoren-Entwicklung bei der Daimler-Benz AG, die Idee von einem landwirtschaftlichen Motorgerät entstehen, das die Produktivität im Agrarbereich steigern konnte.

Das Jahr 1945 war elementar für die Unimog-Idee und ihre Realisierung. Albert Friedrich kehrte im Juni 1945 nach Stuttgart-Untertürkheim zurück. Er wollte beim Wiederaufbau der Daimler-Benz AG helfen und gleichzeitig auch seine Idee des landwirtschaftlichen Motorgeräts einbringen. Am 4. August jenes Jahres fertigte ein Konstrukteur bei der Daimler-Benz AG unter Leitung von Friedrich die erste Skizze für ein solches Fahrzeug an. Diese Skizze wurde überarbeitet und am 7. September 1945 dem Vorstand des Unternehmens vorgelegt, der aber wenig Interesse an dem Projekt zeigte.

Friedrich hatte aber zwischenzeitlich seine Kontakte zur Schwäbisch Gmünder Metallbaufirma Erhard & Söhne ausgebaut und dort ging noch im Dezember 1945 die Abteilung „L“ (Landwirtschaft) an die Realisierung des Projekts. Die Leitung übertrug Friedrich seinem ehemaligen Mitarbeiter, dem Konstrukteur Heinrich Rößler, der seine Arbeit am 2. Januar 1946 aufnahm.

In wenigen Wochen entstand ein neuer Gesamtentwurf, bei dem der Motor-Getriebeblock rechts neben der Fahrzeugmittellinie angeordnet war. Dadurch konnten die Schubrohre – sie schützen die Antriebswellen – rechtwinklig zu den Achsen ausgebildet werden. Somit kam das Fahrgestell mit nur vier Antriebsgelenken aus. Eine geniale Konstruktion, die noch heute, 70 Jahre später, bei den Unimog der hochmobilen Baureihe U 4023/U 5023 verwendet wird.

Von Januar bis März 1946 wurde auch die Definition des „motorgetriebenen Mehrzweckgerätes“ festgelegt – und vieles war neu im Vergleich zur damaligen Traktorentechnik: Höchstgeschwindigkeit 50 km/h, gefederte und gedämpfte Achsen, Allradantrieb und Differentialsperren vorn und hinten, Bremsen an Vorder- und Hinterachsen, zweisitziges Fahrerhaus mit geschlossenem Verdeck und gepolsterten Sitzen, Hilfsladefläche über der Hinterachse mit 1,0 t Tragfähigkeit, Gewichtsverteilung statisch 2/3 auf Vorderachse, 1/3 auf Hinterachse, Geräteanbau-Möglichkeiten vorn, Mitte und hinten, Zapfwellenbetrieb vorn, Mitte und hinten sowie ein Nebenabtriebe für Geräte.

Im März 1946 erfand der Gaggenauer Hans Zabel, von Anfang an im Projekt dabei, den Begriff Unimog (Universal-Motor-Gerät). Aus dem „motorgetriebenen Universalgerät für die Landwirtschaft“ war bis zum Jahr 1954 bereits ein Fahrzeug geworden, das mit 66 unterschiedlichen landwirtschaftlichen Geräten ausgestattet werden konnte. Im Lauf der Unimog-Geschichte – 1951 hat die damalige Daimler-Benz AG den Unimog in die Nutzfahrzeugproduktion in Gaggenau aufgenommen – waren Wandel und technische Weiterentwicklung ständige Begleiter. 30 Baureihen und rund 340.000 abgesetzte Einheiten sind bis heute entstanden. Kein anderes Nutzfahrzeug der Welt kann sowohl als Traktor, Zugmaschine, Lkw, Feuerwehr- und Explorationsfahrzeug, Omnibus und Arbeitsmaschine eingesetzt werden.

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