Anlässlich der diesjährigen SIMA in Paris stellt John Deere eine neue Generation Rundballenpressen vor, die 2012 auf den Markt kommt.
Die neu entwickelten Pressen der Baureihe 900 mit variabler Ballenkammer wurden speziell für die Bedürfnisse von Lohnunternehmen und großen viehhaltenden Betrieben entwickelt. Mit ihrer innovativen Technologie sollen die beiden Modelle 960 (Ballendurchmesser 60-160 cm) und 990 (Ballendurchmesser 60-185 cm) für deutlich höhere Produktivität, Pressdichte und verbesserten Bedienungskomfort sorgen. Als tragendes Element eliminiert der massive Stahlrahmen, ein Exklusivmerkmal, laut John Deere die entstehenden Kräfte und entlastet dadurch die Ballenkammer.
Eines der Hauptmerkmale dieser neuen Pressen ist das neue Schnellentlade-System, das den fertigen Ballen nach Herstellerangaben in weniger als fünf Sekunden freigibt. Es arbeitet mit einem neuartigen „Vorhang“-System, das die Heckklappe der Presse ersetzt und damit den Entladevorgang deutlich verkürzen soll. Dies hilft dem Kunden, so John Deere, wertvolle Zeit zu sparen und trägt zur signifikant höheren Tagesleistung bei.
Für die reibungslose Aufnahme des Erntegutes und die optimale Zuführung zum Pressvorgang sorgen laut John Deere die neue 2,2 m breite Hochleistungs-Pick-up mit fünf Zinkenreihen und der neue Rotor mit optionalem Schneidwerk und wahlweise 13 oder 25 Messern. In der Ausführung ohne Schneidwerk tragen die Pressen übrigens die Zusatzbezeichnung RotoFlow HC, mit Schneidwerk MaxiCut HC. Die Pressen der 900er Baureihe bieten zudem über die gesamte Aufnahmebreite der Pick-up einen absenkbaren Förderkanalboden, der durch seine Anordnung die Beseitigung von eventuellen Verstopfungen am Ein- und Ausgang des Rotors nach Herstellerangaben binnen Sekunden ermöglicht.
Dank der enormen Pressdichte, die mit dem neuen Presskammerkonzept für höchste Pressdichte, dem MaxD System, erzielt wird, müssen, so John Deere, weniger Ballen pro Hektar gepresst, gebunden und transportiert werden. Es arbeitet mit einem Spannarm, der die beiden 573 mm breiten Endlos-Riemen der Presse stets gleichmäßig stark unter Zug hält. Flexible Seitenwände sollen dafür sorgen, dass der Ballen seine optimale Form auch bei maximaler Pressdichte erreichen kann, ohne dabei beim Entladen zu blockieren. Dabei sorgen drei angetriebene Walzen vor allem unter feuchten Bedingungen nach Herstellerangaben für einen schnellen Ballenstart und eine hohe Durchsatzleistung. Damit der Fahrer den Wickelvorgang stets beobachten kann, wurde die Netzbindung auf die Vorderseite der 900er Pressen verlegt. Beim Wickelvorgang wird das Netz der Ballenkammer direkt zugeführt, was laut John Deere ein Verstopfen von vornherein verhindert, egal welche Art Netzbindung oder -länge verwendet wird.
Um die Leistungsfähigkeit an langen Arbeitstagen zu erhöhen, sind die Pressen der Baureihe 900 mit einem ISOBUS-System ausgerüstet und können mit einem GreenStar 1800 Monitor ausgestattet werden. Dieser zeigt alle wesentlichen Einstellungen und Funktionen der Maschine an wie Ballendichte und -durchmesser, Weichkerndruck und -durchmesser, Messeranzahl und Stellung des absenkbaren Förderkanalbodens.
Um Arbeitskomfort und -produktivität noch zu steigern, sind die Pressen der 900er Baureihe ab 2012 mit der einzigartigen, als Innovation auf der SIMA 2011 mit einer Goldmedaille ausgezeichnete Traktor-Geräte-Automatisierung (TIA) lieferbar (siehe hierzu auch Artikel „SIMA Innovation Awards 2011: 33 innovative Neuheiten ausgezeichnet (Teil 1)“). Im Zusammenwirken mit einem mit ISOBUS-System ausgerüsteten Traktor mit stufenlosem Getriebe und elektronisch betätigten Steuergeräten kann die Automatisierung die Arbeitsbelastung während der Ernte deutlich senken helfen. Anstatt das Gespann immer wieder anhalten und die Heckklappe öffnen zu müssen, erledigt TIA diese Schritte selbsttätig, sobald der Bindeprozess abgeschlossen ist. Tipp: Lesen Sie zu diesem Thema auch die Artikel „DLG-Silbermedaille für John Deere Traktor-Geräte-Automatisierung“ und „Intelligente Traktor-Ladewagen-Kombination von Pöttinger und John Deere“ hier auf landtechnikmagazin.de.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer