Nach eigenen Angaben wurde Agricon neben drei weiteren deutschen kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in das EU-Forschungsprogramm Horizont 2020, das den Transfer von Forschungsergebnissen zu neuartigen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen fördern soll, aufgenommen. Europaweit werden laut Agricon 45 KMU unterstützt.
Das Projekt Horizont 2020 richtet sich an KMU mit einem hohen Innovations- und Wachstumspotential, quer durch alle Branchen. Das Forschungsprogramm ist in drei Phasen gegliedert, in denen die einzelnen Schritte zur Marktreife unterstützt werden. 1.090 KMU hatten sich nach Firmenangaben für die nun beginnende Phase 2 des Förderprogramms beworben. 30 Projekte von 45 KMU wurden aufgenommen, darunter Agricon.
Im Forschungsprogramm Horizont 2020 ist Agricon mit der Eigenentwicklung Agriport vertreten, einer Cloud-basierten Softwareanwendung, die das Datenmanagement in Landwirtschaftsbetrieben erheblich erleichtert. Entstandene Messdaten werden in Agriport automatisch gespeichert und den jeweiligen Feldern zugeordnet. Darüber hinaus – und das ist laut Agricon einzigartig – sind in Agriport naturwissenschaftliche Zusammenhänge mathematisch hinterlegt. Anhand dieser Regeln erzeugt Agriport automatisch Handlungsempfehlungen für die Düngung, den Pflanzenschutz oder die Saat.
„Ziel ist es, unseren Kunden ein praktisches Werkzeug anzubieten, welches objektive Entscheidungshilfen bietet und die tägliche Arbeit erleichtert“, fasst der Produktverantwortliche Dr. Martin Schneider zusammen.
Agriport ist unabhängig von einzelnen Landtechnik- oder Betriebsmittelanbietern, durch die Vergabe von Nutzerrechten kann der Landwirt seine Daten bei Bedarf gemeinsam mit Dritten nutzen, zum Beispiel seinem Pflanzenbauberater oder Dienstleister. Einem bedarfsgerechten Einsatz von Betriebsmitteln sind somit nach Entwicklerangaben weder zeitliche, noch geografische Grenzen gesetzt. Bei guter fachlicher Praxis reduzieren Landwirte europaweit die Umweltbelastung und Resistenzproblematik. Agriport hat das Potential, das Angebot qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel in Europa langfristig zu sichern, und gleichzeitig ökologischen Anforderungen – zum Beispiel festgehalten in der neuen Düngeverordnung – Rechnung zu tragen.
Im Forschungsprogramm Horizont 2020 geht es nun darum, den Funktionsumfang von Agriport zu erweitern und die Einführung im europäischen Ausland voran zu treiben. Damit sollen alle Agriport-Nutzer direkt von der Forschungsförderung in Form von mehr Funktionalität profitieren, die in Kürze verfügbar sein soll.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer