Die Grammer AG übernimmt nach eigenen Angaben die Reum Gruppe, einen Spezialisten für Oberflächentechnologie, Kunststoff- und Metalltechnik. Damit setzt der Grammer Konzern nach Unternehmensangaben seine Strategie der gezielten Übernahme von Technologie-Unternehmen zur Erweiterung und Aufwertung der eigenen Produktpalette konsequent fort. Reum ist auf die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen, designorientierten Metall- und Kunststoffkombinationen, kinematischen Innenraumkomponenten und Oberflächenveredelungen für die Automobilindustrie spezialisiert. Die Reum Gruppe erwirtschaftete nach Unternehmensangaben in 2014 mit rund 950 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 130 Millionen Euro und wird die ambitionierten Profitabilitätsziele des Grammer Konzerns nachhaltig unterstützen.
Grammer erweitert nach eigenen Angaben mit dieser Akquisition zum einen die eigene technologische Kompetenz im Bereich der Kunststoffspritzguss-Verfahren, der Oberflächenveredelung, Metallverarbeitung und der Systemverbindungstechnik. Diese Prozess- und Fertigungstechnologien ermöglichen dem Konzern laut Grammer eine schnelle und zukunftsfähige Weiterentwicklung der bestehenden Produktpalette, insbesondere im Bereich Automobil-Interieur.
Zum anderen übernimmt Grammer nach eigenen Angaben das bereits existierende Produktangebot und das Kundenportfolio von Reum. Als langjähriger Entwicklungspartner beliefert Reum nach Unternehmensangaben aus seinen Standorten in Deutschland und Polen die Premium-Automobilhersteller und die großen Systemlieferanten vor allem in Deutschland. Zu den Produkten für die Fahrzeug-Industrie zählen beispielsweise hochwertige Oberflächen, Blenden, Ausströmer und Lüftungsgitter für Mittelkonsolen und Instrumententafeln, kinematische Interieurteile sowie Lautsprechergitter aus Edelstahl und Kunststoff. Damit kann Grammer nach eigenen Angaben seine aktuellen Lieferumfänge und das bestehende Produktportfolio vor allem im Bereich der Mittelkonsolen durch die Integration der Reum Produkte komplettieren und insbesondere dank der hohen Kompetenz von Reum in der Oberflächentechnologie und im Werkzeugbau gezielt erweitern.
Grammers hervorragende globale Präsenz und langjährige Expertise als ein führender Zulieferer im Interieur-Segment soll zudem eine starke Basis für zusätzliches Potential für internationales Wachstum vor allem in Asien und der NAFTA-Region bieten. Das bestehende und erweiterte Produktportfolio wird laut Grammer künftig weltweit einer deutlich breiteren Kundenbasis angeboten werden.
Auf Basis des aktuellen Umsatzniveaus von rund 130 Millionen Euro ist aufgrund des Auftragsbestands, der bereits erfolgreich akquirierten Neuprojekte sowie strategischer Potentiale in den kommenden fünf Jahren laut Grammer ein organisches Umsatzwachstum von insgesamt über 25% geplant.
Grammer kauft nach Unternehmensangaben 100% der Gesellschaftsanteile der Reum Gruppe von H.T.P. Investments B.V., der Palatium Beteiligungsgesellschaft UG sowie der H.T.P. Automotive GmbH. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Finanzierung der Akquisition erfolgt nach Unternehmensangaben über die bestehenden Kreditlinien der Grammer AG. Die Transaktion steht laut Grammer insbesondere noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer