Die SAME DEUTZ-FAHR Gruppe (SDF) gibt die Ergebnisse für 2009 und das erste Quartal 2010 bekannt.
Nachdem nicht nur der Umsatz 5 Jahre lang ununterbrochen gestiegen ist, sondern sich parallel dazu auch das Nettoergebnis verbessert hat, war SDF 2009 mit den Auswirkungen einer Krise konfrontiert, von der auch die Landtechnikindustrie nicht verschont geblieben ist. SDF schließt 2009 mit einem gegenüber 2008 um 28,1% rückläufigen Umsatz in Höhe von 876,4 Mio. Euro ab. Der EBIT ist von 54 Mio. auf 6,5 Mio. Euro geschrumpft. Der geringere Kostenaufwand für die Rohstoffbeschaffung hat zusammen mit den ersten spürbaren Effekten des gegenwärtig umgesetzten Umstrukturierungsplans dazu beigetragen, den Rückgang der EBIT aufzufangen.
Die SAME DEUTZ-FAHR Gruppe kann zum Abschluss des Jahres 2009 einige ermutigende Daten ausweisen. Der Marktanteil in Westeuropa ist um 0,5 Prozentpunkte auf 13,2% angestiegen, was auf einen ausgesprochen guten Verlauf in Frankreich, Spanien und Skandinavien zurückzuführen ist. In Osteuropa ist der Marktanteil dank der Erfolge in Polen, Slowenien, Kroatien und Rumänien um 0,7 Prozentpunkte auf 11,3% angestiegen. Trotz sinkender Nachfrage hat der Traktorenabsatz von SAME DEUTZ-FAHR in den außereuropäischen Ländern eine deutliche Verbesserung erfahren. Vor allem in Marokko, Ägypten, Tunesien, Angola und Venezuela sind die Ergebnisse mehr als zufriedenstellend ausgefallen. Den signifikantesten Umsatzanstieg weist allerdings Indien mit +27% aus, wozu die Einführung der Marke DEUTZ-FAHR und der Traktorenbaureihe Agrolux entscheidend beigetragen haben.
Der gute Verlauf des Ersatzteilgeschäfts und sein Einfluss auf das Endergebnis dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Im Vergleich zum Vorjahr schlägt sich dieser Tätigkeitszweig mit 17,3% gegenüber 12,7% in 2008 im Gesamtumsatz nieder.
Gegen die Krise hat SDF mehrere wirksame Maßnahmen ergriffen. Das Unternehmen hat versucht, Kosten und Ausgaben durch die Reduzierung des Umlaufkapitals einzuschränken und einen noch effizienteren, konzerneinheitlichen Produktionsablauf zu schaffen. Auch der Abbau von Stellen, der in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern beschlossen wurde, erfolgte dort, wo sich dies als notwendig erwies. Daraus entwickelte sich eine schlanke Unternehmensorganisation, die nachhaltige Einsparungen bewirken soll. Der Konzern hat dabei kontinuierlich an Produktinnovationen weitergearbeitet und neue Modelle für sämtliche Marktsegmente und zur Ergänzung des Full-Line-Angebots entwickelt. Vor allem aber wurde eine kurz- bis mittelfristige Strategie verabschiedet, um auf neue Marktansprüche und Änderungen zu reagieren und den Umsatz wieder zu beleben: Im Fokus stehen neben dem Ersatzteilgeschäft, das 2009 gute Ergebnisse erwirtschaftete, bedeutende Abkommen mit strategischen Partnern in den Schwellenmärkten und den landwirtschaftlich stark expandierenden Ländern sowie eine konstante Beobachtung der neuen Märkte und der Hersteller vor Ort mit dem Ziel, u.a. auch OEM-Produktionsabkommen abzuschließen.
Von strategischer Bedeutung hat sich darüber hinaus die Entscheidung zugunsten der wichtigen Beteiligung an der DEUTZ AG erwiesen. Das zu den weltweit führenden Dieselmotorenherstellern gehörende Unternehmen schrieb Ende 2009 rote Zahlen, was in erster Linie auf die ernsthafte Krise in der Baumaschinen- und der Transportbranche zurückzuführen ist. DEUTZ sieht 2010 mit einem signifikanten Wachstum von Volumen und Umsatz entgegen und erwartet ein insgesamt positives Ergebnis. SDF hält langfristig an dieser industriellen Partnerschaft fest, um die Kooperation bei der Produktentwicklung und damit Synergien zu verstärken, die eine einflussreichere Präsenz beider Unternehmen in den Schwellenmärkten fördern können.
Ermutigend sind auch die Daten für das erste Quartal 2010, welche die 2009 umgesetzte Strategie gegen die Krise bestätigen. Vom 1. Januar bis 31. März sind 12% mehr Aufträge als im Vergleichszeitraum 2009 eingegangen. Der im ersten Quartal erwirtschaftete Umsatz übersteigt die Budgetprognosen um 12%. Dabei ist das ausgeglichene Ergebnis vor allem den Verkäufen im März zu verdanken.
„Dass Ende März der Break-even-Point erreicht wurde, setzt ein ermutigendes Zeichen und bestätigt, dass sich die 2009 umgesetzte Strategie als der richtige Weg aus der Wirtschaftskrise der Branche erwiesen hat”, meint Massimo Bordi, CEO der SDF Gruppe. „In den vergangenen 10 Jahren haben wir einen Umsatzanstieg verzeichnet, der von ca. 800 Mio. Euro auf über 1.2 Mrd. in 2008 geklettert ist”, fährt Bordi fort. „Der auf die aktuelle Krise zurückzuführende Rückgang ändert nichts daran, dass die SAME DEUTZ-FAHR Gruppe heute über eine solide Grundlage verfügt: eine rationellere und effizientere Organisation der zentralen und peripheren Standorte; ein umfangreiches Produktprogramm mit mehr Traktorentypen in den oberen Leistungsklassen; ein Full-line-Angebot mit Mähdreschern, Futtererntemaschinen, Teleskopladern, Traubenvollerntern und Precision-Farming-Lösungen, die Optimierung der Logistik und der massive Ausbau des Ersatzteilgeschäfts; Investitionen in Indien, China und Russland und die Beteiligung an der DEUTZ AG. Die Herausforderung für das Jahr 2010 und die kommenden Jahre besteht darin, in den Märkten, in denen signifikante Investitionen getätigt wurden, den Umsatz zu steigern. Die Prognosen für 2010 weisen auf einen leichten Umsatzanstieg hin. Durch die Anpassung der Struktur und eine massive Eindämmung der Fixkosten gehen wir jedoch davon aus, ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr zu erreichen”.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer