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CEMA: Geringere Investitionen in Technik für den Ackerbau

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Artikel eingestellt am:
25.3.2015, 18:25

Quelle:
CEMA aisbl - European Agricultural Machinery
www.cema-agri.org

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Im Trend der gesamten Landtechnikbranche verringern sich derzeit die Umsätze der Hersteller von Geräten für die Bodenbearbeitung, die Aussaat und Düngung sowie für den Pflanzenschutz. Nach vorläufiger Berechnung der CEMA verringerte sich das Marktvolumen mit Geräten für den Ackerbau in der Europäischen Union im vergangenen Jahr um rund fünf Prozent auf 3,6 Mrd. Euro. Für 2015 erwartet die Branche einen weiteren Rückgang um etwa sieben Prozentpunkte.

„Es gibt derzeit nur noch wenige Wachstumsmärkte in Europa“, resümierte Gerd Wiesendorfer, Koordinator der drei CEMA Produktgruppen, die während ihrer jährlichen Sitzung bei der Firma Hardi am 10. und 11. März in Dänemark die gegenwärtigen konjunkturellen Perspektiven erörterten. Gleichwohl müsse man berücksichtigen, dass bis zum Jahr 2013 ein Spitzenniveau des europäischen Umsatzes erreicht wurde, das rund ein Viertel über dem Durchschnitt der fünf Jahre zuvor lag.

Ausschlaggebend sind die anhaltende Nachfrageschwäche in Frankreich sowie ein seit der Rezession 2009/2010 erstmaliger Konjunkturabschwung in Deutschland. Auf beide Länder entfallen über 35 Prozent des Geräteumsatzes in der EU. Sehr verhalten sind außerdem die Aussichten für den russischen Absatzmarkt, der sich 2014 für einige Unternehmen noch vergleichsweise gut entwickelt hatte.

Der Verkauf von Bodenbearbeitungsgeräten war im vergangenen Jahr europaweit und stückzahlbezogen um sechs Prozent rückläufig. Allerdings blieb die Nachfrage bei Pflügen und Kreiseleggen nahezu konstant auf dem hohen Vorjahresniveau. Mittlerweile haben sich die Aufträge der Hersteller generell verringert. Gleichwohl gibt es interessante Produkttrends, die den Markt stützen. Wie der Vorsitzende der CEMA-Produktgruppe Bodenbearbeitungsgeräte, Rolf Schneider (Kuhn S.A., Frankreich), betonte, geht der Trend bei großen Anbau- sowie Aufsattelpflügen in Richtung bodenschonender „On-Land“ Ausführung. Bei den Kurzscheibeneggen wies Schneider auf höhere Scheibendurchmesser hin, die eine tiefere Bodenbearbeitung und somit einen universelleren Einsatz erlauben. Im Verschleißteilangebot fahren die Hersteller eine Doppelstrategie. Einerseits werden Teile mit Oberflächenbeschichtung angeboten, die dadurch besonders lange Lebensdauer erreichen, andererseits gibt es mehr und mehr Schnellwechselsysteme, die einen schnellen und werkzeuglosen Verschleißteilwechsel bieten.

Ein generell großes Thema in der Produktentwicklung spielt die elektronische Steuerung. Carsten Hühne, Sprecher der Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF), erläuterte die Richtlinien und die weitere Zielsetzung des Netzwerks für die Hersteller in Bezug auf die Teilflächenabschaltung, die für den Pflanzenschutz und die Düngung bereits ein wichtiger Standard geworden ist. Ebenfalls stellte er die kürzlich auch für die Vertriebspartner und Kunden freigeschaltete Datenbank der AEF vor, die der Erfassung von Schnittstellenproblemen im Zusammenhang mit ISOBUS sowie der Dokumentation ihrer Lösung dienen soll.

Dirk Hollinderbäumer (Lemken GmbH & Co. KG, Deutschland) ging in seiner Funktion als Vorsitzender der Produktgruppe Pflanzenschutzgeräte auf den Status der Gerätekontrollen innerhalb der EU ein. Es sei für die Hersteller wichtig, dass die derzeit üblichen Erstkontrollen innerhalb der Unternehmen von allen Mitgliedsstaaten anerkannt würden. CEMA hat ein entsprechendes Positionspapier dazu verfasst. Er stellte weiter dar, dass gerade im Bereich Pflanzenschutztechnik der Trend zu besonders hochwertig ausgestatteter Geräte geht, um die Applikationsgenauigkeit und damit den Schutz von Umwelt und Anwender zu erhöhen. GPS-Steuerung und Einzeldüsenschaltung spielen dabei eine immer größere Rolle.

Die Marktaussichten für Pflanzenschutzgeräte, Mineraldüngerstreuer und Sämaschinen sind, ähnlich wie bei den Bodenbearbeitungsgeräten, leicht rückläufig. War es 2014 vor allem Frankreich, das den gesamteuropäischen Trend negativ beeinflusste, wird erwartet, dass sich der konjunkturelle Abschwung nun über die Mehrzahl der europäischen Absatzmärkte erstrecken wird.

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