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Innovationen und Trends auf der EuroTier 2012

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Artikel eingestellt am:
23.9.2012, 7:35

Quelle:
DLG e.V.
www.dlg.org

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Die EuroTier stellt den größten Neuheitenmarkt für den europäischen und den Weltmarkt bei Maschinen, Einrichtungen und Betriebsmitteln sowie für das Management der professionellen Tierhaltung dar. In diesem Jahr kann die EuroTier mit 300 Neuheitenanmeldungen von insgesamt 182 Ausstellern aus 23 Ländern einen neuen absoluten Höchststand verzeichnen. Beachtlich ist, dass rund die Hälfte der Neuheitenanmeldungen von Auslands-Ausstellern kommt. Die EuroTier und die dort präsentierten Produkte sind also internationaler denn je. Die große Anzahl sehr interessanter Neu- und Weiterentwicklungen sowie wesentlicher Verbesserungen von bereits bekannten Produkten zeigt vor allem, dass die Innovationsfreudigkeit der Hersteller im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung nicht abnimmt, sondern sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bewegt.

Für die Auswahl der prämierten Produkte sind die Bedeutung für die Praxis, die Tiergerechtheit, die Auswirkungen auf die Betriebs- und Arbeitswirtschaft, die Umwelt und die Energiesituation entscheidend. Eventuelle Auswirkungen auf eine Arbeitserleichterung und auf die Arbeitssicherheit werden bei der Prämierung ebenfalls mit in Betracht gezogen. Die auf der EuroTier 2012 mit einer Gold- oder Silbermedaille prämierten, innovativen Produkte wurden bisher auf keiner anderen bedeutenden Ausstellung oder internationalen Schau präsentiert und/oder ausgezeichnet. Auch müssen diese Produkte zum Zeitpunkt der Ausstellung voll funktionsfähig und im Jahr 2013 auf dem Markt verfügbar sein. Insbesondere die prämierten Produkte stellen daher den idealen Leitfaden für all jene Besucher der EuroTier dar, die gezielt nach Innovationen Ausschau halten. Das Ende Oktober in deutscher und englischer Sprache erscheinende EuroTier-Neuheitenmagazin wird den effizienten Besuch der Ausstellung erleichtern. Zudem werden neben den prämierten Neuheiten solche Produkte in eine Firmenneuheitenliste aufgenommen, die im Markt bereits bekannt, aber für das Unternehmen neu sind. Hierbei sollte jedoch ein gewisser Innovationsgrad ersichtlich sein. Die Firmenneuheitenliste wird im Internet unter www.eurotier.com veröffentlicht.

Zu den insgesamt 14 Sachgebieten, aus denen heraus die zu prämierenden Produkte vorgeschlagen wurden, zählen sowohl „jüngere“ Sachgebiete, wie zum Beispiel die Aquakultur, als auch die „Klassiker“, wie zum Beispiel die Haltungs-, Fütterungs-, Klima-, Entmistungs-, Energie- und Umwelttechnik sowie die Melk- und Kühltechnik. Daneben wurden aber auch viele Anmeldungen zu den Themen Betriebsmittel, Futterlagerung und Futterherstellung, zu Geräten, Zubehör und Ersatzteilen, zu Management und Software sowie zum Stall- und Hallenbau eingereicht. Insgesamt spiegeln die zur EuroTier 2012 verliehenen Gold- und Silbermedaillen die Breite der jeweiligen Sachgebiete wider und schließen die Tierarten Rind, Schwein und Geflügel ein. Die meisten Medaillen wurden in den Bereichen „Haltungs- und Fütterungstechnik für Rinder und Schweine“ und „Management und Software“ sowie „Betriebsmittel und Technik für den Betriebsmitteleinsatz “verliehen.

In der Vergangenheit wurden oft „technische Einzellösungen“ zur Prämierung eingereicht und ausgezeichnet, bei deren Neukonzeption sich ihre Funktion entscheidend geändert hatte oder diese so weiterentwickelt wurden, dass eine wesentliche Verbesserung der Funktion und des Verfahrens zu erwarten war. Auf der EuroTier 2012 ist dahingegen der immer stärker werdende Trend zu Systemlösungen nicht zu verkennen. Bei diesem werden früher eher einzeln zu betrachtende Produkte bzw. Verfahren nun zielgerichtet und sinnvoll miteinander verknüpft. Damit sind diese Systemlösungen nun in der Lage, in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebsstatus und Informationsstand von zum Beispiel Sensoren und Produkten zueinander, nun automatisch gesamte Verfahrensketten zu steuern/regeln und darüber hinaus noch zu optimieren. Hierdurch können die Qualitätssicherung von Produkterzeugung und Produkten verbessert und nachvollziehbar gemacht sowie die Arbeitsqualität und -leistung in der landwirtschaftlichen Tierhaltung gesteigert und die Betriebskosten gesenkt werden. All dies führt natürlich auch zu einer nachhaltigen Sicherung des ökonomischen Betriebserfolgs.

Die diesjährig sehr vielseitigen innovativen Trends in der Schweinehaltung zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass technische Lösungen für Fragestellungen geboten werden, die sich insbesondere aus neueren Rahmenbedingungen für Schweinehaltungsverfahren bzw. aus der Verbesserung der Tiergerechtheit von Haltungsverfahren ergeben. Soll zukünftig zum Beispiel verstärkt Ebermast betrieben werden, gewinnen die unterschiedlichen Futteransprüche von Sauen und Ebern an Bedeutung und damit auch die verfahrenstechnischen Lösungen zur Befriedigung derselben.
Grundsätzlich gewinnen Verfahren zur Verbesserung der Bestandskontrolle, des Einzeltiermonitorings und des Managements sowohl bei der Gruppenhaltung von Sauen als auch bei der von Mastschweinen an Bedeutung. Ziel ist es, jedes Schwein tierindividuell besser „im Blick“ zu behalten.
Im Bereich der Fütterung wird nach wie vor viel Wert auf funktionssichere und einfach bedienbare Technik gelegt. Im Bereich der Darreichung von Beschäftigungsmaterial für Schweine sind praktikable Produkte immer noch gefragt.

Im Bereich der Rindviehhaltung sind auf der diesjährigen EuroTier ebenfalls sehr viele innovative Entwicklungen zu verzeichnen. Bei der Fütterung sind sowohl Neuerungen bei der fachgerechten Silierung und Entnahme von Grundfutter als auch bei der zügigen Ermittlung des Futterwertes erkennbar.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei sogenannten Systemlösungen, die zum einen das Monitoring der Tierkondition und Tiergesundheit wesentlich verbessern und die zum anderen die Steuerungs-, Regelungs- und Arbeitsprozesse im Milchviehstall sinnvoll miteinander verknüpfen und aufeinander abstimmen sowie diese visualisieren und überwachen helfen. Darüber hinaus werden Systemlösungen präsentiert, um eine möglichst automatisierte und standardisierte Datenkommunikation zwischen Betrieb und externen Partnern zu ermöglichen.
Beim maschinellen Milchentzug zeigt sich, dass Innovationen bei moderner Melktechnik noch lange nicht ausgereizt sind und dass sich das voll- oder teilweise automatische Melken weiter konsequent durchsetzt. Dies gilt auch für die Nutzung der Information von Milchinhaltsstoffen zum Gesundheitsmonitoring mittels auf dem Betrieb befindlicher Analysetechnik.
Im Bereich der Kälberaufzucht gewinnen Neuheiten zur möglichst automatischen Geburtsüberwachung immer mehr an Bedeutung.

Im Bereich der Geflügelhaltung werden Innovationen in den unterschiedlichsten Bereichen präsentiert. Diese beginnen bei der objektiven Überprüfung und optimalen Einstellung von Haltungsparametern entsprechend dem Empfinden der Tiere sowie Maßnahmen zur Verminderung des Arzneimitteleinsatzes (Antibiotika) und enden bei der Optimierung von Entmistungssystemen, wie sie auch in modernen Haltungssystemen (z.B. Kleingruppe, Voliere) verwendet werden. Darüber hinaus werden auch neue Verfahrensprozesse bei der Geflügelverarbeitung vorgestellt, welche die Produktsicherheit erhöhen und den Ressourceneinsatz erheblich reduzieren und somit auch zum Umweltschutz beitragen.

Der Trend bei Management und Software geht, wie bereits bei den unterschiedlichen Tierarten beschrieben, hin zu umfassenden Systemlösungen. Hierbei geht es vorrangig um die sinnvolle automatische Verknüpfung, Aufbereitung und Nutzung prozess- und betriebsrelevanter Daten sowie deren automatischer und standardisierter Import und Export. Diese Daten sollen dem Anwender zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung stehen und dienen zur Optimierung von Haltungs- und Prozessbedingungen sowie zum Energieverbrauch, zur Energienutzung und Energiebereitstellung, zur Produktsicherung und Qualitätssteigerung sowie zur Arbeitserleichterung.

Im Bereich der Betriebsmittel und der Technik für den Betriebsmitteleinsatz zeigt sich, dass innovative Lösungsansätze zur Förderung einer möglichst tiergerechten Fütterung, Erhöhung der Futterverwertung, Nutzung probiotischer Wirkungen und Minderung des Arzneimitteleinsatzes mehr denn je gefragt sind. Denn dadurch wird nicht nur eine verbesserte Tiergesundheit erreicht, sondern es sind auch deutliche Effekte zur Entlastung der Umwelt zu erwarten. Auch im Bereich der optimalen Erstellung von Silagen in Fahrsilos können Innovationen gezeigt werden, die positive Auswirkungen auf die Arbeitszeit, den Materialverbrauch sowie das Materialrecycling haben.

Autor dieses Artikels ist von Prof. Dr. Eberhard Hartung, Vorsitzender der EuroTier-Neuheitenkommission, Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik, Christian-Albrechts-Universität Kiel.

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