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Agritechnica 2011: Zwei Goldmedaillen und 39 Silbermedaillen für innovative Neuheiten (Teil 1)

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Artikel eingestellt am:
02.10.2011, 11:46

Quelle:
DLG e.V.
www.dlg.org

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Mehr als 300 Neuheiten wurden zur Agritechnica 2011 beim Veranstalter, der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), bis Anfang September angemeldet. Dies ist, so die DLG, als deutliches Signal zu werten, dass die Landtechnikhersteller mit einer Innovationsoffensive in die kommenden Jahre starten. Eine von der DLG eingesetzte, neutrale Expertenkommission hat aus den angemeldeten Neuheiten nach strengen Kriterien insgesamt zwei Neuheiten mit Goldmedaillen und 39 Neuheiten mit Silbermedaillen ausgezeichnet. Die Gewinner der Goldmedaillen sowie den ersten Teil der mit Silbermedaillen ausgezeichneten Neuheiten stellen wir in diesem Artikel vor.

Goldmedaillen

Guide Connect „Elektronische Deichsel“, AGCO GmbH Fendt, Marktoberdorf, Deutschland, Halle 9, Stand C11
Erstmalig wird dem Landwirt ein System angeboten, bei dem ein fahrerloser Traktor auf dem Feld vollautomatisch einem vorausfahrenden Traktor folgt. Die beiden Fahrzeuge kommunizieren über Funk und werden von einer hochpräzisen GPS-Lenkung gesteuert. Der Fahrer des führenden Traktors überwacht beide Maschinen und kann auf die Bedienungsoberfläche der folgenden Maschine vollständig zugreifen. Mit der gleichzeitigen Arbeit zweier Traktoren steigt die Produktivität des Fahrers entscheidend. Zwei kleinere Traktoren lassen sich im Gegensatz zu einer ähnlich leistungsfähigen Großmaschine flexibler nutzen und verursachen eine geringere Bodenbelastung.

NON-STOP Rundballen-Press-Wickelkombination Ultima, Bernard Krone GmbH Maschinenfabrik, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G15
Das Pressen von Rundballen ist eine anspruchsvolle Erntearbeit. Optimale Ballenform und Pressdichte mit gleichmäßig eingebundenen und gewickelten Ballen sind das Ziel. Die modernen Presssysteme bieten eine hohe Schlagkraft während des Aufsammelns und Verdichtens. Die Arbeit muss jedoch für den Binde- und Ablagevorgang unterbrochen werden. Mit der NON-STOP-Entwicklung ist ein kontinuierlicher Arbeitsvorgang, vom Pressen, Binden, Wickeln und Abladen möglich. Die neue intelligente Steuerung einer Vorkammer mit Vorpressfunktion erlaubt erstmals eine vollautomatische Arbeitsweise. Die Fahrgeschwindigkeit des Schleppers wird an die Auslastung der Presse angepasst. Der Fahrer wird durch den vollautomatischen Ablauf entlastet. Die Durchsatzleistung der Maschine kann um bis zu 50 % gesteigert werden. Das erhöht die Schlagkraft und die Auslastung der Maschine. Diese neue Kombination erhöht die Arbeitsleistung und -qualität und senkt die Energie- und Lohnkosten.

Silbermedaillen

Olivenerntemaschine, New Holland Agriculture Equipment Spa, Turin, Italien, Halle 3, Stand D06
In intensiven Olivenplantagen wird mit dieser neu entwickelten Maschine die Ernteeffizienz um ca. 20 % gesteigert. Hierzu wurden erntezonenabhängige Schüttlersysteme entwickelt, die den Baum und die neuen Blüten schonen. Der Durchgang der Maschine kann an die Kronenstärke angepasst werden. Mit der neuen Technik wird die Flächenleistung mehr als verdoppelt.

Smart Key – Intelligenter elektronischer Schlüssel, New Holland Agriculture Equipment Spa, Turin, Italien, Halle 3, Stand D06
Dieser neue Universalschlüssel erhält einen RFID-Chip, der dem Fahrer nur die Nutzung von freigeschalteten Maschinen erlaubt. So können nicht nur die versicherungsrechtlichen Anforderungen (Wegfahrschutz) erfüllt werden, sondern auch die personenspezifischen Nutzungsberechtigungen erteilt werden. Jeder Fahrer braucht für alle Maschinen nur noch einen Schlüssel, der auch in Altmaschinen ohne RFID-Technik passt. Auf dem Schlüssel hinterlegte fahrerspezifische Einstellungen werden vom Fahrzeug automatisch übernommen und die Identität des Fahrers in der Arbeitsdokumentation abgespeichert.

Entlastende Regelung des Frontkrafthebers, AGCO GmbH Fendt, Marktoberdorf, Deutschland, Halle 9, Stand C11
Der Auflagedruck von bodengeführten Geräten (z.B. Mulcher, Mähwerk oder Schneepflug) kann vom Fahrerplatz aus und während der Fahrt über das Terminal eingestellt werden. Ein Lagesensor am Fronthubwerk erkennt Unebenheiten unmittelbar aktiv und passt den Entlastungsdruck automatisch an. Bei gleichbleibendem Auflagedruck folgt das Gerät dynamisch sich ändernden Bodenkonturen.

Fendt Cargo Profi – Automatisierter Frontlader mit Wiegeeinrichtung, AGCO GmbH Fendt, Marktoberdorf, Deutschland, Halle 9, Stand C11
Der Funktionsbereich des Frontladers wird mithilfe zusätzlicher Sensorik deutlich erweitert und ermöglicht damit neue Funktionen: Zwei Endpositionen von Schwinge und Werkzeug können vorgewählt und automatisch angefahren und damit der Arbeitsbereich begrenzt werden (Memo-Funktion). Die Ergebnisse des integrierten Wiegesystems mit Neigungssensor werden dokumentiert. Zudem gibt es eine Rüttelfunktion, eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung und eine Endlagendämpfung. Die Bedienung ist komplett in das Traktorterminal integriert.

John Deere Active Seat II, John Deere Vertrieb, Bruchsal, Deutschland, Halle 13, Stand C30
Active Seat II ist ein innovatives Fahrersitzkonzept, dessen aktive Komponenten erstmalig aus elektrisch/elektronischen Bauteilen bestehen. Der Einsatz dieses elektrisch betriebenen Systems führt gegenüber dem bisherigen hydraulischen System zu einem deutlich schnelleren Ansprechen, einer nochmaligen Reduktion der Schwingungsbelastung, bei einer gleichzeitigen Reduzierung des notwendigen Leistungsbedarfs um 90 % (54 W an Stelle von 500 W).

John Deere „H“-Frontlader – Automatisierter Frontlader mit elektrohydraulischer Parallelführung, John Deere Vertrieb, Bruchsal, Deutschland, Halle 13, Stand C30
Die neue Frontladergeneration bietet programmierbare Zielpositionen der Laderschwinge und der Laderwerkzeuge sowie eine sich elektronisch – über den gesamten Hubbereich – selbsteinstellende Position der Laderwerkzeuge (elektrohydraulische Parallelführung). Durch die Einstellung am Traktorterminal bilden Traktor und Frontlader eine funktionale Einheit.

Potato Suite – Bessere Kartoffelqualität durch umfangreiche Steuerung des Traktors durch den Roder, Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, Damme, Deutschland, Halle 2, Stand C33
John Deere Vertrieb, Bruchsal, Deutschland Halle 13, Stand C30

Mit dem Ziel, die Arbeitsqualität des Roders zu optimieren, übernimmt dieser die Steuerung des Traktors in einem bisher nicht realisierten Funktionsumfang. So wird der Traktor vom Roder gelenkt, die Fahrgeschwindigkeit abhängig vom Schlupf des Krautbandes, der Separatorauslastung und dem Füllstand des Grabbandes geregelt, auf die hydraulischen Zusatzsteuergeräte zugegriffen und das Vorgewendemanagement aktiviert. Dazu notwendige Geräteparameter werden im erweiterten Umfang im ISOBUS hinterlegt.

Traubenvollernter V 6060, Traubenernte mit verbesserter Sicherheit und Effizienz, New Holland Agriculture Equipment Spa, Turin, Italien Halle 3, Stand D06
Das neue mehrstufige Sicherheitskonzept mit Radlastbestimmung reduziert nicht nur die Umsturzgefahr, sondern auch anderweitige Gefahren des Betriebs. Durch die konsequente Nutzung elektronisch geregelter hydrostatischer Antriebe unter Einbeziehung des Motormanagements wird zudem eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs von über 30 % erzielt. Dies bedeutet nicht nur geringere Betriebskosten, sondern eine deutliche Verbesserung der CO2-Bilanz in entsprechend sensibilisierten Märkten.

Intelligentes Anhängerbremssystem, New Holland Agriculture Equipment Spa, Turin, Italien Halle 3, Stand D06
Bei Traktoren mit stufenlosen Getrieben lässt sich die Fahrgeschwindigkeit durch Betätigung des Fahrhebels reduzieren, ohne die Bremse zu betätigen. Im Gespannbetrieb mit Anhängern kann es dadurch bislang zu gefährlichen Fahrsituationen kommen. Das ausgezeichnete System erkennt aktiv die aktuelle Fahrsituation und verhindert durch die gezielte Abbremsung des Anhängers das Wegschieben des Traktors. So bleibt das Gespann stabil und Unfälle werden vermieden. Das System arbeitet ohne zusätzliche Maßnahmen am Anhänger und ist deshalb mit allen fremdkraftgebremsten Anhängern einschließlich moderner ABS-Technik kompatibel.

Elektronisches Bremssystem (EBS) mit Roll-Stabilitäts-System (RSS), Bernard Krone GmbH Maschinenfabrik, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G15
Krone passt das vom Lkw-Zug bekannte Elektronische Brems- und Stabilitäts-System an die besonderen Bedingungen landwirtschaftlicher Anhänger an. Damit erreichen diese nicht nur eine erhöhte Bremssicherheit, sondern auch eine aktive Stabilisierung durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder. Dadurch werden die Fahreigenschaften verbessert, die Fahrsicherheit erhöht, die Kippgefahr reduziert und die Gefahr des Aufschaukelns vermindert. Dies gewinnt mit den zunehmend größeren und schnelleren Transporteinheiten an Bedeutung.

Fahrerassistenzsystem Vertical Lift System (vls) – Smart Handling, Weidemann GmbH, Diemelsee-Flechtdorf, Deutschland, Halle 6, Stand C25
CLAAS Vertriebsgesellschaft, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C17

Das Ansprechen des Überlastschutzes unterbricht die Arbeitsbewegung eines Teleskopladers und reduziert die Ladeleistung. Mit dem neuartigen Fahrerassistenzsystem wird vor dem Erreichen der Überlast der Teleskoparm automatisch etwas eingefahren, so dass die Überlastsicherung den Arbeitsfluss nicht mehr unterbricht. Diese Kopplung von Senk- und Teleskopbewegung kann auch für die automatische vertikale Lastabsenkung bzw. -anhebung genutzt werden, was den Fahrer bei der Bedienung entlastet.

Smart Chassis – Mechatronische Trägerplattform, Ludwig Bergmann GmbH Maschinenfabrik, Goldenstedt, Deutschland, Halle 27, Stand C26
Fachhochschule Osnabrück, COALA Kompetenzzentrum, Osnabrück, Deutschland, Halle 19, Stand E19

Das neuartige universelle Chassis integriert in modularer Bauweise aktive Wankstabilisierung, Traktionsmanagement, Neigungsausgleich, Niveauregulierung, Liftachse und Wiegefunktion. Die mechatronische Trägerplattform ist für beliebige landwirtschaftliche Aufbauten ausgelegt und optional mit den genannten Ausstattungen ausrüstbar. Weitere Details hierzu siehe Artikel „Bergmann präsentiert innovatives Fahrwerk smartCHASSIS erstmalig auf der Agritechnica 2011“.

Rigitrac EWD 120 – Einzelgesteuerte, elektrisch angetriebene Räder am Traktor, RIGITRAC Traktorenbau AG, Küssnacht am Rigi, Schweiz, Halle 4, Stand F10a
EAAT GmbH Chemnitz, Chemnitz, Deutschland, Halle 27, Stand C56f
Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik, Dresden, Deutschland Halle 19, Stand E22

Die elektrischen Einzelradmotoren lassen sich individuell sehr präzise steuern, wodurch erstmalig gezielt Drehmomente um die Hochachse aufgebaut werden können (Torque Vectoring). Dies bietet in Hanglagen Vorteile bezüglich der Fahrsicherheit, und ist in der Ebene die Voraussetzung für eine Optimierung der Traktion. An externe Verbraucher kann bis zu 80 kW elektrische Leistung abgegeben werden.

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