Bislang gab es, so Müller-Elektronik, keinen Fallrohrsensor am Markt, der mittels bildgebender Sensorik Objekte detektiert und eine Schnittstelle zur Zustandsmeldung, zur Parametrierung und zum Aktualisieren des Sensors bietet. Das ändert sich nun, denn mit dem PLANTirium-Sensor bringt Müller-Elektronik nach eigenen Angaben einen optischen Sensor auf den Markt, mit dem Saatgüter an Einzelkornsämaschinen mit Frequenzen von bis zu 150 Körnern pro Sekunde und Korngeschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erfasst werden.
Durch seine bildgebende Sensorik kann der PLANTirium-Sensor nach Herstellerangaben verschiedenste Saatgüter von sehr kleinen Körnern wie Raps bis zu großen Saatgütern wie Sonnenblume erkennen. Auch unter erschwerten Bedingungen, verursacht beispielsweise durch Staub oder Hangneigung, soll der PLANTirium-Sensor präzise Ergebnisse liefern. Jedes Objekt, das den Sensor passiert, erzeugt eine Abschattung auf dem Empfänger. Mit der bildgebenden Sensorik wird von jedem erfasstem Objekt ein Abbild erstellt. Durch die hohe Auflösung des Empfängers und der hohen Abtastrate werden laut Müller-Elektronik auch kleinste Objekte wie Rapskörner und Objekte schneller 10 m/s sicher erfasst.
Über eine Mustererkennung wird entschieden, ob es sich um ein Saatkorn, Fremdmaterial (beispielsweise Bruchkorn) oder Staub handelt. Für diese Bewertung werden geometrische Kriterien wie zum Beispiel Länge, Breite und Fläche des erkannten Objektes verwendet. Zusätzlich werden durch die Mustererkennung auch echte Doppelstellen (sich überlappende Körner) detektiert, indem die Außenkontur und die Mittenverschiebung bewertet werden. Zusätzlich zu den geometrischen Kriterien wird auch die Intensität der Abschattung bewertet, um den Staub im Fallrohr herauszufiltern.
Die Ein-Draht-Schnittstelle dient zum Programmieren und Parametrieren des PLANTirium-Sensors und zum Auslesen des Sensorzustands. Vorhandene Sensoren können durch die Update-Funktion immer auf dem neuesten Stand gehalten werden und neuen Anforderungen angepasst werden, ohne dass der Sensor ausgetauscht werden muss. Über die Parametrierung wird der Sensor laut Müller-Elektronik immer optimal auf das aktuelle Saatgut und die momentanen Umgebungsbedingungen wie Staubbelastung und Staubablagerungen auf dem Sensor eingestellt.
Ein großer Vorteil für den Anwender ist, so Müller-Elektronik, das aktive Melden des Sensors über seinen Zustand. Sobald der Sensor zu stark verschmutzt ist, bekommt der Anwender eine Aufforderung zur Reinigung des Sensors angezeigt. Somit soll gewährleistet sein, dass der Bediener sich immer auf die angezeigten Werte verlassen kann und eine Beeinflussung der Maschinendaten durch einen verschmutzten Sensor ausgeschlossen werden kann. Diese Kombination der bildgebenden Sensorik und der Schnittstelle ist laut Müller-Elektronik bisher bei keinem am Markt befindlichen Sensor verfügbar.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer