Joskin stellte auf der Agritechnica 2013 erstmals sein neues Pumpenkonzept, den „Smart Pressure Manager“ vor. Das Konzept verändert das bisherige Prinzip des Druckaufbaus von Vakuumpumpen.
Der Druckaufbau erfolgt bei herkömmlichen Pumpen über einen 4-Wege-Schieber der entweder voll auf Ansaugung (Unterdruck wird erzeugt) oder Verdrängung (Überdruck wird erzeugt) steht. Diese Umstellung auf Überdruck- oder Unterdruckaufbau erfolgt beispielsweise über einen hydraulischen Zylinder, der über ein elektrisches Modul bedient wird. Die einzige Möglichkeit zur Druckregulierung in diesem herkömmlichen Pumpenkonzept ist das Überdruckventil, während die Pumpe konstant mit hohem Druck arbeitet, auch wenn dieser nicht nötig ist.
Ziel von Joskin ist es nun mit dem Smart Pressure Manager den Druck nicht mehr über das Überdruckventil, sondern über den 4-Wege-Schieber zu regulieren. Dies wird durch eine graduelle Einstellung des 4-Wege-Schiebers erreicht, wobei die aus der Pumpe austretende Luft wieder in den Kreislauf der Pumpe eingeführt wird. Über eine Touch-Screen-Anzeige in der Schlepperkabine wird ein elektrischer Zylinder bedient, der auf den 4-Wege-Schieber einwirkt. Dieser steht dann nicht mehr voll auf Überdruck, sondern lässt einen Teil der Luft zurück zur Luftansaugung der Pumpe. Die Pumpe muss dann, so Joskin, weniger ziehen und kann geschont werden.
Für die Regulierung des Behälterdrucks ist es erforderlich, dass der Smart Pressure Manager zeitgenau erkennt wieviel Druck im Behälter ist. Dazu wird ein Druckmesser eingebaut, welcher bestmöglich geschützt an derselben Stelle wie das Manometer auf dem Abscheider zwischen Pumpe und Fass angebracht ist. Über die Druckangabe des Sensors erfolgt gleichzeitig eine Wirkung auf den Zylinder, der den Überdruck und Durchfluss regulieren soll. Die Einstellung des Durchflusses erfolgt in der Schlepperkabine und ist über ein Kabel mit dem Regulator verbunden.
Die Vorteile beim Entleeren mit dem Smart Pressure Manager liegen laut Joskin in einer verminderten notwendigen Pumpenleistung, was auch zur Minderung des Kraftstoffverbrauches führt. Der Kompressor werde zudem weniger erwärmt und damit gäbe es weniger Verschleiß. Der gewünschte Druck kann laut Joskin bequem in der Schlepperkabine eingestellt werden und der Druck ist stabil sogar im Falle großer Drehzahlschwankungen des Kompressors.
Beim Befüllen sind laut Joskin ebenfalls eine verminderte Pumpenleistung und damit weniger Kraftstoff notwendig. Zusätzlich soll sich beim Ansaugen die Möglichkeit ergeben dem Phänomen der Schaumbildung entgegenzuwirken. Der Unterdruck kann im Verhältnis zum Füllstand reguliert werden. Bei zu hohem Unterdruck im Behälter entsteht Schaum, da die Gülle zu sehr „auseinandergezogen“ wird. Der Schaum sinkt dann später wieder ab und das Fass ist nicht voll gefüllt. Darum ist es sinnvoll auch beim Befüllen den Druck zu regulieren. Dazu wird ein zweiter analoger Sensor auf der Füllstandsanzeige mit Schwimmer benötigt. Somit kann am Ende des Befüllvorgangs, wenn die Schaumbildung am höchsten ist, der Unterdruck vermindert werden und das Fass lässt sich laut Joskin optimal füllen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer