Seit seiner Einführung vor 20 Jahren entwickelt sich das System PAMIRA (Packmittel-Rücknahme-Agrar) unter Federführung des Industrieverbandes Agrar (IVA) laut RIGK stetig und mit großem Erfolg. RIGK ist der Betreiber dieser gemeinsamen Initiative der Pflanzenschutzmittelindustrie und des Großhandels für die Landwirtschaft, den Erwerbsgartenbau und die Forstwirtschaft. Das Unternehmen berät als Rücknahme- und Verwertungspartner die teilnehmenden Hersteller und Vertreiber bei der Organisation von Rücknahmesystemen und dem verantwortungsvollen Recycling der in Verkehr gebrachten Verpackungen. Beachtlich ist, so RIGK, die hohe Recyclingquote des Systems PAMIRA, die 2015 einen Rekordwert von 86 % erreicht hat. Mit einer Rücknahmemenge von 2.900 t konnte PAMIRA laut RIGK das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte erzielen. Die über PAMIRA insgesamt bis 2015 laut RIGK erreichte Rücknahmemenge von 200 Millionen Kunststoffbehältnissen entspricht einer beeindruckenden Einsparung von 18.800 Tonnen CO2.
Das gemeinsame Engagement für den Umweltschutz lässt sich mittels Treibhausgasbilanzierungen berechnen. In Zusammenarbeit mit Fraunhofer UMSICHT hat RIGK solche CO2-Bilanzen für ihre Rücknahmesysteme erstellen lassen. Über die jeweilige Menge des verwerteten Materials lässt sich aus den in diesen Bilanzen ausgewiesenen Werten dann der individuelle Anteil jedes einzelnen Herstellers und Vertreibers im System bestimmen. Als nach außen sichtbare Anerkennung für diese individuellen Beiträge zur Vermeidung von CO2 vergibt RIGK Klimaschutz-Zertifikate. Während der IFAT 2016, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, wurden die Klimaschutz-Zertifikate präsentiert.
PAMIRA umfasst die Rücknahme und Verwertung restentleerter und gespülter Pflanzenschutz- und Flüssigdüngemittel-Verpackungen. Damit ist das System Teil der Selbstverpflichtung von Pflanzenschutz- und Flüssigdüngemittelherstellern zum verantwortlichen Umgang mit den Produkten auf ihrem gesamten Lebensweg. Definierte Sammelstellen und -termine beim Agrarhandel ermöglichen die reibungslose Abgabe der Behältnisse. Mittlerweile gibt es nach Unternehmensangaben 345 Rücknahmestellen, deren Standorte unter www.pamira.de abrufbar sind.
Mit diesem Prinzip ist PAMIRA heute international zum Vorbild für die Organisation solcher Rücknahmesysteme geworden. Dazu RIGK Geschäftsführer Markus Dambeck auf der IFAT: „An dieser Stelle bedanken wir uns bei all denen ganz besonders, die das System PAMIRA seit nunmehr 20 Jahren tragen. Sie haben es gemeinsam zu dem gemacht, was es heute ist – eines der erfolgreichsten industriellen Rücknahmesysteme, das mittlerweile weltweit in vielen Ländern als Vorbild bei der Entwicklung neuer Rücknahmesysteme dient.“ Und Richard Scheuerer, Leiter Betriebsmittel Agrar der BayWa AG, München, ergänzt: „Zu Beginn der Initiative war dieser große, flächendeckende Erfolg nicht abzusehen. Wir freuen uns umso mehr über die Akzeptanz bei den landwirtschaftlichen Betrieben und über das damit verbundene Klimaschutz-Engagement aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette Pflanzenschutz. Hersteller, Händler und Landwirte arbeiten seit über 20 Jahren zu gleichen Teilen bei der Leergebinde-Entsorgung zusammen – das ist ein wesentlicher Baustein des Erfolgs.“
Wie groß das Interesse an PAMIRA im Pflanzenbau ist, zeigte sich laut RIGK aktuell wieder auf den DLG-Feldtagen, die vom 14. bis 16. Juni 2016 im unterfränkischen Haßfurt stattfanden. Rund 300 Aussteller aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland boten auf der Freiland-Veranstaltung ein einzigartiges Informationsspektrum mit einer umfassenden Marktübersicht über Sorten, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, aber auch über Produktionsverfahren, Dienstleistungen und Betriebsmittel. Nach einer erfolgreichen Teilnahme bei den vorangegangen Feldtagen gelang es laut RIGK erneut, weitere Landwirte von der Teilnahme am PAMIRA-System zu überzeugen. Das PAMIRA Zelt auf den Feldtagen war dabei eine hoch frequentierte Plattform für Fachgespräche und Anregungen zur Packmittelrücknahme Agrar.
Neben den restentleerten Behältern gilt es auch, den noch vorhandenen Inhalt fachgerecht zu beseitigen. Zur sicheren Entsorgung von Chemikalien bietet das neue System PRE (Pflanzenschutz- und Flüssigdüngemittel Rücknahme und Entsorgung, www.pre-service.de) eine umfassende Lösung. Mit diesem System will die deutsche Pflanzenschutz-Industrie die Rücknahme und Entsorgung nicht mehr einsatzfähiger Pflanzenschutzmittel und anderer Chemikalien aus der Landwirtschaft dauerhaft in Deutschland etablieren. Seit dem Start im Jahr 2013 wurden insgesamt 130 Tonnen unbrauchbar gewordener Pflanzenschutz- und Flüssigdüngemittel umweltgerecht entsorgt. 950 Anlieferer nutzten die Aktion.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer