Die teilflächenspezifische N-Düngung unter Verwendung eines optischen Sensors ist ein etabliertes Verfahren im Precision Farming. Beim ausschließlichen Sensor-Einsatz werden allerdings keine standortspezifischen Eigenschaften, wie z.B. das Ertragspotential, berücksichtigt. Als Verbesserung wurde der Sensor-Einsatz mit einer Standortkarte kombiniert (Map-Overlay-Verfahren). Allerdings wird der Anwender bei der Interpretation dieser Daten für seine geplante Düngemaßnahme oft allein gelassen. Zudem fehlt es den Praktikern an einfachen, nachvollziehbaren Mechanismen zur Bestimmung des N-Bedarfs im Feld. Das neue System AO eNgenius von Land-Data Eurosoft räumt nach Herstellerangaben diese Defizite aus und vereinfacht die Anwendung teilflächenspezifischer Düngetechnik.
AO eNgenius kombiniert (zum Teil auch internetbasiert) satellitengestützte Ertragspotentialkarten (Talking Fields), Analysedaten von Bodenproben, Bestandsbonitur mit Handgerät AO GreenSeeker, N-Rechner zur Bestimmung der Düngestrategie, Pflanzensensor AO GreenSeeker zur exakten Bestandesdüngung und automatisierte, ortsbezogene Dokumentation
Die Standortanalyse mit Hilfe von Ertragskarten (Talking Fields) ist einmalig zu erstellen und findet beim „Map-Overlay“, der sensorgestützten N-Düngung, Verwendung. Zudem kann das System auch ohne Sensor arbeiten. Dann werden die Applikationskarten zur Steuerung des Düngerstreuers am Büro-Computer erstellt.
Eine sensorgestützte N-Düngung mit „Map-Overlay“ nähert sich, so Land-Data Eurosoft, besonders gut auf Schlägen mit stark wechselnden Ertragspotentialen an das pflanzenbauliche Optimum an. Das verhindert die Überdüngung von ertragsschwachen Flächen und begünstigt ertragsstarke Bereiche.
Im Software-Modul „AO N-Rechner“ ermittelt der Landwirt seine Düngungsstrategie. Welche N-Menge brauche ich auf dem Schlag? Wie hoch ist die Spanne zwischen guten und schwächeren Bodenqualitäten? Wie teile ich meine N-Gaben auf die Wachstumsstadien auf? Diese und mehr Fragen können in der Software simuliert werden. Dabei werden die Regeln der nach Landesrecht zuständigen Behörden für die N-Düngung berücksichtigt. Außerdem kann das Modul aus dem GreenSeeker Handgerät stammende Messwerte zu einer Düngekurve für die sensorgestützte N-Düngung verrechnen. Damit erübrigt sich die Kalibrierung des Sensors und es wird eine Empfehlung für die Spannbreite der Düngung in einem Schlag errechnet. Für den flexiblen Einsatz im Büro-Computer oder im Feld per Smart-Phone basiert das System auf einer Internetanwendung. Die Ergebnisse werden über die „Cloud“ für die Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt.
Mit diesen gesammelten Daten kann nun mit oder ohne Bestandssensor der Dünger ausgebracht werden. Da Bordcomputer bislang nur in Ausnahmefällen über Internetanbindung verfügen, ist wahlweise ein manueller Eintrag der online ermittelten Daten über den N-Rechner in das Terminal via Datenträger möglich. Auf gleichem Wege werden die ortsbezogenen Daten der tatsächlich ausgebrachten Düngermenge in den Büro-Computer übertragen.
Mit AO eNgenius erfüllt, so Land-Data Eurosoft, erstmals ein System alle Bedingungen für eine ordnungsgemäße, pflanzenbaulich optimale Düngung mit umfassender Dokumentation. Dabei werden PC-Software, Internettechnologie, Cloud-Mechaniken, Sensorsysteme, satellitengestützte Fernerkundung, verschiedene Datenübertragungsmethoden und die Bordelektronik von Landmaschinen über standardisierte Schnittstellen intelligent verknüpft.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer