Die Amazone AcuraSpread AgApp WindControl gleicht beim Einsatz des neuen Großflächenstreuers ZG-TS den Windeinfluss aus. Der Streuer ist hierzu mit einer Wetterstation ausgerüstet, die die momentan wirkenden Windverhältnisse im Bereich des Streufächers erfasst, sowie mit einem Verstellmechanismus, mit dem sich die Wurfbahnen der Düngerkörner verändern lassen. In einem Software-Paket (AgApp) für das neue Amazone ISOBUS-Terminal AMAPAD sind Algorithmen hinterlegt, die die verschiedenen Einflussgrößen hinsichtlich der Verstellmaßnahme berücksichtigen.
Bei den Zentrifugalstreuern wird der Dünger zentral auf Wurfscheiben aufgegeben und von Streuschaufeln nach außen geworfen. Die Wurfweite der Düngerkörner ist grundsätzlich immer deutlich größer als die Arbeitsbreite. Die Düngerkörner fliegen dabei teilweise auf Wurfbahnen, die eine Weite von 40 m überschreiten. Entsprechend groß ist dann die Wirkdauer von Wind. Insbesondere feinkörnige und leichte Düngersorten reagieren empfindlich auf solche Windeinflüsse. Je nachdem wie stark und aus welcher Richtung der Wind weht und welche Düngersorte (ob fein und leicht oder grob und schwer) gestreut wird, verändert sich die Querverteilung. Mit WindControl lassen sich laut Amazone Windeinflüsse ausgleichen.
Im Bereich des Streuwerks ist eine Wetterstation installiert. Es ist so möglich, die momentan wirkenden Windverhältnisse nach Betrag und Richtung zu messen. Die Messwerte werden zum Bordcomputer AMAPAD übertragen.
Düngersorten unterscheiden sich hinsichtlich Korngröße, Form und Gewicht. Diese Stoffeigenschaften wirken sich auf die Schwebegeschwindigkeit aus. Mit der messtechnisch ermittelten Schwebegeschwindigkeit lässt sich der Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) bestimmen. Die ermittelten Werte sind im Job-Rechner hinterlegt, so dass es möglich ist, die entsprechenden Eigenschaften der Düngersorten für ein Berechnungsmodell zu nutzen.
Durch Praxisversuche und Simulationen wurden Algorithmen abgeleitet, anhand derer genau berechnet werden kann, wie am neuen Großflächenstreuer ZG-TS Einstellungen vorgenommen werden müssen, um den Windeinfluss auszugleichen. Folgende grundlegende Gesetzmäßigkeiten werden dabei angewendet:
Die Drehzahl der mit dem Wind werfenden Streuscheibe wird etwas reduziert, die Drehzahl der gegen den Wind werfenden Streuscheibe wird deutlich erhöht. Die dadurch entstehenden Abweichungen beim Abwurfwinkel werden dann durch ein Verdrehen der Aufgabepunkte entsprechend korrigiert, so dass nach Herstellerangaben ein gutes Streuergebnis erzielt wird.
Die erstellten Modelle und die Eigenschaften des Düngers sind im Job-Rechner hinterlegt. Mit den online ermittelten Daten (Windgeschwindigkeit und Windrichtung) der Wetterstation, die am Düngerstreuer montiert ist, werden im Job-Rechner die Korrekturen berechnet und das neue Auto-TS Streuwerk des neuen Großflächenstreuer ZG-TS entsprechend eingestellt. Das Ergebnis ist eine Querverteilung, die laut Amazone auch unter Windeinfluss stabil ist.
Bei allen technischen Möglichkeiten gilt es, so Amazone, zu berücksichtigen, dass ab einer bestimmten Windstärke eine Kompensation nicht mehr möglich ist. Die Maximalwerte hängen wiederum von der Arbeitsbreite und den Stoffeigenschaften der gestreuten Düngersorte ab.
Laut Amazone ergeben sich durch AcuraSpread AgApp WindControl zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile: Es wird sichergestellt, dass auch bei schwierigen Windverhältnissen die Acker- und Feldflächen gleichmäßig entsprechend den Vorgaben gedüngt werden. Es entstehen keine Streufehler, die möglicherweise zu Verunreinigung von Gewässern führen. Es entstehen keine Streufehler, die möglicherweise zu Ertrags- oder Qualitätsverlusten führen. Die optimale Querverteilung des Düngers führt zu verbesserter Bestandsführung und sicheren Erträgen. Da auch bei schwierigeren Windverhältnissen Dünger gestreut werden kann, wird der Einsatzzeitraum erweitert und die Schlagkraft erhöht. Wartezeiten reduzieren sich und der optimale Ausbringzeitpunkt kann erreicht werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer