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Claas LEXION Mähdrescher: Neue Modelle, Technikupgrade und Neues bei Schneidwerken

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Artikel eingestellt am:
18.9.2022, 7:32

Quelle:
ltm-KE und ltm-ME; Bilder 1+3: ltm-ME, Bilder 2,4,5,6,7: CLAAS KGaA mbH
www.claas.de

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Claas präsentiert bei der LEXION Mähdrescher Baureihe für das Modelljahr 2023 mit den neuen LEXION 5500 MONTANA sowie LEXION 7700 MONTANA zwei Modelle mit Fahrwerkshangausgleich, mit LEXION 8600 (TERRA TRAC) neue Modelle, stattet LEXION 8700 (TERRA TRAC) sowie LEXION 8800 (TERRA TRAC) mit größeren Motoren aus und erhöht das mögliche Korntankvolumen bei fast allen Hybrid-Modellen. Des Weiteren soll der Fahrkomfort durch den Einsatz der TRION-Kabine auf allen LEXION deutlich gesteigert werden. In unserer Übersicht über die Claas Neuheiten 2023 hatten wir das Update bei den LEXION Mähdreschern bereits kurz angeschnitten, im vorliegenden Artikel gehen wir nun näher in die Details und werfen zudem einen Blick auf die Neuerungen bei den MAXFLEX und VARIO Schneidwerken.

Eine absolute Neuheit des Modelljahres 2023 sind die beiden Claas LEXION MONTANA 5500 und 7700. Die MONTANA-Ausführung gab es in den LEXION Baureihen 5000, 6000, 7000 und 8000 bislang nicht, so dass sie in jünster Vergangenheit eine Option war, die ausschließlich den TRION-Mähdreschern vorbehalten blieb - nun präsentiert Claas ein LEXION Schüttler- und ein Hybridmodell in dieser Version. Insgesamt bietet Claas nun acht MONTANA Mähdrescher für stärkere Hanglagen an. Claas unterstreicht, dass sich über die hydraulische Anpassung des Fahrwerks Seitenneigungen bis 18 Grad sowie Längsneigungen bis 6 Grad komplett ausgleichen lassen und dass der POWER TRAC Allradantrieb, die elektrisch zuschaltbare Differentialsperre für die Vorderachse sowie die AUTO SLOPE Reinigung den Vortrieb steigern und die Reinigungsleistung mit automatisierter Anpassung an Gefälle und Steigungen optimieren.

Der neue Hybrid-Mähdrescher Claas LEXION 8600, der auch mit TERRA TRAC Raupenlaufwerk erhältlich ist, ist strenggenommen nur für den europäischen Markt neu; in Nordamerika gibt es das Modell, das die LEXION 8000 (1.700 mm Kanalbreite) nach unten erweitert, schon seit 2019. Angetrieben wird der LEXION 8600 (TT) vom 6-Zylinder-MAN-Motor D26 mit 12,4 l Hubraum, der auch im LEXION 7600 und 7700 zum Einsatz kommt; Claas beziffert die Maximalleistung nach ECE R 120 mit 404/549 kW/PS. Im LEXION 8700 (TERRA TRAC) arbeitet auch weiterhin der Mercedes-Benz 6-Zylinder-Motor OM 473 LA mit 15,6 l Hubraum, der nun allerdings eine Maximalleistung (Claas zufolge nach ECE R 120) von 460/625 kW/PS bietet (vormals: 430/585 kW/PS). Unter der Motorhaube des LEXION 8800 (TERRA TRAC) findet sich nun statt des MB OM 473 LA auch der MAN 6-Zylinder-Motor D42 mit 16,2 l Hubraum, der bisher nur im LEXION 8900 zum Einsatz kam, und der (laut Claas nach ECE R 120) 515/700 kW/PS (vormals: 480/653 kW/PS) leistet. Die Motoren erfüllen die EU-Abgasnorm der Stufe V und umfassen das Motormanagent DYNAMIC POWER, mit dem die Motorleistung an die jeweiligen Einsatzbedingungen angepasst wird.

Eine technische Finesse, von der alle Claas LEXION 7000 und 8000 profitieren, ist die Einführung einer segmentierten Zuführtrommel, die durch eine neue Bauweise überzeugen soll. Seitlich und mittig montierte Zuführbleche sollen den Gutfluss optimieren und die Verteilung vom Dreschwerk an die zwei Rotoren verbessern. Claas betont, dass eine höhere Anzahl von Förderwerkzeugen den Gutfluss bei zähem Stroh und unter extremen Einsatzbedingungen verbessere und die Paketbildung reduziere. Für die Reversierung wird die neue Funktion „langsames Einziehen“ eingeführt, um nach der Reversierung das Erntegut langsam zu übergeben und so Lastspitzen zu vermeiden.

Wie eingangs erwähnt, bieten einige Claas LEXION nun die Möglichkeit eines optional größeren Korntankes. Das maximale Korntankvolumen des LEXION 6600 wurde auf 11.000 l erhöht, das des LEXION 6700 auf 12.500 l, das des LEXION 7400 auf 11.000 1, das des LEXION 7500 auf 12.500 1, das des LEXION 7600 auf 13.500 1, das des LEXION 8700 sowie des LEXION 8800 auf 15.000 l und das des LEXION 8700 sowie des LEXION 8800 TERRA TRAC auf 18.000 l (dieses Volumen blieb bis dato dem LEXION 8900 vorbehalten).
Für den Überladevorgang bietet Claas nun eine Schwenktülle für Korntankauslaufrohre mit 330 und 420 mm Durchmesser an, mit der eine stärkere Bündelung und durch eine stufenlose Winkelverstellung eine genauere Steuerung des Körnerstrahls in einem Bereich von bis zu 60 cm realisiert werden soll. Eine integrierte Verschlussklappe soll das Nachrieseln von Körnern unterbinden.

Für eine Steigerung des Fahrkomforts stattet Claas die LEXION zukünftig mit der im letzten Jahr vorgestellten Kabine der TRION aus. Großgewachsene Bedienende werden die größere Kopf- und Beinfreiheit zu schätzen wissen und der Rücken aller Personen den optionalen, beidseitig um 30 Grad drehbaren Sitz (auf Wunsch auch als Premiumledersitz). Eine weitere neue Option sind Fußstützen. Auch die Übersicht wurde durch größere Front- und Seitenscheiben, dünnere A-Holme und ein freitragendes Spiegeldesign verbessert. Und damit auch Regen, Staub oder fehlendes Tageslicht daran nichts ändern, sorgen ein 360-Grad-Scheibenwischer für Sauberkeit und ein optionales 360-Grad-LED-Lichtpaket für Helligkeit. Volle Kontrolle versprechen das 12-Zoll-CEBIS-Terminal (das übrigens unabhängig von der Armlehne eingestellt wird) und der CMOTION-Multifunktionshebel. Auf Wunsch bietet Claas außerdem eine 30-l-Kühlbox sowie ein Multimediapaket mit Subwoofer und Schwanenhalsmikrofon an.

Im Bereich Elektronik erweitert Claas beim LEXION CEMOS um neue Funktionen. Neu ist die dialogbasierte Verlustmessung CEMOS DIALOG, die eine genauere Kalibrierung der Verlustsensoren ermöglichen soll. Dazu führt CEMOS DIALOG die Bedienperson Schritt für Schritt durch den kompletten Kalibrierungsprozess. Mess- und Eingabefehler sollen so verhindert werden. Claas merkt an, dass für die Kalibrierung eine beliebige Verlustschale verwendet werden kann. Ebenfalls neu ist CEMOS CONNECT, das die Übertragung von Einstelldaten von einem Mähdrescher oder der TELEMATICS App auf einem mobilen Endgerät auf einen oder mehrere Mähdrescher ermöglicht. Die optimalen Einstellungen lassen sich auf diese Weise auf eine ganze auf einem Feld eingesetzte Mähdrescherflotte übertragen. CEMOS CONNECT steht ab dem Modelljahr 2023 für alle LEXION und TRION Mähdrescher mit CEMOS-Ausstattung zur Verfügung.

Neben den Neuerungen bei den LEXION Mähdreschern führt Claas auch Aktualisierungen bei den MAXFLEX und VARIO Schneidwerken ein. Darunter auch CEMOS AUTO HEADER, das im Rahmen des Innovation Award Agritechnica 2022 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde.

Für einen optimalen, gleichmäßigen Einzug und damit Gutfluss, müssen bei VARIO Schneidwerken Tischlänge und vertikale sowie horizontale Haspelposition manuell an die jeweiligen Druschbedingungen angepasst werden. Mit CEMOS AUTO HEADER bietet Claas jetzt für die LEXION und TRION Mähdrescher ein neues Assistenzsystem, das diese Einstellungen automatisch vornimmt. Dabei wird die Haspeleintauchtiefe anhand von Messdaten vorgenommen, die mit dem Lasersensor des Claas FIELD SCANNER erfasst werden. Der FIELD SCANNER ist in das Kabinendach integriert und diente bislang der automatisierten Lenkung des Mähdreschers entlang der Bestandskante. Claas weist darauf hin, dass der FIELD SCANNER für eine hohe Funktionssicherheit auch bei extremen Einsatzbedingungen über eine Reinigungsfunktion verfügt. Für die Steuerung der horizontalen Haspelposition und der Tischlänge mittels CEMOS AUTO HEADER nutzt Claas einen Schichthöhensensor im Einzugskanal, um Schwingungsdaten zu erfassen, die Rückschlüsse auf die (optimale) Einstellung erlauben. Neben der Entlastung der Bedienperson, die diese Anpassungen des VARIO Schneidwerkes jetzt nicht mehr manuell vornehmen muss, bietet CEMOS AUTO HEADER laut Claas den Vorteil optimierter Schneidwerkseinstellungen, die zu einer gleichmäßigeren Beschickung des Dreschwerkes führen. Der Mähdrescher soll so bei einem insgesamt besseren Druschergebnis und gleichzeitig geringerer Belastung von Schneidwerk, Schrägförderer sowie Primär- und Sekundärabscheidung, verbunden mit einer erhöhten Laufruhe der Maschine, dauerhaft am Leistungsmaximum gefahren werden können.

Für die Claas Mähdrescher-Schneidwerke VARIO 500, 560, 620, 680, 770 und 930 gibt es jetzt neue Rapstrennmesser und einen neuen Haspelantrieb, die bereits für die drei größeren VARIO Modelle verfügbar waren. Laut Hersteller verfügen die neuen Rapstrennmesser über einen starken mechanischen Antrieb mit integrierter Überlastsicherung und einer um 50 Prozent gesteigerten Schneidkraft. Auch unter schwierigen Bedingungen, wie etwa bei starker Verunkrautung sowie an Feldrändern und Knicken, soll so ein störungsfreies Arbeiten möglich sein. Um die Montage zu vereinfachen – laut Claas ist sie auf jeder Seite innerhalb weniger Sekunden möglich – gibt es ein Stecksystem mit Schnellkupplern. Zudem sind die Trennmesser nach Herstellerangaben 33 Prozent leichter und auch die Montage und Demontage der Halmteiler für den Getreidedrusch wird durch eine neue Klemmvorrichtung vereinfacht.
Beim neuen Haspelantrieb hat Claas den bisherigen Kettenantrieb durch ein Getriebe ersetzt. Das ermöglicht jetzt auch bei den kleineren VARIO Schneidwerken die automatische Zugkraftregelung für die zugkraftabhängige Haspelhöhenanpassung im Zusammenspiel mit der Haspelautomatik, die die Haspeldrehzahl automatisch der Fahrgeschwindigkeit anpasst. Für die Höhenanpassung wird kontinuierlich der Hydraulikdruck im Haspelantrieb gemessen. Steigt dieser bei hohen Erntemengen an, so dass die geforderte Haspeldrehzahl nicht gehalten werden kann, wird die Haspel automatisch angehoben, bis die Drehzahl wieder erreicht ist. Bei abnehmendem Druck wird die Haspel dann automatisch wieder abgesenkt. Das Niveau des Antriebsmoments zum Auslösen der Regelung und das Ansprechverhalten können im CEBIS getrennt eingestellt werden.

Bei den MAXFLEX Schneidwerken führt Claas den von den CONVIO FLEX Draperschneidwerken mit flexiblem Messerbalken bekannten AUTO FLEX Modus der Schneidwerks-Höhenführung ein. Der AUTO FLEX Modus ermöglicht ein besonders bodennahes Schneiden – vorteilhaft etwa bei Erbsen und Soja – indem er den Messerbalken automatisch an das niedrigst mögliche Niveau anpasst. Neu bei MAXFLEX Schneidwerken, die mit CAC-Tastern für die Schneidwerks-Höhenführung bestellt werden, ist ab dem Modelljahr 2023 die Vorgewendearretierung. Dabei wird der FLEX-Messerbalken beim Ausheben am Vorgewende automatisch starr geschaltet, so dass die Haspel auch die letzten Halme sauber an Tisch und Förderschnecke übergeben kann. Der neue Haspelantrieb findet auch bei den MAXFLEX Schneidwerken Verwendung, so dass auch bei dieser Baureihe die automatische Haspel-Zugkraftregelung genutzt werden kann.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Claas ab der Saison 2023 alle Mähdrescher-Schneidwerke mit der, bislang nur für einzelne Schneidwerke, Pflücker und Maisgebisse verfügbaren, Vorsatzerkennung ausrüstet. Über die Vorsatzerkennung werden Basisdaten und Grundeinstellungen des jeweiligen Schneidwerkes (Arbeitsbreite, Schneidwerkstyp, ...) automatisch vom Mähdrescher übernommen, so dass nur noch im Bedarfsfall Einstellungen an die Erntebedingungen vorgenommen werden müssen. Selbstverständlich übernimmt auch der FIELD SCANNER die Informationen für die automatische Lenkung und bei VARIO Schneidwerken für CEMOS AUTO HEADER.

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