Der neue Massey Ferguson MF 9530 Fortia feierte seine Europa-Premiere auf der Agritechnica im November 2011. Dieser Rotormähdrescher bietet nach Herstellerangaben hohe Ernteleistung, erzielt eine außergewöhnliche Kraftstoffersparnis und wurde besonders auf die Anforderungen in Deutschland, Frankreich und Mitteleuropa zugeschnitten. Angetrieben wird der neue Massey Ferguson Mähdrescher MF 9530 Fortia vom neuesten AGCO SISU POWER-Motor mit 398 PS Maximalleistung, der dank SCR-System mit selektiver katalytischer Reduktion einen, so Massey Ferguson, erstaunlich niedrigen Verbrauch aufweist.
Angetrieben wird der neue MF 9530 Fortia von einem 8,4-Liter-Motor von AGCO SISU POWER mit einer Nennleistung von 370 PS und einer Höchstleistung von 398 PS bei 1950 U/min (Herstellerangaben ohne Angabe einer Norm). Auch bei diesem Mähdrescher kommt die 2. Generation der SCR-Technologie von MF zum Einsatz, bei der die Abgase nach der Verbrennung mit dem Reduktionsmittel AdBlue und dem Dieseloxidationskatalysator (DOC) aufbereitet werden. Diese Abgasnachbehandlung ermöglicht es den Ingenieuren, so Massey Ferguson, den Motor sowohl auf optimale Leistung als auch auf optimalen Verbrauch bei gleichzeitiger Einhaltung der aktuellen Abgasnormen auszulegen.
Drusch und Abscheidung erfolgen beim MF 9530 Fortia im von Massey Ferguson entwickelten ATR-Axialrotor mit 700 mm Durchmesser über eine Länge von 3,56 m – es handelt sich dabei nach Herstellerangaben um den längsten Rotor auf dem Markt. Die Rotordrehzahl lässt sich dank hydrostatischem Antrieb stufenlos verstellen, so dass der Fahrer den Mähdrescher ideal an die jeweiligen Erntebedingungen anpassen kann. Durch den Verzicht auf einen Riemenantrieb entfallen die damit verbundenen Wartungsarbeiten. Mit dem nahezu kraftschlüssigen Antrieb ist die Rotorleistung, so Massey Ferguson, perfekt zu dosieren und ein Reversieren mit voller Antriebskraft ist jederzeit möglich. Eine Überwachungsautomatik soll die Rotordrehzahl lastunabhängig konstant halten und so einen effektiven Drusch- und Abscheidevorgang gewärleisten. Das MF-Rotorkonzept macht eine nachgeschaltete Auswurftrommel überflüssig. Im Gegensatz zu anderen Mähdreschern tritt das Stroh daher direkt aus dem Rotor aus, wodurch sich der Aufbau vereinfacht und Energie und Kraftstoff gespart werden sollen. Der Hochleistungshäcksler mit acht Messerreihen ist laut Massey Ferguson die Ideallösung für diejenigen, die ihr Stroh lieber häckseln möchten. Das Stroh wird nach Herstellerangaben perfekt zerkleinert, gleichmäßig verteilt und so das Feld optimal vorbereitet für die minimale Bodenbearbeitung.
Das in 6,20 m bis 7,70 m Arbeitsbreite für den neuen Rotormähdrescher MF 9530 Fortia erhältliche PowerFlow-Schneidwerk von Massey Ferguson fördert das Erntegut durch die Einzugsbänder nach Herstellerangaben aktiv und extrem gleichmäßig in den Schrägförderer und soll wesentlich vielseitiger und schlagkräftiger als herkömmliche Erntevorsätze sein. Tests belegen laut Massey Ferguson, dass PowerFlow die Arbeitsleistung bei der Rapsernte um bis zu 73 %, in der Gerste um 12 % und in Weizen um 15 % steigert. Wahlweise kann auch ein 7,70 m breites FreeFlow-Schneidwerk montiert werden.
Der 10.570 Liter große Korntank des MF 9530 Fortia wird von einer großen Körnerschnecke mit 30 cm Durchmesser gefüllt, die für den Einsatz in Hochertragssorten wie Körnermais und Bohnen konzipiert wurde und nach Herstellerangaben bis zu 130 Tonnen pro Stunde fördern kann. Die Abtankleistung dieses Mähdreschers ist laut Massey Ferguson die beste auf dem gesamten Markt. Das DHV-System (Direct High Volume) soll den Bunker mit 158 Litern pro Sekunde leeren, da das 7,40 m lange Abtankrohr von zwei unabhängigen Trogschnecken im Korntank beschickt wird. Die Entleerung geschieht nach Herstellerangaben vollkommen linear und ohne jegliche Umlenkung. Mit 4,34 m Überladehöhe erreicht das Rohr, so Massey Ferguson, problemlos alle Überladewagen und Getreideanhänger.
Der MF 9530 Fortia wurde laut Massey Ferguson für lange Einsätze konzipiert und besitzt eine der geräumigsten und bequemsten Kabinen, die auf dem Markt angeboten werden. Die vollklimatisierte Kabine soll durch eine perfekte Rundumsicht überzeugen, was durch die Verwendung großer Glasflächen und schmaler Pfosten erreicht wird. Alle Bedienelemente sind nach Herstellerangaben gut erreichbar und werden jetzt durch das neue C2100-Terminal ergänzt: ein schlanker Farbmonitor mit ergonomischem 12-Zoll-Touchscreen. Über die Konsole lässt sich eine Vielzahl der Funktionen bedienen. Beispielsweise ist die automatische Einstellung aller Hauptfunktionen möglich, so dass der Fahrer nur noch die Druschfrucht auswählen und antippen muss. Die Maschineneinstellung erfolgt daraufhin automatisch. Gleichzeitig überwacht die Konsole alle Funktionen, zeigt alle Einstellungen wie Rotordrehzahl, Korbabstand, Gebläsedrehzahl, Siebeinstellungen und Verluste an und warnt den Fahrer rechtzeitig vor möglichen Problemen. Ab Werk wird der Mähdrescher MF 9530 Fortia auf das Spurführungssystem Auto-Guide, und das AGCOMMAND-Telemetriesystem vorbereitet.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer