Der Finne Leo Tergujeff, Spitzname „Merlo Manne“, ist auf dem Weg ins Guinness-Buch der Rekorde: Mit seinem treuen Merlo P 25.6 reist er seit Ende April von Italien nach Finnland. Am Ziel angekommen, wird er mit rund 4.000 Kilometern die bisher längste Strecke in einem Teleskoplader zurückgelegt haben.
Merlo Manne, 62, läutet seine Rente mit einer besonderen Reise ein: Seit dem 28. April 2014 fährt er auf einem kompakten Merlo Teleskoplader P 25.6 vom Herstellerwerk im italienischen Cuneo nach Finnland. Mit 36 km/h will er die rund 4.000 Kilometer zurücklegen, die ihn mit der bisher längsten Tour mit einem Teleskopen ins Guinness-Buch der Rekorde bringen soll. Die Strecke verläuft durch Kroatien, Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik, Deutschland, Dänemark und Schweden. 40 bis 50 Reisetagen wurden eingeplant, Deutschland erreichte er fast drei Wochen vor seinem Zeitplan und durchquerte es in rund vier Tagen vom 13. bis 16. Mai.
Tergujeff war zwanzig Jahre Technischer Manager des finnischen Merlo-Händlers Rotator Oy und vorwiegend mit den großen Rotoren für Bauunternehmer beschäftigt und besuchte über fünfzig Mal das Merlo Werk. Die Idee für die Europatour entstand 2010 mit der Markteinführung des P 25.6 mit 1,8 Meter Breite und 1,9 Meter Höhe. „Die kleine Maschine war mir sofort sympathisch. Die Komfortkabine ist fast auf Bodenhöhe. Ein Schritt zum Einsteigen und schon kannst du den Teleskopen einsetzen. Als ich den ersten P 25.6 sah, wollte ich ihn am liebsten gleich mit nach Finnland nehmen. Im Scherz mit dem italienischen Verkaufsmanager kam es zur Idee für die besondere Reiseart“, erzählt Leo Tergujeff.
Ende letzten Jahres sandte er seine erste eMail für die Umsetzung nach Italien und plant seitdem die Tour. Boxenstopps macht er bei den jeweiligen Merlo-Vertretungen, in Deutschland hielt er zweimal, bei den Merlo Händlern Quast Landtechnik GmbH in Rochau (Sachsen-Anhalt) und der HKL Baumaschinen GmbH in Lübeck. Bei letzterem bekam der P 25.6 einen Ölwechsel und wurde gereinigt. „Ursprünglich rechnete ich mit 100 bis 150 Kilometern Reisestrecke pro Tag“, meint Tergujeff. „Die Fahrt geht gut voran. In Deutschland gab es aufgrund von Terminen Abschnitte, bei denen ich bis zu acht Stunden am Tag auf der Straße war. Durchschnittlich sitze ich vier bis fünf Stunden täglich am Steuer. Der Rest des Tages gehört der Organisation und Kontaktpflege.“
Die Kosten seiner Reise beziffert der Finne mit 16.000 Euro, die von ihm zusammen mit einer Gruppe von Sponsoren getragen werden. Außerdem verfügt er über beachtliches Merchandising: T-Shirts, diverse Sticker, Autogrammkarten. Die Maschine stellt Rotator Oy. „Im Prinzip“, sagt Tergujeff, „habe ich einen Merlo, wie er vom Band läuft. Angepasst haben wir in Finnland lediglich eine Schwingungsdämpfung am Hubzylinder, was die langen Straßenfahrten begünstigen soll. Die Schlösser wechselten wir aus Sicherheitsgründen.“ Außerdem gibt es eine Veränderung am Geräteträger: eine befestigte Box für Persönliches und Maschinenbedarf. Auffällig auch die Vernetzung der Kabine: Sie beherbergt mehrere Navigationssysteme und ein Mobiltelephon mit sieben SIM-Karten.
Der Reise entnimmt Tergujeff durchweg positive Impulse: „Überall werde ich sehr freundlich aufgenommen, treffe auf viel Hilfsbereitschaft und großes Interesse. Was nach der Teleskop-Tour durch Europa kommt, darüber mache ich mir keine großen Gedanken. Eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn würde mir gefallen.“ Das Tatoo auf dem Oberarm in Form eines feurigen Merlo-Logos erhielt er übrigens von den finnischen Kollegen als Geschenk zum 60. Geburtstag.
Autorin: Magdalena Esterer
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