Jeder Nutzer der im April 2014 gestarteten Initiative „Erntekunststoffe Recycling Deutschland“ (ERDE), die deutschlandweit die Rücknahme und ökoeffiziente Verwertung gebrauchter Landwirtschaftsfolien organisiert, leistet einen signifikanten Beitrag zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Dies ist, wie die RIGK GmbH mitteilt, das Resultat einer im Februar 2015 fertiggestellten Studie von Fraunhofer UMSICHT. Darin hatte dieses international renommierte Forschungsinstitut, so RIGK, Treibhausgas-Bilanzen für jede der beiden gesammelten Fraktionen aus PE-LD (Silofolien, Unterziehfolien und Folienschläuche) bzw. PE-LLD (Stretch- und Netzersatzfolien) aufgestellt. Alle Aspekte der Sammlung und Verwertung seien berücksichtigt worden.
Kern der Bilanz ist der Vergleich der Treibhausgas-Emissionen, die das Sammeln sowie das stoffliche Aufbereiten (das Recycling) verursachen, mit den Treibhausgas-Einsparungen, die sich aus der verringerten Produktion von Primärkunststoff-Granulaten ergeben.
Der sich daraus ergebende Saldo ist deutlich positiv. Je gesammelter und verwerteter Tonne Landwirtschaftsfolien liegen die Treibhausgas-Einsparungen im Durchschnitt bei rund 1.273 kg CO2-Äquivalent. Umgerechnet auf die 2.170 Tonnen Agrarfolien, die im Jahr 2014 über das System ERDE erfasst wurden, ergibt sich so eine Gesamteinsparung von 2.762 Tonnen CO2-Äquivalent. Das entspricht der Menge Treibhausgase, die 1.326 in Deutschland zugelassene Neufahrzeuge mit einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 14.300 Kilometern abgeben, bzw. der Menge, die rund 200.000 Bäume jedes Jahr binden.
Dazu Franz-Josef Lichte, Geschäftsführer der TRIOPLAST Folienvertriebs GmbH, die ein Gründungsmitglied der Initiative ERDE ist: „Für uns Hersteller von Agrarfolien und auf Grund unserer engen Bindung an die Landwirtschaft gehört Nachhaltigkeit zu den Kern-Leitsätzen unseres Handelns. In diesem Umfeld ist für uns das Engagement bei ERDE eine logische Konsequenz. Umso erfreulicher sind die jetzt verfügbaren Ergebnisse der Studie von Fraunhofer UMSICHT, denn sie zeigen ganz klar: Einsparungen bei der CO2-Emission lassen sich nicht nur in der Produktion sondern in erheblichem Umfang auch auf dem Wege einer verantwortungsvollen Verwertung erreichen.“
Im ersten Jahr des Bestehens von ERDE konnten insgesamt 130 Sammlungen durchgeführt werden. Bereits jetzt sind für 2015 laut RIGK mehr als 100 neue Termine geplant. Informationen über das Wo und Wann sind, nach Postleitzahlen sortiert, unter www.erde-recycling.de abrufbar. Zusätzlich hängen Terminposter bei den teilnehmenden Sammelstellen aus.
Um neben der ökologischen auch die wirtschaftliche Effizienz des Sammelsystems weiter zu festigen und dieses in einer breiteren Öffentlichkeit zu verankern, bietet ERDE fördernde Mitgliedschaften an. Diese stehen allen Unternehmen offen, die eine Verbindung zu Erntekunststoffen halten und ihr Engagement in den Bereichen Ressourcenschonung und Umweltschutz in der Landwirtschaft intensivieren möchten. Eine Möglichkeit zur Anmeldung sowie weitere Informationen über ERDE bietet ebenfalls die oben genannte Website.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer