AGCO bestätigte gestern den weiteren Ausbau seines Standorts Beauvais. Dies wurde von Martin Richenhagen, Chairman, President und Chief Executive Officer von AGCO, auf dem Gipfel von Choose France, der unter Leitung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron stattfindet, bekanntgegeben.
Massey Ferguson kündigt bis 2023 die Einführung von zehn neuen Traktoren-Baureihen an. Der neue Gesamtverbund in Beauvais wird Design und Entwicklung, die Erprobung und die Herstellung der neuen Modelle umfassen, und es ist geplant das Produktionsvolumen des Standorts auf 18.000 Traktoren pro Jahr zu erhöhen.
„Wir freuen uns, dass wir unser Versprechen halten können, das wir vor genau einem Jahr bei der Eröffnung des Beauvais 3 Logistic Centre gegeben haben, nämlich die Übernahme der 15,7 Hektar des benachbarten Ex-Froneri-Geländes“, sagte Martin Richenhagen, Chairman, President und Chief Executive Officer der AGCO Corporation. „Mit dieser neuen Akquisition werden wir nun weitere 40 Millionen Euro investieren, um einen hochmodernen Industriestandort 4.0 zu entwickeln. Damit werden nochmal 200 neue, nachhaltige Arbeitsplätze zu den über 100 zusätzlichen Arbeitsplätzen, die bereits mit Beauvais 3 im September 2018 geschaffen wurden, hinzukommen. Am Ende dieses neuen Investitionsprogramms wird AGCO 300 neue Arbeitsplätze im Gemeindegebiet von Beauvais geschaffen haben, da wir beabsichtigen, Beauvais zur globalen Heimat der Marke Massey Ferguson zu machen“, fügte Herr Richenhagen hinzu.
Der Erwerb des 15,7 ha großen Ex-Froneri-Geländes, das 4,5 ha überbaute Fläche umfasst, untermauert AGCOs Investitionsabsichten, die es Massey Ferguson ermöglichen werden, die wachsende Nachfrage nach seinen höchstfunktionalen und zuverlässigen Maschinen zu bedienen.
Die Erweiterung wird die Integration neuer Aktivitäten auch durch vertikale Integration unterstützen. So werde genug Raum für eine Werkstatt für die Personalisierung von Traktoren geschaffen, um der Kundschaft eine noch größere Auswahl zu bieten, indem spezifische, maßgeschneiderte Ausrüstungen und Zubehörteile ab Werk montiert werden, um auch noch so individuelle Bedürfnisse zu erfüllen.
Des weiteren werde im Februar 2020 eine Additiv-Manufacturing Fertigungseinrichtung für Kunsttsoffteile den Betrieb aufnehmen, die von der erworbenen Erfahrung mit 3D-Drucken von Prototypenteilen für die Herstellung von Kleinserien, komplexen und kundenspezifischen Teilen profitiert, um die Werkstatt für die individuelle Anpassung von Traktoren zu unterstützen. Im Jahr 2021 soll die Additiv-Manufacturing Fertigungseinrichtung für Metallteile den Betrieb aufnehmen.
Im April 2020 soll die eigene Produktion von Hydraulikleitungen, die derzeit bei Lieferanten in Europa und Asien ausgelagert sind, den Betrieb aufnehmen, um dabei fortschrittliche Technologien für Produktion, Qualitätskontrolle und Lagerung zu integrieren.
Der erweiterte Standort beinhaltet zukünftig auch eine Getriebeaufbereitung, die der Kundschaft eine kostengünstige Alternative zu einem ganz neuen Ersatz bietet. Wiederaufgearbeitete Getriebe verlassen das Werk Massey Ferguson zufolge neuwertig und werden nach den gleichen Spezifikationen wie der OEM (Original Equipment Manufacturer) Standard wiederaufgebaut.
Dieser zusätzliche Platz werde es AGCO auch ermöglichen, eine Reihe komplett neuer Serien einzuführen, was ein wichtiger Teil der Wachstumspläne des Unternehmens für Massey Ferguson ist. Mit 18 neuen Traktoren-Baureihen, die seit 2015 auf den Markt gebracht wurden, und weiteren 10 bis 2023, erfüllt Massey Ferguson die unterschiedlichen Anforderungen von Landwirten, die in unkomplizierte und zuverlässige Maschinen investieren möchten.
Vom Ausbau des Standorts Beauvais verspricht sich AGCO außerdem, Innovationen zu beschleunigen, da beispielsweise durch die lokale Zentralisierung eine effizientere »just in time«-Produktion ermöglicht wird, die zur Wertsteigerung im gesamten Herstellungsprozess beiträgt. Das verbesserte F&E-Zentrum wird den verfügbaren Ressourceneinsatz für die Entwicklung und Erprobung neuer Produkte optimieren und so die Markteinführung beschleunigen. AGCO strukturiert den Beauvais-Werksverbundes als erweitertes Kompetenzzentrum für die Traktorenentwicklung und -fertigung von Massey Ferguson neu und will damit eine weitere Qualitätssteigerung, die Beschleunigung von F&E und die Einführung von Innovationen von einem einzigen Standort aus forcieren. Durch die effizientere Standortstruktur erwartet das Unternehmen eine höhere Wertschöpfung, da die Engineering- und Einkaufsaktivitäten, die derzeit an überlasteten Standorten innerhalb und außerhalb des bisherigen Komplexes in Beauvais angesiedelt sind, optimiert werden können.
„Massey Ferguson ist seit mehr als 60 Jahren eine weltweit dominierende Traktorenmarke – so lange, wie wir in Beauvais, Frankreich, produzieren. Die nationalen und lokalen Behörden in Beauvais, Agglo du Beauvaisis, Oise, Hauts-de-France und das Préfet-Kabinett von Oise, das vor Ort die französische Regierung vertritt, haben AGCO und unseren Status als größter Arbeitgeber aus der Wirtschaft in der Picardie konsequent unterstützt“, kommentiert Martin Richenhagen. „Das ist kein Zufall. Sie haben ein unternehmensfreundliches Umfeld geschaffen, das es großen internationalen Unternehmen wie AGCO ermöglicht, in Frankreich zu investieren. Dieser neu verbundene Gesamtstandort bietet AGCO und Massey Ferguson die Möglichkeit, Wachstumspläne umzusetzen, die bisher durch Platzmangel begrenzt waren. Das neue Massey Ferguson Centre of Excellence für Engineering und Fertigung wird nach der Umgestaltung eine Gesamtfläche von 54 ha abdecken und ca. 2.500 Mitarbeiter beschäftigen“, fügt Martin Richenhagen hinzu.„Dieses Projekt wird auch die Gesamtwirtschaft in der Region weiter beleben, durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. In den letzten acht Jahren wurden mehr als 250 Millionen Euro in Beauvais investiert. Unsere Wachstumsstrategie gewinnt an Dynamik, und die Nähe und Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte macht dieses neue Investitionsprogramm noch attraktiver“, schließt Martin Richenhagen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer