Die Deutz AG hat nach eigenen Angaben einen Joint Venture-Vertrag mit Chinas größtem Baumaschinenkonzern Sany abgeschlossen. Im Rahmen des Joint Ventures, an dem Deutz nach eigenen Angaben mit 51 % die Mehrheit hält, wird das Unternehmen die vor Ort bestehende Sany-Motorenproduktion übernehmen und dafür einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren. Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird Ende des Jahres erwartet. Insgesamt sollen für Sany im Jahr 2022 rund 75.000 neue Motoren der Emissionsstufe IV (China IV) für den Off-Road-Bereich und der Abgasstufe 6 (China 6) für On-Road-Anwendungen hergestellt werden.
Neben dem erfolgreichen Abschluss des Joint Venture-Vertrags mit Sany verlaufen Deutz zufolge auch die weiteren Maßnahmen im Rahmen der internationalen Wachstumsstrategie in China planmäßig. So etwa die Kooperation mit Beinei zur lokalen Auftragsfertigung. In einer neuen Fabrik in Tianjin sollen unter der Leitung des Deutz-Managements im Jahr 2022 ungefähr 20.000 neue Motoren für den asiatischen Markt hergestellt werden. Der Ramp-Up hierfür ist für 2020 geplant. Bereits dann sollen rund 2.000 bis 3.000 Motoren hergestellt werden. Mit Blick auf die Kooperation zum Ausbau des lokalen Servicegeschäfts zwischen Deutz und Far East Horizon konnten laut Deutz ebenfalls weitere Fortschritte erzielt werden. Mit über 80 Standorten ist Far East Horizon nach Unternehmensangaben der größte Anbieter im chinesischen Baumaschinen-Vermietungsgeschäft, der für den steigenden Bedarf nach fortschrittlichen Motoren ideal geeignet sei. Dabei werde die Deutz Kundschaft künftig von digitalen Angeboten, wie etwa einem gemeinsamen Webshop, profitieren.
„Mit Abschluß des Joint Venture-Vertrags haben wir einen wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung unserer neuen China-Strategie erreicht. Damit sind wir nun optimal aufgestellt, um am dynamischen Wachstum des weltweit größten Einzelmarkts für Motoren zu partizipieren. Durch die Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern werden wir unsere Präsenz für Motoren vor Ort deutlich ausbauen. Dabei können wir auf ein attraktives Produktionsnetzwerk zugreifen, das uns ermöglicht, die lokale Kundennachfrage bestmöglich zu bedienen. Gleichzeitig haben wir Zugriff auf ein großflächiges Servicenetzwerk, das wir mit digitalen Lösungen konsequent weiterentwickeln. 2022 wollen wir in einem ersten Schritt einen Umsatz in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro erzielen“, so Konzernchef Dr. Frank Hiller.
Der chinesische Motorenmarkt ist laut Deutz in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und dieser Aufwärtstrend soll sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. So soll etwa das Wachstum (in Stück) nach Schätzungen von Deutz in den Anwendungsbereichen Baumaschinen in 2019 in China bis zu 5 % respektive im Material Handling bis zu 10 %betragen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer