Die Deutz AG hat kürzlich ihre Konzern-Geschäftszahlen für die ersten drei Quartale 2017 bekanntgegeben, worin sie berichtet, dass sich Auftragseingang, Umsatz und EBIT deutlich erhöht haben, sich der Free Cashflow signifikant verbessert habe und die E-DEUTZ Strategie durch die Torqeedo-Übernahme beschleunigt werde.
Der Auftragseingang ist nach Konzernangaben um 25,5 % auf 1.173,8 Millionen Euro gestiegen (Q1-Q3 2016: 935,3 Millionen Euro), der Bestelleingang belief sich im dritten Quartal 2017 auf 370,8 Millionen Euro (43,7 % mehr als im Vorjahr mit 258,1 Millionen Euro) und der Absatz hat sich mit 118.279 verkauften Motoren in den ersten neun Monaten 2017 um 17,8 % erhöht. Im dritten Quartal 2017 lag der Absatz mit 38.680 Motoren sogar um 25,9 % über dem des Vorjahres (Q3 2016: 30.733 Motoren). Der Umsatz hat im Neunmonatszeitraum um 15,6 % auf 1.093,2 Millionen Euro zugelegt (Q1-Q3 2016: 945,5 Millionen Euro). Dabei wuchsen die Umsatzerlöse in der größten Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) um 18,7 % und in der Region Amerika um 13,9 %. Der Umsatz in der Region Asien/Pazifik lag auf Vorjahresniveau, wobei im ersten Quartal 2016 ein Lizenzerlös erzielt wurde. Im dritten Quartal 2017 beliefen sich die Umsatzerlöse auf 358,7 Millionen Euro; dies sind 19,1 % mehr als imVorjahr mit 301,1 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) hat sich laut Deutz im Vergleich zum Neunmonatszeitraum 2016 um 8,1 Millionen Euro auf 27,8 Millionen Euro verbessert. Die EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) ist von 2,1 % auf 2,5 % gestiegen. Das Konzernergebnis lag in den ersten drei Quartalen 2017 mit 21,3 Millionen Euro um 2,5 Millionen Euro über Vorjahr (Q1-Q3 2016: 18,8 Millionen Euro). Damit belief sich das Ergebnis je Aktie auf 0,18 Euro (Q1-Q3 2016: 0,16 Euro). Der Free Cashflow hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 102,4 Millionen Euro auf 74,4 Millionen Euro signifikant erhöht.
Deutz Finanzvorstand Dr. Margarete Haase erklärt die positiven Ergebnisse so: „Wir profitieren von einer breiten und nachhaltigen Aufhellung des Marktumfelds im laufenden Geschäftsjahr 2017. Die Erlöse aus dem Verkauf der Grundstücke des bisherigen Standorts Köln-Deutz investieren wir gezielt in Innovation, Service und Internationalisierung.“
Als erster Motorenhersteller weltweit hat Deutz im September 2017 das Zertifikat für die ab 2019 geltende Emissionsrichtlinie EU Stufe V erhalten. Damit werde das Kundenversprechen eingelöst: aus „Stage V ready“ ist „Stage V certified“ geworden. Durch die im 3. Quartal 2017 vereinbarte Kooperation mit der Liebherr Machines Bulle S.A. erweitert Deutz darüber hinaus sein Produktportfolio im oberen Leistungsbereich von 200 bis 620 kW – geplanter Serienanlauf ist 2019.
„Mit der E-Deutz Strategie sind wir auf dem besten Weg zum führenden Anbieter für innovative Antriebssysteme. Die Akquisition von Torqeedo ist der entscheidende Katalysator für unsere Elektrifizierungsstrategie. Mit der Übernahme haben wir umfangreiches Know-how und ein Technologieportfolio in allen relevanten Bereichen der Elektrifizierung von Antrieben erworben. Diesen technischen Vorsprung im Wettbewerb werden wir nutzen“, so Deutz Vorstandsvorsitzender Dr. Frank Hiller.
Neben der Übernahme der Torqeedo GmbH hat die Deutz AG auch ihren italienischen Vertriebs- und Servicepartner IML Motori erworben, die zukünftig als Deutz Italy am Markt auftritt. Damit baut das Unternehmen sein Wachstum im profitablen Servicegeschäft weiter aus.
Deutz bestätigt übrigens die Prognose für das Gesamtjahr 2017: Erwartet werden ein deutlicher Umsatzanstieg sowie eine moderate Steigerung der EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) im Vergleich zum Vorjahr. Aus der Immobilienveräußerung des Standorts Köln-Deutz wird zudem im vierten Quartal ein positiver Ergebnisbeitrag im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich prognostiziert, der als positiver Sondereffekt ausgewiesen werden wird.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer