Die unmittelbare Nähe zum Tiefwasserhafen in Dahej war wohl ausschlaggebend für die Standortwahl des kürzlich eröffneten Alliance Tire Reifenwerkes – 18 bis 22 Tagen soll die Schiffspassage nach Europa dauern und so die bisherigen Transportzeiten deutlich verkürzen. In der ersten Produktionsphase will ATG 90 t täglich produzieren, ab Ende 2016 160 t.
„Als wir unser neues Werk geplant und errichtet haben, waren uns modernste Technik, hohe Umweltstandards und das soziale Engagement des Unternehmens gleichermaßen wichtig. Mit unseren werkseigenen Abwasserreinigungs- und Kläranlagen sowie dem Rauchgasfilter in dem Kesselhaus des Werks haben wir uns für Nullemissions-Standards entschieden. Gleichzeitig unterstützen wir eine lokale Schule in besonderem Maß, um der nachfolgenden Generation den Weg in eine gute Zukunft zu erleichtern“, erläutert Yogesh Mahansaria, Gründer und CEO der Alliance Tire Group.
Bis Ende 2016 investiert ATG nach eigenen Angaben rund 150 Millionen US-Dollar in die neue Fabrik: Das Werksgelände umfasst 433.000 m², wovon die Produktionsstätte selbst rund 112.000 m² in Anspruch nimmt. Während der ersten Fertigungsphase werden im Werk Dahej vornehmlich Reifen für Traktoren und Mähdrescher sowie für Anbaugeräte, Pflanzenschutzspritzen und Ballenpressen produziert. Daneben profitieren nach Unternehmensangaben aber auch Reifen für Anwendungen im Industrie- und Bausektor von der modernen Fertigungstechnologie. So werden in Dahej schon jetzt auch Reifen für Kompakt- und Baggerlader, Teleskoplader, Walzen und Bagger gefertigt. Spezialreifen etwa für Skidder und Harvester im Forsteinsatz oder für Fahrzeuge im Bergbau sollen in der nächsten Ausbauphase folgen. Zusätzlich werde auch die Produktion von Stahl-Radialreifen im Jahr 2016 mit der Option aufgenommen, ab Ende 2016 jährlich rund 50.000 dieser Reifen auszuliefern.
„Als ein Element unseres absoluten Qualitätsanspruchs kommen in dem neuen Werk in Dahej nur die aktuellsten Maschinen und Technologien zum Einsatz. Dazu gehören beispielsweise mehrere hoch automatisierte Prozessschritte und Monitoringsysteme, mit denen wir eine gleichbleibende Qualität über die gesamte Fertigung sicherstellen können“, ergänzt Mahansaria.
Das neue Werk in Dahej verfügt laut ATG über umfangreiche Testeinrichtungen. „Wenn unser Ziel lautet, hochwertigste Produkte auszuliefern, dann müssen die Qualitätskontrollen bereits bei den bezogenen Rohmaterialien ansetzen“, bekräftigt Yogesh Mahansaria. „Aus diesem Grund haben wir ein sehr rigides System zur Überprüfung und Freigabe der Rohmaterialien sowie zur nachfolgenden Kontrolle und Freigabe während und zum Ende des Fertigungsprozesses. Nach Abschluss der Fertigung unterziehen wir die Reifen nochmals intensiven Tests und Gütesicherungsverfahren. Dazu gehören beispielsweise das Haltbarkeits-, Stoßfestigkeits- und Platzverhalten der Reifen.“
Eine erste Gruppe von Händlern aus Europa soll dem Werk übrigens im Herbst 2015 schon einen Besuch abgestattet haben. Zu der Besuchergruppe gehörten 41 Teilnehmer von 24 Vertriebspartnern aus den Benelux-Ländern, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, Norwegen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Slovakei, Spanien, Ukraine und dem Vereinigten Königreich.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer