Moderne Bilderkennung hält in der Landwirtschaft immer stärker Einzug und ermöglicht in vielen Bereichen einen zumindest teilweise autonomen Einsatz. Voraussetzung sind leistungsfähige Kameras oder Sensoren in Verbindung mit intelligenten Algorithmen. Mit dem IC-Weeder AI hat Lemken bereits eine Hackmaschine vorgestellt, die nach Herstellerangaben selbst bei hohem Unkrautdruck Zuckerrüben von Unkraut zuverlässig unterscheiden kann. Die Software dazu wurde vom niederländischen AgTech-Spezialisten Track32 entwickelt, an dem sich Lemken jetzt nach eigenen Angaben beteiligt hat. Damit will das Familienunternehmen die Chance ergreifen, Zukunftstechnologien mit einem kompetenten Partner im eigenen Haus zu entwickeln. Der IC-Weeder AI wurde übrigens im Rahmen des EIMA 2022 Technical Innovation Contest mit einer „Mention“ ausgezeichnet (siehe Artikel „37 erwähnenswerte Neuheiten beim EIMA 2022 Technical Innovation Contest (Teil 2)“)
Die intensive Zusammenarbeit zwischen der in Ede ansässigen Softwareschmiede Track32 hat sich bei den kameragesteuerten Hackmaschinen laut Lemken schon länger bewährt. Anthony van der Ley, Geschäftsführer der Lemken Grupp, freut sich deshalb, dass man mit dieser Investition die Zusammenarbeit für die Zukunft festschreiben könne. „Das beschleunigt die Entwicklung intelligenter Technologien und gewährleistet die Kontinuität. Für Track32 ergibt sich durch die Kooperation Planungssicherheit und ein großes Wachstumspotential.“
Track32-Gründer Joris IJsselmuiden erklärt: „Als spezialisiertes Unternehmen für Software und künstliche Intelligenz erarbeiten wir unter anderem Lösungen für ackerbauliche Verfahren oder im Gewächshaus. Mit Lemken als Investor und Kunde können wir uns noch stärker auf die Weiterentwicklung unserer Software konzentrieren. Außerdem profitieren wir jetzt von der Nähe zum Endkunden.“
Für Lemken hat die Investition nach Unternehmensangaben neben dem großen Marktpotential noch einen anderen Aspekt, den der Nachhaltigkeit. Denn beim Landmaschinenspezialisten setzt man, so Lemken, darauf, dass die so ausgerüsteten Maschinen einen großen Beitrag zur regenerativen Landwirtschaft leisten. Mit dem Wissen von Track32 können die Lemken-Geräte, so der Hersteller weiter, noch präziser und vielseitiger eingesetzt werden, so dass eine intelligente Maschine nicht nur von einem Menschen, sondern zum Beispiel auch von einem Roboter bedient werden kann. Dafür arbeiten Lemken und Track32 nach Unternehmensangaben derzeit an mehreren gemeinsamen Projekten.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer