Die Deutz AG hat die im Raum München ansässige Torqeedo GmbH übernommen, um mit der E-Deutz Strategie zu beginnen, bei der Torqeedo als Katalysator fungieren soll. Das vor 12 Jahren gegründete und derzeit auf fünf Kontinenten in über 50 Ländern aktive Unternehmen besitzt signifikante Kompetenz in Komponenten, Software und Systemintegration für Elektroantriebe. Torqeedo ist laut Deutz Weltmarktführer und Systemlösungsspezialist für integrierte elektrische sowie hybride Bootsantriebe.
Alternative Antriebe sollen künftig auch in den Kernsegmenten von Deutz eine wichtige Rolle spielen. Deutz nutzt die sich aus dem veränderten Umfeld ergebenden Chancen und ergänzt seine Antriebssysteme mit der E-Deutz Strategie, die die Entwicklung und Herstellung hybrider und elektrifizierter Antriebssysteme für Off-Highway Anwendungen im Fokus hat. Die Torqeedo-Technologiekompetenz avanciert hierbei zum Nukleus der E-Deutz Strategie. Damit rundet das Unternehmen seinen modularen Technologiebaukasten für die Emissions- und CO2-Reduktion ab. Potentiale liegen unter anderem im „Downsizing“ von Verbrennungsmotoren und damit verbunden einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Betriebskosten. Deutz plant, erste Produkte aus der E-Deutz Strategie in rund zwei Jahren im Markt einzuführen und somit deutlich früher als in Eigenregie. Zur beschleunigten Umsetzung der neuen Strategie wird Deutz anfänglich rund 100 Millionen Euro inklusive der Akquisition von Torqeedo investieren.
„Wir sind auf dem Weg, uns als Marktführer innovativer Antriebssysteme zu positionieren und werden unseren Kunden neben unseren etablierten Lösungen auch hybride und vollelektrische Lösungen anbieten“, so Dr. Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender der Deutz AG. „Die Akquisition von Torqeedo ermöglicht uns, technisch ausgereifte und wirtschaftliche Elektrifizierungslösungen schneller an den Markt zu bringen. Wir positionieren uns hierbei frühzeitig im Wettbewerb und sehen daher für uns auch sehr gute Marktchancen.“ Gleichzeitig sollen effiziente und saubere Deutz TCD Dieselmotoren, die als erste Motoren weltweit für die ab 2019 geltende nächste europäische Emissionsstufe (Stage V) im Off-Highway-Bereich zertifiziert wurden, das Mittel der Wahl bleiben, wenn es um hohe Leistungsbedarfe geht.
Mit dem Erwerb von Torqeedo gewinnt Deutz ein ausgewiesenes und erfahrenes Team von Elektrifizierungs-Spezialisten unter der Führung von Gründer und CEO Dr. Christoph Ballin, das sein stark wachsendes Geschäft unter der etablierten Marke weiterführen wird. „Torqeedo verfügt über umfassendes Know-How bei Elektromotoren, Batteriemanagement, Leistungselektronik und Systemintegration. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Entwicklungsteams von Deutz die Elektrifizierung im Off-Highway Bereich maßgeblich voranzutreiben. Als Teil der Deutz Gruppe wollen wir für Torqeedo die zusätzlichen Möglichkeiten in den Bereichen Industrialisierung, Einkauf, Vertrieb und Service nutzen und unser Wachstum nochmals beschleunigen“, sagt Dr. Christoph Ballin.
Neben ihrer Geschäftsführertätigkeit bei Torqeedo werden Dr. Christoph Ballin als Head of Strategy und Torqeedo-COO Dr. Ralf Plieninger als Head of Electrification künftig zusätzliche Aufgaben im Top Management der Deutz AG übernehmen.
Den Erwerb von Torqeedo finanziert Deutz nach eigenen Angaben aus verfügbaren liquiden Mitteln. Die Deutz AG bestätigt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2017: Erwartet werden ein deutlicher Umsatzanstieg sowie eine moderate Steigerung der EBIT-Marge – vor positiven Sondereffekten – im Vergleich zum Vorjahr.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer