Das Jahr 2015 hat Horsch nach eigenen Angaben als das zweiterfolgreichste in seiner Firmengeschichte beendet. Der Umsatz beläuft sich auf 245,8 Millionen Euro, was im Vergleich zu 2014 (233 Mio. Euro) einem Anstieg von 5,6 Prozent entspricht. Das laufende Jahr 2016 sieht Horsch dem Markt entsprechend mit einer realistischen Vorsicht.
Die aktuelle Marktlage ist laut Horsch auf die klimatischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in den jeweiligen Ländern zurückzuführen, der Exportanteil beträgt weiterhin rund 71 Prozent. Nach Deutschland ist trotz großer Marktturbulenzen Frankreich der zweitwichtigste Markt für Horsch. Und während es in Russland zu einer leichten Erholung kam, konnten in der Ukraine nach Unternehmensangaben dank hervorragender Verkäufe in Bereich Sätechnik die Umsätze sogar massiv gesteigert werden und erreichten das beste Ergebnis in der Firmengeschichte. Polen hat sich laut Horsch zu einem über die Jahre konstant guten Absatzland entwickelt, gefolgt von Großbritannien, Dänemark und den skandinavischen Ländern sowie Bulgarien, Rumänien, Tschechien und Ungarn.
Weitere Märkte in denen Horsch Potential sieht, befinden sich aktuell im Aufbau. Dazu zählen beispielsweise China und auch Brasilien, wo bereits eine eigene Tochter gegründet wurde. Trotz aktuell schwieriger Marktlage entwickelt sich auch das USA Geschäft weiter. Dort konnte die Horsch LLC das Produktportfolio um attraktive Maschinen erweitern.
Zu den meistverkauften Maschinen zählten weiterhin mit 43 % Umsatzanteil die Sätechnik gefolgt von der Bodenbearbeitung mit 32 % und sehr starken 10 % Umsatz im Bereich Pflanzenschutz. Das liegt vor allem daran, dass die Sparte Pflanzenschutz von Horsch in vielen weiteren Ländern in den Markt eingeführt und um weitere Maschinen wie den Selbstfahrer PT 330 und die gezogene Spritze Leeb LT erweitert wurde. Die verbleibenden 15 % Umsatzanteil entfallen nach Firmenangaben auf den Bereich der original Horsch Ersatzteile.
Horsch unterstreicht, dass dieser Erfolg natürlich nicht ohne neues Personal möglich sei. Der Firmenslogan „Landwirtschaft aus Leidenschaft“ sei Lebensgefühl bei allen Mitarbeitern im In- und Ausland, deren Anzahl auf nun rund 1.180 Personen (inklusive Zeitarbeiter) gewachsen sei.
Im letzten Jahr hat Horsch erneut große Investitionen getätigt. Am Standort Schwandorf wurde mit dem FITZentrum (Farming – Innovation – Training) ein komplett neues Schulungs- und Marketinggebäude fertiggestellt, in das rund 8 Millionen Euro investiert wurden. Dort werden in diesem Jahr auch die Praxistage stattfinden, zu denen im letzten Jahr laut Horsch rund 3.000 Gäste aus aller Welt an den firmeneigenen Forschungs- und Entwicklungsbetrieb AgroVation in Knežmost (3.000 ha rund 30 Minuten östlich von Prag) kamen. Kein anderes Unternehmen verfüge über einen landwirtschaftlichen Betrieb in dieser Größe, auf dem Produkte praxisnah entwickelt, getestet, verbessert und vorgeführt werden könnten.
Am Standort Landau wurde am Kompetenzzentrum für Pflanzenschutz die Produktionsfläche für rund 1,5 Millionen Euro fast verdoppelt.
Von den zukünftigen Investitionen liegt laut Horsch aktuell die Erweiterung des Standortes in Russland am nächsten. Dort wird das ebenfalls noch sehr neue bestehende Service- und Schulungszentrum um eine eigene neue Montage und Lackiererei erweitert.
Horsch sieht sich mit einem starken Maschinen-, Service und Beratungsangebot und neuen innovativen Produkten bestens für die Zukunft aufgestellt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer