Das traditionsreiche Produktions- und Entwicklungswerk St. Valentin von Case IH und Steyr, in dem Traktoren von 100 bis 300 PS für die Land-, Forst- und Kommunalwirtschaft produziert werden, wurde nach Unternehmensangaben mit dem begehrten Titel „Efficient Factory“ ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um einen der Kategoriepreise, die im Rahmen des „Fabrik 2020“-Wettbewerbs von Fraunhofer Austria und dem Industriemagazin vergeben werden.
Zehn der führenden Produktionsunternehmen in Österreich waren zu dem Wettbewerb gemeldet – in einem der schwierigsten Jahre, die der Produktionssektor aufgrund von COVID-19 jemals zu bewältigen hatte. Durch die damit einhergehende Krise wurden selbst die erfahrensten Management- und Produktionsteams sowie alle Elemente in der Lieferkette auf eine harte Probe gestellt.
Die Preisverleihung bildete laut Case IH/Steyr den Höhepunkt eines tiefgreifenden Prozesses einschließlich Selbstevaluation, Detailbefragungen, Vor-Ort-Bewertungen und eingehenden Gesprächen mit Schlüsselpersonal. Nach einer strengen Vorauswahl blieben von den ursprünglich zehn Unternehmen noch vier übrig. Diese Finalteilnehmer wurden von den Juror*Innen von Fraunhofer Austria und dem österreichischen Industriemagazin einer umfassenden Bewertung unterzogen.
Das Produktionswerk St. Valentin, in dem nach Unternehmensangaben seit 1947 circa 600.000 Traktoren vom Band gelaufen sind, umfasst eine Fläche von 170.180 m², beschäftigt 600 Mitarbeiter*Innen aus 18 verschiedenen Ländern und genießt konzernweit hohes Ansehen. Auch hier wird nach den Grundsätzen des World Class Manufacturing (WCM) gearbeitet. St. Valentin ist der erste europäische Landtechnik-Standort von CNH Industrial, der den WCM-Silberstatus erhalten hat.
Zu den größten Stärken und Erfolgsgaranten des Werks zählt, so Case IH/Steyr der hohe Grad an Flexibilität, der durch die äußerst anpassungsfähige Fertigungsstraße ermöglicht wird. Dank dieser Flexibilität kann nach Unternehmensangaben eine im Landtechnik-Sektor nahezu einmalige Vielfalt an Traktormodellen produziert werden – unabhängig von der Bauweise, der Ausstattungslinie und den länderspezifischen Emissionsnormen. Trotz seiner Komplexität und Effizienz bietet das Werk laut Case IH/Steyr jedoch ein relativ ruhiges und entspanntes Arbeitsumfeld.
Alljährlich verlassen nach Unternehmensangaben circa 10.000 Traktoren für Kundschaft aus Europa, Asien, dem Nahen Osten und Afrika sowie aus Australien und Neuseeland das Werk in St. Valentin. Dazu muss die Beschaffung von 12.000 Teilen von über 400 Zulieferpartnern aus der ganzen Welt koordiniert werden. Insgesamt werden laut Case IH/Steyr am Standort 24 Produktlinien, 98 Modelle und 4.857 Modellvarianten der Marken Case IH und Steyr produziert.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer