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Entwicklungen beim Kartoffellegen auf der PotatoEurope 2018

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Artikel eingestellt am:
24.7.2018, 18:30

Quelle:
DLG e.V.
www.dlg.org

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Dr. Rolf Peters von der PotatoConsult UG beschreibt im Vorfeld der PotatoEurope 2018 Herausforderungen und Entwicklungen beim Kartoffellegen. Die Legetechnik wird dann auf der PotatoEurope 2018 gezeigt.

Das Legen hat sich heute zu einem hochkomplexen Verfahrensschritt innerhalb des Kartoffelanbaus entwickelt, der neben dem Handling einer vergleichsweise großen Pflanzgutmenge von durchschnittlich 2,5 t/ha auch die Pflanzbettbereitung, eine Reihendüngung, eine Pflanzgutbehandlung gegen knollen- und bodenbürtige Schaderreger sowie einen Aufbau des Enddammes beinhalten kann.

Die Grundaufgabe des Kartoffellegens ist aber nach wie vor, die Pflanzknollen in konstanter Tiefe und einem gleichmäßigen, an die Verwertungsrichtung und Pflanzgutgröße angepassten Abstand in die Reihen zu legen. Die Furchenzieher vor den Legeeinheiten sind daher zum Beispiel über Tasträder in der Tiefe geführt und formen mit den Scharen eine keilförmige Legerinne aus, die dem Verrollen der abgelegten Knollen entgegenwirken soll. Die einzelnen Kartoffelpflanzen haben von sich aus zwar ein sehr großes Kompensationsvermögen, in dem sie durch veränderte Knollenzahl und -größe auf unterschiedliche Standraumbedingungen während des Wachstums reagieren, aber dies ist durch die dann zunehmende Heterogenität des Erntegutes in vielen Vermarktungsrichtungen nicht erstrebenswert.

Mit dem Ziel einer Optimierung des vermarktungsfähigen Ertrages variieren erste Betriebe den Legeabstand in Abhängigkeit von der über unterschiedliche Kenngrößen erfassten Bodenqualität. Mehrjährige Untersuchungen bestätigen dabei die auch aus anderen Kulturen bekannte Erkenntnis, dass auf leichteren Teilflächen eine Zunahme des Legeabstandes in der Reihe sinnvoll ist, um den Pflanzen über den größeren Standraum ein grundsätzlich größeres Potential an Wasser und Nährstoffen verfügbar zu machen. Vor diesem Hintergrund kommt dem Einsatz von Pflanzgut mit einer gebrochenen Sortierung in der Praxis eine immer größere Bedeutung zu. Pflanzgutpartien, die beispielsweise nur eine Sortierspanne von 10 mm aufweisen, erleichtern eine optimale Anpassung der Maschine und bieten auch physiologisch einheitlichere Startbedingungen für das Auflaufen der Pflanzen sowie die spätere quantitative und qualitative Bestandesentwicklung. Dabei profitieren Maschinen mit horizontalen Verteilbändern als Legeorgan vor allem über eine geringere Variation des Legeabstandes von einer gleichmäßigeren Knollengröße des Pflanzgutes, während sich bei den Maschinen mit Doppelbecherbändern die Schöpfsicherheit bzw. -leistung verbessert. Das „Brechen“ des Pflanzgutes ist heute auf vielen Pflanzkartoffelbetrieben durch den zunehmenden Einsatz von leistungsfähigen Sortiermaschinen mit mehreren Abgängen knollenschonend möglich.

Die Pflanzgutlogistik und das Befüllen der Legemaschinen gewinnen als Einflussfaktoren auf die Flächenleistung bei der Bestellung zunehmend an Einfluss, da die Praxis immer häufiger an die gemeinsame Grenze von Fahrgeschwindigkeit und Arbeitsqualität stößt. Mit einer effektiven Befüllung der Legemaschine lassen sich die Nebenzeiten deutlich senken und so die Schlagkraft kostengünstig erhöhen. Dabei kommen vermehrt Teleskoplader zum Einsatz, die über ihren größeren Freiraum vor den Rädern auch Maschinen mit nachlaufenden Dammaufbauwerkzeugen gezielt mit Pflanzgut aus Big Bags oder Großkisten beschicken können. Zudem lässt sich über diese Technik auch ein eventuell direkt vor den Legeorganen befindlicher Reihendüngerstreuer einfach und gleichmäßig befüllen. Durch den bei vielen Legemaschinen vorhandenen Kippbunker ist grundsätzlich auch eine direkte Pflanzgutbeschickung aus Heckkippern möglich. Die Stellung des Kippbunkers wird ebenfalls zur Regulierung des Nachflusses von Knollen in die Zuführbereiche der Legeorgane genutzt, wobei eine über Füllstandsensoren gesteuerte Kippautomatik den Traktorfahrer merklich entlasten kann. Dies gilt auch für eine GPS-gesteuerte Anlage der Fahrgassen oder die automatische Abschaltung aller bzw. einzelner Legeelemente entsprechend der Schlagkonturen zu Beginn und Ende der Reihen.

Arbeitswirtschaftliche Gründe waren der Auslöser für die seit etwa 20 Jahren forcierte Zusammenlegung von Kartoffellegen und gleichzeitigem Aufbau des Enddammes. Darüber hinaus können sich die Dämme vor der Herbizidbehandlung viel länger absetzen sowie ein eventuelles Verschieben der Dämme durch die spätere Häufelarbeit und damit ein vermehrtes seitliches Herauswachsen der Knollennester verhindert werden. Pflanzenbaulich beinhaltet diese Kombination besondere Anforderungen, da nur triebstarkes und vitales Pflanzgut es schafft, unbeschadet durch eine Bodenbedeckung von bis zu mehr als 15 cm zu wachsen. Neben einer optimalen Pflanzgutkonditionierung ist daher auch ein warmer, vor allem aber ausreichend abgetrockneter Boden für das Gelingen dieser Kraftanstrengung wichtig. Hinzu kommt eine an den Standort angepasste Einstellung der Häufel- und Nachlaufwerkzeuge, wie Dammformblech oder Stabwalzen. Dabei sollten die Dämme einerseits stabil bleiben, andererseits aber auch eine offen strukturierte Oberfläche behalten, um über eine effektive Wasseraufnahme und einen ungestörten Luftaustausch das Pflanzenwachstum zu unterstützen. Dieses Frühjahr hat wieder einmal gezeigt, wie schmal hier der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg sein kann.

Welche neuen respektive verbesserten Systemlösungen die Hersteller von Legetechnik im Detail bereithalten, wird im Rahmen der Vorführungen auf der PotatoEurope 2018 direkt sichtbar. Die angemeldete Produktpalette reicht von vierreihigen Maschinen bis hin zum Achtreiher. Jeweils von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr zeigen

  • ALL IN ONE, Pförring (Deutschland)
  • AVR, Roeselare (Belgien)
  • Dewulf NV, Roeselare (Belgien)
  • GRIMME, Damme (Deutschland)
wie sie die Anforderungen des Standortes meistern. Darüber hinaus wird diese Technik von den Unternehmen individuell täglich im Zeitraum von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr vorgeführt.

An der PotatoEurope beteiligen sich mehr als 220 Unternehmen aus den Bereichen Züchtung, Düngung, Pflanzenschutz, Technik für die Produktion und die Verarbeitung an die Spitzenereignis der internationalen Kartoffelbranche.

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