Für das revolutionäre Design seines mit der Baureihe MF 5700 SL eingeführten Abgasreinigungssystems wurde Massey Ferguson auf der EIMA in Bologna mit dem Technical Innovation Award ausgezeichnet. Die begehrte Trophäe wird von FederUnacoma, der Vereinigung italienischer Landtechnikhersteller verliehen und würdigt alle zwei Jahre die bedeutsamsten Entwicklungen auf dieser europäischen Leitmesse.
Massey Ferguson erläutert, als erster Hersteller, der die SCR-Technologie in der Landtechnikindustrie einführte, nehme das Unternehmen im Bereich der Motorentechnologie eine Pionierrolle ein. Seit 2008 werde zusammen mit dem Motorenspezialisten AGCO POWER kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Motoren und dazugehörigen Abgasreinigungssysteme gearbeitet. Heute gelten nach Herstellerangaben die bis dato hervorgebrachten Lösungen, der sich mittlerweile alle großen Traktoren- und Mähdrescherhersteller in ähnlicher Form bedienen, praktisch als effizientester Weg zur Einhaltung der strengen Emissionsvorschriften. Als Vorreiter in diesem Bereich sei es Massey Ferguson gelungen, die aufgrund Inkrafttretens der Abgasstufe IV für Traktoren der unteren Leistungssegmente, nun auch für kompaktere Traktoren erforderliche Technologie, wegweisend einzuführen. Die große Herausforderung bestand darin, höchste Kraftstoff- und AdBlue-Effizienz zu erreichen, ohne die Sicht, Wendigkeit und Bodenfreiheit zu beeinträchtigen oder den Wartungsaufwand zu erhöhen. Wenngleich die Aufgabenstellung bei den größeren Traktoren-Baureihen identisch ist, ist die Umsetzung bei einem Kompakttraktor gleichzeitig schwieriger aber auch wichtiger.
Die als eine extrem kompakte Einheit aus SCR-System und Dieseloxidations-Katalysator (DOC) mit dem Namen „All-in-One-System“ bezeichnete Konstruktion, ist, gut geschützt, perfekt in die linke Unterseite des Traktors integriert. Dadurch mussten zu Gunsten von Rundumsicht und Agilität weder die Chassislänge noch Motorhaube oder Auspuff vergrößert werden. Zudem ist das System laut Massey Ferguson komplett wartungsfrei. Eine Regeneration wie beim Dieselpartikelfilter (DPF) mit entsprechendem Kraftstoff- und Zeitaufwand entfällt.
Die Jury hat nach Unternehmensangaben mit ihrer Auszeichnung anerkannt, dass es Massey Ferguson damit auch bei kompakteren Traktoren in vorbildlicher Weise gelungen ist, die strengen Abgasgesetze einzuhalten, ohne Kompromisse bei Leistungsfähigkeit, Sparsamkeit, Wendigkeit, Arbeitskomfort oder Wartungsfreundlichkeit eingehen zu müssen.
„Wir bei Massey Ferguson freuen uns sehr über die Auszeichnung, welche die großartige Ingenieursleistung anerkennt. Im Sommer hatte das System zuletzt auf der Royal Highland Show in Schottland überzeugt, wo es ebenfalls mit dem Innovationspreis prämiert wurde. Das radikale Design der Abgasnachbehandlungseinheit beinhaltet ein sogenanntes Swirl-(Verwirbelungs-)System, mit dem Abgase und AdBlue optimal vermischt werden, so dass ein geringerer Kühlbedarf entsteht und das Kühlerpaket sehr kompakt gehalten werden kann. Wir haben somit bewiesen, dass wir für die Landwirte in ganz Europa, auch im Bereich des für uns so wichtigen Segments um 100 PS herum, genau die richtigen Produkte im Programm haben. Der Landwirt kann seine Arbeit noch effizienter und komfortabler erledigen als bisher, ohne dass wir ihm zum Beispiel erklären müssen, dass er fortan bei Frontlader- oder Mäharbeiten weniger sieht, er schwerer rangiert, mehr Geld für Kraftstoff und AdBlue ausgeben, oder mehr Zeit für die Wartung einrechnen muss. Das ist echter Fortschritt, einfache und pragmatische Innovation, ganz in der Tradition von MF“, erklärt Campbell Scott, MF Director Marketing Services.
Das innovative Abgasreinigungssystem kommt übrigens nicht nur in der preisgekrönten Baureihe MF 5700 SL zum Einsatz, sondern ist auch in der neuen Generation an MF-Universaltraktoren der MF Global Series (MF 4700, MF 5700 und MF 6700) zu finden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer