Medien nehmen heute einen selbstverständlichen Bestandteil unserer Gesellschaft ein. Von der Tageszeitung bis zur Talk-Show im Fernsehen, von der Musiksendung beim Autofahren bis zum mp3-Player im Zug oder sogar im Krankenhaus, Medien werden heute sehr intensiv genutzt. Das war nicht immer so, und es gibt auch heute noch deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land. Die Diskussion um die schlechte Breitbandversorgung in vielen ländlichen Regionen ist ein gutes Beispiel dafür. Die Gesellschaft für Agrargeschichte (GfA) veranstaltet am Freitag, dem 11. Juni 2010, in Frankfurt am Main (DLG-Haus) eine Tagung, die sich mit der Medialisierung im ländlichen Raum und in der ländlichen Gesellschaft von den frühen Anfängen bis in die heutige Zeit auseinander setzt. Alles begann einst mit der mündlichen Kommunikation, die nach und nach durch schriftliche und später elektronische Medien ergänzt und vervollkommnet wurde. Und immer hatte jedes Medium seinen ganz bestimmten Platz im „Kommunikations-Mix“. Die Tageszeitung hat eine andere Aufgabe als die Fachzeitschrift, das Telefon eine andere als das Radio, oft ergänzt durch politische oder kulturelle Funktionen. Auch war die Zugänglichkeit für Menschen im ländlichen Raum sehr unterschiedlich, je nachdem welchen Berufsgruppen und welchen Bevölkerungsschichten sie angehörten.
Die GfA-Tagung beschäftigt sich mit diesen historischen Prozessen und Erscheinungen und versucht, Antworten auf auch für unsere Zeit wichtige Fragen zu finden. Denn es ist durchaus wertvoll zu verstehen, wie Medien das Handeln der Menschen über kleinräumige lokale Räume und Märkte hinaus ermöglichen und damit heute die Teilhabe an der Wohlstandsentwicklung der städtischen Zentren nahezu garantieren. Dieser Prozess hat das Verhältnis von Stadt und Land sehr verändert. Heute und zukünftig ist die Nutzung der elektronischen Medien auf dem Lande nicht nur eine Frage des Interesses der Bevölkerung. Sie entscheidet vielmehr darüber, wo und in welchem Umfang sich Unternehmen, kulturelle Einrichtungen, Verwaltungseinheiten oder Freizeiteinrichtungen etablieren. Wohlstand und Attraktivität der ländlichen Räume sind mit der Mediennutzung untrennbar verbunden.
Interessenten finden das Programm der Tagung unter www.agrargeschichte.org bei Gesellschaft für Agrargeschichte, Veranstaltungsprogramm oder im landtechnikmagazin.de-Veranstaltungskalender. Eine Anmeldung ist per E-Mail über info@agrargeschichte.org möglich.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer