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EnergyDecentral 2018: Zwei Gold- und vier Silbermedaillen für innovative Neuheiten

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Artikel eingestellt am:
04.11.2018, 7:21

Quelle:
DLG e.V.
www.energy-decentral.com

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Auch die EnergyDecentral 2018, die zusammen mit der EuroTier 2018 Mitte November in Hannover stattfindet, vergibt Medaillen für besonders innovative Produkte. Eine von der DLG eingesetzte, neutrale Expertenkommission hat aus den 22 zugelassenen Neuheiten-Anmeldungen nach strengen Kriterien die sechs Gewinner des Innovation Award EnergyDecentral ermittelt, die zwei Gold- und vier Silbermedaillen erhalten.

Über eine Goldmedaille der EnergyDecentral 2018 konnte sich die revis bioenergy GmbH freuen, die mit Poultry Profit ein System entwickelte, mit dem Stickstoff vorab entfernt und zu Ammonium-Sulfatlösung aufbereitet wird. Die zweite Goldmedaille ging an das Technologie und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing, das eine aufspritzbare Siloabdeckung aus nachwachsenden Rohstoffen konzipierte. Eine Silbermedaille erhielt Novatech für ihr Gülle- und Gärresteentnahmesystem, das sich nicht versehentlich öffnen lässt, die ECI-Distribution GmbH für das EVE3 Efficiency Upgrade Package, das durch einen Vierventil-Zylinderkopf Wirkungsgradsteigerungen für Gasmotoren bewirkt, die Pumpenfabrik Wangen für die Wangen X-Unit, die Störstoffe abscheidet respektive zerkleinert und Börger für den Separator Bioselect, bei dem die Förderschnecke stufenlos axial verschoben werden kann, um die Pfropfenlänge feinfühlig einzustellen.

Die beiden Innovation Award EnergyDecentral 2018 in Gold gingen an:

Poultry Profit, revis bioenergy GmbH, Münster, Deutschland, Halle 25, Stand F16
Werden in Biogasanlagen Substrate mit hohen Stickstofffrachten wie beispielsweise Geflügelmist eingesetzt, kann dies zu Effizienzverlusten führen, da Ammoniak die Fermentiervorgänge hemmen oder gar zum Erliegen bringen kann. Um die komplette Biologie im Gärbehälter durch eine Stickstoffüberfrachtung nicht zu stressen, müssen entweder der eingesetzte Geflügelmistanteil im Substratmix limitiert oder Gärhilfsstoffe zugesetzt werden. Bei hohem Stickstoffanteil in der eingesetzten Biomasse beinhaltet jedoch auch der Gärrest hohe Stickstoffmengen. Die Düngung landwirtschaftlicher Flächen kann kostengünstig lediglich in der nahen Region um die Biogasanlage stattfinden. Die maximal auszubringende Menge ist aufgrund der hohen Nährstoffgehalte schnell erreicht. Ein alternativer Gärrestetransport oder eine Gärresteaufbereitung sind jedoch sehr teuer. Mit Poultry Profit der revis bioenergy aus Münster ist es erstmals möglich, einen Großteil des Stickstoffgehalts bereits vor deren Einsatz der Biomasse in der Biogasanlage zu entfernen und daraus Ammonium-Sulfatlösung, ein bekanntes und erlaubtes Düngemittel zu erzeugen. Dieses weist neben der gezielten Düngewirkung auch eine hohe Transportwürdigkeit auf. Somit ist es erstmals möglich, ammoniumreiche Stoffe nach einer entsprechenden Aufbereitung nun auch im großen Maßstab und nicht nur als Beimischungen in Biogasanlagen zu verstoffwechseln und energetisch zu nutzen. Zusätzlich werden wertvolle Düngekomponenten gewonnen.

Aufspritzbare Siloabdeckung, TFZ Straubing, Deutschland, Halle 26, Stand B22
Für einen optimalen Silierprozess und geringe Atmungsverluste bei der Siloentnahme muss die Biomasse gut verdichtet und luftabgeschlossen gelagert werden. Gerade für den Luftabschluss muss in einem engen Zeitfenster nach der Befüllung des Silos mit einem hohen technischen und auch personellen Aufwand ein Aufbau aus luftdichter Unterziehfolie, Siloplane, Schutznetzen und Fixierung durch Gewichte hergestellt werden. Da die Silohaufen gerade bei Biogasanlagen besonders große Abmessungen haben, ist neben dem Arbeitsaufwand auch die Arbeitssicherheit beim Abdecken des Silos ein relevantes Thema. Das Technologie und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing (TFZ Straubing) hat nun eine neuartige Siloabdeckung entwickelt, die den Arbeitsaufwand erheblich verringern sowie die Arbeitssicherheit wesentlich verbessern kann. Das Verfahren beruht auf einem selbsthärtenden Material aus nachwachsenden Rohstoffen, das vor Ort aus zwei Komponenten gemischt und auf den Silostock aufgesprüht wird. Es härtet dann zu einer luftdichten Schutzschicht aus, die in Bezug auf Gasdurchlässigkeit und Zugfestigkeit ähnliche Werte wie eine Silofolie erreicht. Bei der Auswahl der Bestandteile der aufspritzbaren Siloabdeckung wurde auf ernährungsphysiologische Unbedenklichkeit geachtet, so dass dieses mit der Silage als Substrat in die Biogasanlage eingebracht werden kann. Die aufspritzbare Siloabdeckung auf Basis nachwachsender Rohstoffe des TFZ Straubing stellt ein völlig neues Verfahren dar, das wesentliche Probleme beim luftdichten Verschließen eines Fahrsilos lösen kann.

Hier die vier Produkte, die mit dem Innovation Award EnergyDecentral 2018 in Silber ausgezeichnet wurden:

Gülle- und Gärresteentnahmesystem, Novatech, Wolpertshausen, Deutschland, Halle 25, Stand D24
Wenn beim Bedienen eines Fassabzugs, also eines Auslasses beispielsweise im Gärbehälter einer Biogasanlage oder eines Güllelagers Fehler auftreten und somit Substrat austritt, kann dieses zur Freisetzung wassergefährdender Stoffe führen – bis hin zum kompletten Auslaufen des Behälters. Auch wenn der Substratverlust finanziell gerade noch zu verschmerzen wäre, besteht das Risiko einer starken Schädigung von Oberflächengewässern, falls das organische Material dorthin gelangt. Dieses zeitweise „Umkippen“ wird – von der Geruchsbelastung abgesehen – in der Öffentlichkeit sehr negativ wahrgenommen. Zusätzlich kann ein Einbringen von Gärsubstraten in Oberflächengewässer auch hohe Bußgelder nach sich ziehen. Die Firma Novatech aus Wolpertshausen hat nun ihr Gülle- und Gärresteentnahmesystem dahingehend weiter entwickelt, dass ein versehentliches Öffnen nahezu unmöglich ist. Technisch wird dies umgesetzt, indem das aus anderen Bereichen bekannte Prinzip der mehrfachen Absperrung erstmals für diese Anwendung genutzt wird. Für ein bewusstes Öffnen des Fassabzugs muss der Nutzer also mehrere verschiedene Betätigungsschritte hintereinander ausführen. Das System wird mittels einer formschlüssigen Verbindung mit der Behälterwand sicher verschraubt. Zur Entnahme von Gülle oder Gärresten müssen nacheinander ein Sicherheitsschieber am Behälter sowie ein Bedienschieber geöffnet werden. Falls vergessen wird, den Schlauch abzukoppeln und somit der Schlauchanschlussstutzen abgerissen werden sollte, hilft eine statisch geprüfte Abrisssicherung mit Rückspannsicherung für den Sicherungsschieber das Austreten größerer Substratmengen zu verhindern. Dies stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung eines vorhandenen Produkts im Hinblick auf einen aktiven Umwelt- und Gewässerschutz dar.

EVE3 Vierventil-Zylinderkopf, ECI-Distribution GmbH, Schwaz, Österreich, Halle 24, Stand C08
Wird aufwendig aus Biomasse erzeugtes Biogas verstromt, so muss dies aus ökonomischen und ökologischen Gründen mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad geschehen. Jede Neu- oder Weiterentwicklung, die den Wirkungsgrad auch im Praxiseinsatz nachhaltig steigern kann, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Biogas-Verstromer und steigert weiter die Umweltfreundlichkeit dieser Technologie. Die ECI-Distribution GmbH aus Schwaz (Österreich) bietet mit dem EVE3 Efficiency Upgrade Package nun einen Vierventil-Zylinderkopf für Gasmotoren an. Durch optimierte Einlass- und Auslasskanalgeometrie sowie eine zentral positionierte Vorkammerzündkerze können einerseits Verbesserungen bei den Stickoxidemissionen erreicht werden, hinzu kommt eine Wirkungsgradsteigerung respektive Reduktion des Gasverbrauchs. Der Zylinderkopf kann auch bei bestehenden Gasmotoren im Rahmen der Wartung oder Instandhaltung nachgerüstet werden. Die Erhöhung der Effizienz eines Blockheizkraftwerks durch Nachrüstung von Vierventil-Zylinderköpfen der ECI-Distribution GmbH stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung dar und besitzt einen direkten, positiven Effekt sowohl auf die Wirtschaftlichkeit als auch auf die Emissionen einer Biogasanlage.

Wangen X-UNIT, Pumpenfabrik Wangen GmbH, Wangen, Österreich, Halle 25, Stand C07
Fremdkörper und Störstoffe im Ausgangsmaterial von Fördermedien wie Gärsubstrat sind seit jeher ein Problem, da sie insbesondere die oft nachgeschaltete Technik zur Zerkleinerung des Materials belasten, wenn nicht sogar beschädigen können. Die Wangen X-UNIT, ein modulares System aus einem Fremdkörperabscheider (X-TRACT) und Zerkleinerer (X-CUT), bietet gleich mehrere innovative Neuerungen, um den Störstoffen Herr zu werden und damit sowohl die Funktion als auch die Arbeitsqualität zu erhöhen. Eine leicht zugängliche Fremdkörperentnahme sowie die axial verschiebbare Zerkleinerungseinheit machten eine unkomplizierte und schnelle Revision und Wartung der Anlage möglich. Hinzu kommt ein einfacher Wechsel des Rechens, was außerdem dessen Anpassung an das eingesetzte Material ermöglicht. Durch das sichere Entfernen anlagenschädigender Fremdkörper und Störstoffe und die optimale Anpassung der Zerkleinerungseinheit auf das Medium sorgt die Wangen X-UNIT für eine erhöhte Prozesssicherheit und geringere Wartungskosten in der nachgelagerten Biogasanlagentechnik.

Separator Bioselect, Börger GmbH, Borken-Weseke, Deutschland, Halle 27, Stand A25
Immer mehr Betriebe denken über die Anschaffung einer eigenen Separationstechnik nach. Die Anforderungen an ein solches Gerät werden dabei immer komplexer. Die Agrarunternehmer suchen nach vielseitig einsetzbaren „Allzweckgeräten“, die beständig große Durchsatzmengen bewältigen können und für die Separation von Schweine- und Rindergülle mit unterschiedlichsten Trockenmassegehalten, sowie zur Gärresteaufbereitung eingesetzt werden können. Der Trockenmassenanteil (TM) in der separierten festen Phase sollte dabei je nach angedachter Verwendung zwischen 18 und 38 % einstellbar sein. Zudem wünschen sich die Agrarunternehmen den Nährstoffgehalt durch Einstellungen am Separator steuern zu können. Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat Börger seinen Separator Bioselect um eine weitere Einstellmöglichkeit erweitert. Neben der flexiblen Beschickung des Bioselect durch die Zuführpumpe, die anpassbare Drehzahl der rotierenden Schnecke durch die Steuerungstechnik und die Federvorspannung der Multi Disc kann zukünftig auch die Länge der Kompressionszone und damit des Feststoffpfropfen eingestellt werden. Die Förderschnecke kann stufenlose axial verschoben werden, wodurch die Pfropfenlänge je nach Anforderungen eingestellt wird. So kann der Betreiber des Bioselect nun vor Ort den Separator perfekt auf das zu separierende Medium und den gewünschten TM-Gehalt einstellen. Die wichtigsten Vorteile sind die höhere Durchsatzmenge, der geringere Energieverbrauch und die längere Standzeiten des Separators durch reduzierten Verschleiß.

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