Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert nach Unternehmensangaben ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsprojekt zwischen dem WTZ und MWM. Die WTZ Roßlau gGmbH ist ein gemeinnütziges, unabhängiges Forschungsunternehmen und ist spezialisiert auf die Bearbeitung wissenschaftlicher und technischer Aufgabenstellungen im Bereich der Energieumwandlung. MWM, eine Marke der Caterpillar Energy Solutions, bietet Lösungen zur dezentralen Energieerzeugung auf der Basis von Gasmotoren und Stromaggregaten für Erdgas, Biogas und weitere Sondergase.
Kern des zukunftsorientierten Projektes ist es, so die WTZ, den durch erneuerbare Energien erzeugten Strom zur Wasserstoffproduktion in Elektrolyseuren zu nutzen. Der so erzeugte grüne Wasserstoff wird zwischengespeichert und im Bedarfsfall durch die Verbrennung im Wasserstoffmotor mit hohen Wirkungsgraden zur dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung verwendet.
„Gasmotoren werden für den Umbau von einer fossilen auf eine kohlenstoffarme Energieversorgung eine zentrale Rolle spielen. Ziel hierbei muss eine schnellstmögliche Umstellung auf CO2-neutrale Energieträger sein. Der Grundstein hierfür ist bereits jetzt zu legen, indem Gaskraftwerke, die heute gebaut werden, die Möglichkeit bieten, während Ihrer Laufzeit durch Beimischungen (Stichwort: H2-Ready) oder sogar ganz auf die neuen Kraftstoffe umgestellt zu werden“, sagt Dr.-Ing. Christian Reiser, Geschäftsführer der WTZ Roßlau gGmbH.
Schon heute können MWM Gasaggregate nach Unternehmensangaben mit einer Wasserstoff-Beimischung von bis zu 25 Prozent betrieben werden und zeichnen sich durch ihre hohe Effizienz in der dezentralen Energieerzeugung aus. Durch die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen der WTZ und MWM sollen weitere Verbesserungen und Optimierungen der Aggregate entwickelt werden. Entsprechend gehören die Themen CO2-Minimierung, Wirkungsgradsteigerung, Einsatz alternativer Kraftstoffe, Emissionsminderung, Abgaswärmenutzung, Betriebsfestigkeitssteigerung sowie der reine Wasserstoffbetrieb zum Forschungsumfang.
Die Auswirkungen von unterschiedlich hohen Wasserstoff-Beimischungen im Erdgasnetz werden von den Projektpartnern genauso analysiert wie die Folgen hinsichtlich der Wartungsintervalle der Motorbauteile sowie die Lebensdauer. Hierfür werden geeignete Langzeittests durchgeführt.
„Die dezentrale Energieerzeugung mit Gasmotoren leistet bereits heute einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung. Sie gleicht zuverlässig und flexibel die Fluktuationen der Wind- und Solarenergie aus. Durch die Nutzung von Wasserstoff leistet unsere Branche zukünftig einen noch wertvolleren Beitrag in der zuverlässigen Versorgung mit sauberer Energie“, sagt Will Easley, Engineering Manager von MWM.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer