Die Zevener MT-BioMethan GmbH wurde nach eigenen Angaben mit dem Anlagenbau für Gasaufbereitung mittels MT-Aminwäsche, Prozesswärmeerzeugung und Einspeisung sowohl in Vétroz, Kanton Wallis, als auch in Winterthur, Kanton Zürich, beauftragt. MT-BioMethan-Geschäftsführer Dr. Karsten Wünsche zeigt sich beeindruckt vom schweizerischen Markt: „Ohne ein EEG oder Fördersystem ist die Nachfrage nach regenerativen Energieprodukten in der Schweiz enorm.“
Den Zuschlag für die Gesamtanlage in Vétroz mit einer Aufbereitungskapazität von 250 Normkubikmetern pro Stunde (Nm³/h) und einer Einspeiseleistung von 125 Nm³/h vergab der Abfallentsorger GazEl SA nach Unternehmensangaben neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem aufgrund des Aufbereitungsverfahrens an MT-BioMethan: Die drucklose Aminwäsche wurde unter verschiedenen Gesichtspunkten für die vorgegebene Aufgabenstellung als das technisch geeignetste Verfahren bewertet. Darüber hinaus überzeugte die Schnittstellenkompatibilität: Alle Prozessschritte respektive Anlagen würden aus einer Hand realisiert. Die Anlagensteuerung von MT-BioMethan sei so konzipiert, dass sie selbstständig auf sich ändernde Parameter, etwa die Biogaszusammensetzung und die zu verarbeitende Gasmenge, reagiere. Somit seien stets eine optimale Prozessführung bei sich ändernden Volumenströmen sowie Gaszusammensetzungen und die hohe Produktgasqualität für die Einspeisung in das Netz der Sogaval gewährleistet.
Die Kompogas Winterhur AG entschied sich nach Herstellerangaben auch für MT-BioMethan und hat den Komplettanbieter mit dem Bau einer Gesamtanlage mit einer Aufbereitungskapazität von 300 Nm³/h und einer Einspeiseleistung von 150 Nm³/h beauftragt. Die Kompostierungsstelle Riet soll um eine zweite Vergärungsanlage erweitert werden, wo neben Grüngut aus kommunalen Sammlungen Abfälle aus Gemeinden, Gewerbe und Industrie zu rund zwei Millionen Kubikmetern Rohbiogas pro Jahr vergoren werden sollen. Für eine optimale Ökobilanz und Nutzbarkeit soll ein möglichst großer Teil davon zu Biomethan aufbereitet und in das Gasnetz der Stadtwerke Winterthur eingespeist werden.
Hierfür wurde MT-BioMethan nach eigenen Angaben mit der Entwicklung und Konstruktion der entsprechenden Anlagentechnik beauftragt. Wie auch in Vétroz werde die Gasaufbereitung mittels hocheffizienter MT-Aminwäsche realisiert. Ab September 2014 soll in Riet aus einer Tonne Grüngut eine Energiemenge erzeugt werden, die 70 bis 90 Litern Heizöl oder Diesel entspricht. Ziel ist es, jährlich 780.000 Liter Heizöl oder Diesel zu substituieren und etwa 2.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) einzusparen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer