Irland will, so Weltec Biopower, die Energiewende noch im Jahr 2017 mit einer neuen Einspeisevergütung für erneuerbare Energien einleiten. Die Regierung plane den Anteil der regenerativen Quellen für die Stromproduktion von derzeit knapp 23 Prozent auf 40 Prozent bis zum Jahr 2020 zu steigern. Das Tarifsystem soll auch gute Voraussetzungen für den Biogasanlagenbetrieb schaffen. Angesichts des umfangreichen Ressourcenpotenzials in der Landwirtschaft und Abfallbranche präsentiert Weltec Biopower UK daher Ende Oktober auf der Energy Now Expo Ireland in The Hub in Kilkenny seine Biogasanlagentechnologien.
Weltec führt asu, dass das irische Umweltministerium Anfang September die Verabschiedung eines neuen Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien angekündigt habe. Bislang verfüge Irland als einziges europäisches Land über kein Förderprogramm für Wärme aus regenerativen Quellen. Dabei müsse auch die grüne Insel die Vorgaben von der EU bis 2020 erfüllen. Konkret bedeute dies, dass 16 Prozent des gesamten irischen Energiebedarfs für Strom, Wärme und Verkehr aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden müsse. Bei der Umsetzung sollen alle grünen Energieträger im Land herangezogen werden. Biogas soll vor allem bei der Erfüllung der individuellen Ziele für den Wärme- und Transportsektor eine Rolle spielen.
Die Voraussetzungen für den Ausbau des Biogasanlagen-Bestandes in Irland sind laut Weltec Biopower gut: Zum einen verfügt die Landwirtschaft, aber auch die Abfallbranche über ein großes Biomassepotenzial. Zum anderen ist Irland mit einem Wachstum von 4,9 Prozent in 2016 die am stärksten wachsende Volkswirtschaft in der EU und es herrscht ein günstiges Investitionsklima. Hinzu kommt das Bestreben, sich von Energieimporten unabhängig zu machen. Doch um die Energiewende erfolgreich einzuleiten, werden vor allem Biogasanlagenhersteller gebraucht, die über langjährige Erfahrungen mit dem Anlagenbau in der Region verfügen.
Bereits vor über zehn Jahren hat Weltec Biopower nach eigenen Angaben mit seiner Expertise die Biogasbranche in Großbritannien maßgeblich mit aufgebaut. Durch die individuelle Anlagenkonzeption und bewährte Komponenten für unterschiedliche Substrate sowie die Biomethan-Aufbereitung konnten nach Unternehmensangaben bislang knapp zwanzig Biogasanlagen des deutschen Anlagenherstellers im Vereinigten Königreich realisiert werden. Acht dieser Anlagen stehen in Nordirland. Dort errichtet Weltec nach eigenen Angaben aktuell zwei Biogasanlagen, die beide kurz vor der Fertigstellung stehen.
Eine Autostunde von Belfast entfernt, in Newtonabbey, entsteht laut Weltec eine 500-Kilowatt-Anlage für einen Schweinemastbetrieb. Den Grundstock für die dortige Energieproduktion bildet zu 70 Prozent Schweinegülle. Der Rest setzt sich jeweils zur Hälfte aus Gras- und Maissilage zusammen. Um das hohe Energiepotenzial etwa von Grassilage effizient zu erschließen, hat sich der Betreiber für den MULTIMix entschieden. Das Weltec-Eintragssystem wird zwischen dem Dosierer und dem Fermenter geschaltet. Vor dem Eintrag der Inputstoffe in den Fermenter werden darin die faserigen Stoffe zerkleinert und mit der Schweinegülle angemischt.
Die zweite 500-Kilowatt-Biogasanlage, nahe der irischen Grenze in Benburb, bei Armagh, wird laut Weltec ebenfalls im kommenden Winter ihren Betrieb aufnehmen. Sie entsteht bei einem alten Industriegelände. Das Substratspektrum setzt sich schwerpunktmäßig aus Rindergülle und Grassilage sowie aus Maissilage und Hähnchenmist zusammen. Neben einem Fermenter, dem Vorlager, Gärrestlager und Dosierer wird der MULTIMix daher auch in Benburb implementiert.
Die Vorteile des Produktes für den irischen Markt, wird Weltec auf der erstmalig stattfindenden Fachmesse Energy Now Expo Ireland, vom 25. bis 26. Oktober in Kilkenny, präsentieren. Der MULTIMix ist auch bei der begleitenden Konferenz das zentrale Thema eines Vortrages am Donnerstag, 26. Oktober um 13.15 Uhr von Weltec-Vertriebsberater Kevin Monson. Eine Livedemonstration des MULTIMix kann einen Tag nach der Messe, am Freitag, 27. Oktober besichtigt werden. Der Messeveranstalter organisiert eine Bustour zu einer Biogasanlage in Loughgall, County Armargh, Nordirland. Vor Ort können Interessierte erleben, wie der robuste MULTIMix im Umgang mit landwirtschaftlichen Reststoffen und Abfällen aus der Gemüseproduktion die technische und wirtschaftliche Stabilität des Biogasanlagenbetriebes sichert.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer