Es ist Ihnen, liebe Leser*Innen, vielleicht aufgefallen: landtechnikmagazin.de achtet seit kurzem auf eine gendergerechte Sprache. Als vielleicht einzige Technikredaktion in Deutschland mit einer Frauenquote von 50 % ist es uns wichtig, klarzustellen, dass jeder Mensch Landtechnik nutzen kann – unabhängig vom Geschlecht. Unter dem Leitgedanken „Landwirt*Innen sind vielfältig“ machen wir dies jetzt in unseren Artikeln unmissverständlich deutlich.
Die aktuelle Sprachdiskussion zu diesem Thema ist hitzig, wurde in der landtechnikmagazin.de-Redaktion aber lediglich dergestalt geführt, als dass wir uns für eine sprachliche Ausdrucksform entscheiden mussten. Letztendlich fiel die Wahl auf die Schreibweise mit Binnen-I und Gender-Sternchen. In unseren Augen erfassen wir dadurch alle drei Geschlechter gleichermaßen, betonen jedoch keines über Gebühr, da jedes für sich klar erkennbar bleibt. Wichtig ist uns klarzustellen, dass wir mit dieser Schreibweise weder ein Geschlecht unterstellen noch ein Geschlecht bevorzugen wollen. Es geht vielmehr darum, alle Menschen anzusprechen und niemanden auszuschließen.
Kritiker werden fragen, ob es wirklich unumgänglich ist, darauf hinzuweisen, dass Traktoren oder andere Landmaschinen nicht nur von Männern gefahren, bedient, gehandelt oder gekauft werden können. Diesen Kritikern müssen wir antworten, dass es leider immer noch notwendig ist.
Denn Sprache erzeugt Bilder. Und diese Bilder stimmen mit der Welt, in der wir leben einfach nicht immer überein. Gerade in der Landwirtschaft sind seit Alters her nicht nur Männer beschäftigt. Eine sprachliche Beschränkung auf die maskuline Form wird dieser Tatsache einfach nicht gerecht.
Leider gibt es aktuell und auf absehbare Zeit keine offizielle Sprachregelung für gendergerechte Formulierungen. Deshalb müssen wir uns diese Regeln selbst schaffen. So unterscheidet die landtechnikmagazin.de-Redaktion beispielsweise zwischen Fällen, in denen reale Menschen gemeint sind und Fällen, in denen von Institutionen die Rede ist. Es gibt also im Sinne unserer Überlegungen keine Hersteller*Innen, da hier ein personifizierter Betrieb beschrieben wird, der per se kein natürliches Geschlecht hat. Bei Händler*Innen verhält sich die Sache anders: Mit „Händler“ verbindet die Redaktion nicht nur größere Unternehmen, sondern auch Einzelunternehmer*Innen, die selbstverständlich als Menschen behandelt werden. Wo es sprachlich sinnvoll ist, verwenden wir grundsätzlich eine neutrale Form. Andererseits lassen wir bis auf Weiteres feststehende Begriffe, die eine Sache beschreiben, sofern für den Zusammenhang erforderlich, unangetastet. Ein Beispiel hierfür ist die Unterscheidung von „Fahrersitz“ und „Beifahrersitz“.
Zusammenfassend ist zu vermerken: Die landtechnikmagazin.de-Redaktion wird zukünftig auf eine gendergerechte Sprache achten. Uns werden dabei Fehler unterlaufen und wir werden die über 8.000 bestehenden Artikel voraussichtlich nicht vollumfänglich anpassen können. Aber jede Reise beginnt bekanntlich mit einem ersten Schritt...
Und bevor Sie uns jetzt mit Protest überschütten, gehen Sie bitte einen Moment in sich und stellen sich die Frage, ob die Miterwähnung anderer Personengruppen Ihnen wirklich Schaden zufügt.
Ihre landtechnikmagazin.de-Redaktion
AutorIn: Magdalena Esterer, Klaus Esterer
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