Mit dem ZF TPT 11 legt ZF den Grundstein zum modularen Ausbau ihrer Getriebefamilie für den nach wie vor wichtigen und beliebten Traktor-Leistungsbereich zwischen 85 und 115 PS. Um seiner Rolle als Triebwerk für den klassischen Alleskönner gerecht zu werden, wurde die Neuentwicklung gegenüber seinem Vorgänger kräftig modernisiert. Zu den neu erworbenen Stärken gehören laut ZF die dank Proportionalventilsteuerung reaktionsschnell und komfortabel abgestimmte 4-fach-Lastschaltung, die geschmeidig agierende Wendeschaltung (Power Shuttle) sowie die ruck- und stoßfrei zuschaltende Zapfwellenkupplung, die beim Anlauf lastabhängig geregelt wird.
Insgesamt stehen dem Fahrer eines mit dem ZF TPT 11 ausgestatten Fahrzeuges 32 Vorwärts- und 32 Rückwärtsgänge sowie vier Zapfwellengeschwindigkeiten zur Verfügung. Durch die Unterteilung in jeweils 16 Gänge in der Ackergruppe und 16 Gänge in der Straßengruppe ergibt sich eine für jeden Einsatz geeignete, feine Abstufung der Übersetzungen. Diese Abstufung, zusammen mit der Möglichkeit unter Last noch bis zu vier Mal die gewählte Übersetzung anpassen zu können, soll gewährleisten, die Arbeit stets mit der optimalen Geschwindigkeit zu verrichten.
Hohe Flächenleistung bei niedrigem Verbrauch sind nach Firmenangaben das unmittelbare Ergebnis dieser modernen Technik – technischer Aufwand der sich rechnet. Der Anspruch des ZF TPT 11, die bestmögliche Energie-Effizienz zu erreichen, werde durch den integrierten Pumpenantrieb weiter unterstrichen. Dieser bietet die Möglichkeit, sowohl eine regelbare Axialkolbenpumpe als auch eine Tandempumpe gleichzeitig verlustarm anzutreiben. Eine für alle Anwendungsfälle ausreichende hydraulische Leistung sei somit gewährleistet.
Selbst die von den größeren Brüdern des ZF TPT 11 her bekannten Komfort-Funktionen fehlen nicht: Comfort Shift, Automatic Power Shift (APS) und Speed Matching stehen ebenso wie eine Wegzapfwelle auf Wunsch zur Verfügung.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des ZF TPT 11 ist die Inline-Bauweise, bei der Getriebeeingangswelle und Mitte Hinterachse auf der gleichen Höhe liegen. Durch diese Eigenschaft ist es möglich, Fahrzeuge mit niedrigem Schwerpunkt und reduzierter Gesamthöhe zu konzipieren – ein weiterer wesentlicher Vorzug den das ZF TPT 11 bei der Auslegung eines kompakten Allroundschleppers bietet.
Eine Besonderheit der TERRAPOWER-Baureihe ist die Proportionalventilsteuerung. Bei dieser neuen Hydrauliksteuerung verfügt jedes Schaltelement über ein eigenes Proportionalventil. Damit lässt sich der Druck für jede einzelne Kupplung individuell regeln. Dadurch ist das Schaltverhalten der Lastschaltung nach Herstellerangabe nun unabhängig von Temperatur und Lastzustand des Getriebes. Weitere Vorteile sind der integrierte Überlastschutz und die gesteigerte Übertragungsfähigkeit der Kupplungen, die sich beispielsweise in einer erhöhten Reversiergeschwindigkeit auswirkt. Die neue ZF-Proportionalventilsteuerung ist flexibel an die unterschiedlichsten Anforderungen adaptierbar.
Dank der lastabhängigen elektronischen Regelung des Systems (Load Sensing) werden Vorgänge, die bisher gesteuert wurden nun geregelt und damit optimal an die tatsächlichen Lastverhältnisse angepasst. Hierdurch werden stoßartige Belastungen vermieden, der Lastschalt- bzw. Anlaufvorgang der Zapfwelle ist komfortabler. Nebenbei wird eine mögliche Überlastung vermieden und damit laut ZF potentielle Schäden ausgeschlossen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer