Für die Bodenlockerung und -durchmischung sorgen bei der Kuhn ESPRO vorne zwei Scheibenreihen, die nach Herstellerangaben für eine optimale, oberflächliche Einarbeitung von Pflanzenrückständen sorgen. Der Scheibendurchmesser von 460 mm soll für eine feine Krümelstruktur des Bodens und die gewölbte Form für einen schnellen Einzug der Scheiben selbst auf schweren Böden sorgen.
Zur Rückverfestigung folgt bei den neuen Kuhn Universaldrillmaschinen ESPRO 3000 und ESPRO 6000 R auf die Scheibenreihen ein Reifenpacker mit 900 mm Durchmesser. Der große Durchmesser und die versetzte Anordnung der Räder, durch die ein Aufschieben von Erde verhindert werden soll, sind laut Kuhn für den geringen Zugraftbedarf der ESPRO entscheidend mitverantwortlich. Jedes der 215 mm breiten Räder sorgt für die Rückverfestigung vor jeweils zwei Säelementen. Durch die Anornung der Räder mit einem Abstand von 85 mm zueinander sollen Erde und Ernterückstände nahezu ungehindert nach hinten abfließen können. Die speziell für Kuhn entwickelten Reifen des Packers verfügen über ein laut Kuhn perfektes Rechteckprofil, das für eine gleichmäßige Rückverfestigung über die gesamte Reifenbreite sorgt. Die kantigen Stollen der Reifen sollen die Erde zusätzlich krümeln und so genügend Feinerde an der Oberfläche zurücklassen.
Für eine laut Kuhn gleichmäßige Saatgutablage unter allen Einsatzbedingungen und Arbeitsgeschwindigkeiten sorgt bei den ESPRO Universalsämaschinen die Crossflex-Säschiene, bei der die Säelemente über flexible Gummiblöcke an der Säschiene mit speziellem, kreuzförmigem Innenprofil befestigt sind. Dieses Profil soll verhindern, dass sich die Position der federnden Gummiblöcke im Rohr verändern kann. Dadurch kehren die Säelemente laut Kuhn nach dem Ausweichen bei Bodenunebenheiten immer schnell und präzise in ihre Ausgangsposition zurück, so dass die Ablagetiefe auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten genau eingehalten wird. Bei den Säscharen der Crossflex-Säschiene setzt Kuhn auf die von der Seedflex-Säschiene bekannten Doppelscheibenschare.
Als ISOBUS-fähige Maschinen können die ESPRO 3000 und ESPRO 6000 R wahlweise mit dem ISOBUS-Bedienterminal CCI 200 oder dem nicht ISOBUS-kompatiblen Terminal VT 50 ausgerüstet werden. Beide Bedienvarianten verfügen über einen Touchscreen mit Softkey-Tasten. Optional ist eine Joystick-Bedienung verfügbar. Zur Vereinfachung der Wendemanöver rüstet Kuhn die neuen Universalsämaschinen mit einer Vorgewendesteuerung aus, die auf Knopfdruck die Arbeitswerkzeuge sequentiell aushebt und so eine exakte Aussaat bis zum Feldrand ermöglichen soll. Die Dosiereinheit stoppt dabei automatisch mit dem Aushub der vorderen Werkzeuge, so dass das in den Säleitungen befindliche Saatgut laut Kuhn abgelegt wird, noch ehe die Säelemente ausgehoben werden. So soll kein Saatgut verloren gehen. Sobald das Wendemanöver abgeschlossen ist, kehrt sich der Vorgang um.
Die vorderen Scheibenreihen, die Sätiefe und der Schardruck werden bei der Kuhn ESPRO über aufsteckbare Einstellscheiben an den Hydraulikzylindern verändert. Das soll dem Anwender die Bedienung der Drillmaschine ebenso erleichtern, wie die einfache Abdrehprobe, die laut Kuhn in weniger als fünf Minuten erledigt werden kann. Für eine einfache Wartung rüstet Kuhn die vorderen Scheiben sowie die Säschare mit komplett abgedichteten und damit wartungsfreien Lagern aus. Kuhn weist zudem darauf hin, dass die neuen Sämaschinen nur wenige Gelenkpunkte und bewegliche Teile besitzen, die eine vermehrte Aufmerksamkeit erfordern würden.
Als Sonderausrüstung bietet Kuhn für die neue ESPRO Spurlockerer, vordere Andruckrollen, Vorauflaufmarkierer sowie eine hydraulische Bremsanlage oder eine Druckluftbremsanlage an.
Laut Kuhn sind die neue ESPRO 3000 mit drei Meter Arbeitsbreite und die neue ESPRO 6000 R mit sechs Meter Arbeitsbreite ab Sommer 2015 in begrenzter Stückzahl erhältlich. Weitere Modelle und Arbeitsbreiten sollen in den kommenden Jahren folgen.
Autor: Klaus Esterer
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