Die neue Generation der Blueline Drehkolbenpumpen ist laut Hersteller das Resultat der fortwährenden Produktverbesserung bei Börger. Viele kleine Neuerungen sind, so Börger, in die neue Generation eingeflossen, die in Summe eine deutliche Verbesserung ausmachen. Einige technische und konstruktive Anpassungen stammen aus der aktuellen Generation der ONIXline Industriepumpe.
Die neue Blueline Pumpe ist laut Börger mit einer vergrößerten Zwischenkammer ausgestattet. Die Kammer wird mit einem Kontroll- und Konservierungsmittel gefüllt, welches die Dichtungen kühlt und schmiert. Im Falle eines Dichtungsdefektes schützt die Zwischenkammer das Getriebe vor dem Eindringen des Fördermediums. Austretende Flüssigkeit gerät nach Herstellerangaben drucklos in den großvolumigen Quenchraum und kann durch den Überlauf entweichen. Bei speziellen Anwendungen kann die Zwischenkammer auch komplett offen bleiben. Die vergrößerte Zwischenkammer bietet laut Börger zudem Platz für viele unterschiedliche Dichtungen, so dass bei der Auswahl des Gleitringdichtungssystem mehr Flexibilität gegeben ist. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Börger jede Pumpe im Baukastenprinzip individuell für den jeweiligen Einsatzfall produziert.
Ebenfalls überarbeitet hat Börger nach eigenen Arbeiten die Drehkolben der Blueline-Pumpe: Mit Hilfe eines Strömungssimulationsprogrammes und zahlreichen Test am betriebseigenen Teststand wurde die Kontur der zweiflügeligen Drehkolben optimiert. Die breite Dichtfläche und eine ideale Wendelung zum Gehäuse sollen für eine schonende Förderung und niedrige Restpulsation sorgen. Für die größeren Pumpen bietet Börger seine patentierten Drehkolben mit abnehmbaren Elastomer-Dichtleisten an. Im Verschleißfall müssen bei dieser, so Börger, weltweit einzigartigen Technik lediglich die Dichtleisten erneuert werden. Zur Förderung von Flüssigkeiten mit hohem Faserstoffanteil empfiehlt Börger große Pumpen mit verhältnismäßig niedriger Drehzahl. Speziell für diese Einsätze hat Börger gewendelte Premium-Profil-Metalldrehkolben entwickelt. Diese Kolben haben an den vom Material beanspruchten Flächen eingearbeitete Nuten. In die Nuten setzen sich Faserstoffe, die den Raum zwischen Drehkolben und Pumpengehäuse abdichten. Dieser teilweise Rundum-Faserstoff-Verbund sorgt laut Börger für stark reduzierte Reibung zwischen Drehkolben und Gehäuse und geringere Rückströmungen. Verschleißteil ist hier der Faserstoff, der sich immer wieder erneuert. Das Resultat sind nach Herstellerangaben deutlich längere Standzeiten bei niedrigerem Energiebedarf.
Im Falle einer Wartung ist ein Zugriff zu den mediumberührten Teilen durch den Schnellschlussdeckel der Pumpe möglich. Börger nennt dieses Konzept „Maintenance in Place“ (MIP), da sämtliche Wartungsarbeiten ohne eine Rohrleitungs- und Antriebsdemontage am Standort der Pumpen vorgenommen werden können. Wartungsarbeiten werden durch dieses Konzept stark vereinfacht.
Insgesamt bieten die neuen Blueline Drehkolbenpumpen laut Börger einen verbesserten Wirkungsgrad, da sie bei gleicher Fördermenge deutlich weniger Energie benötigen sollen. Darüber hinaus sollen sich auch längere Standzeiten realisieren lassen.
Die neue Blueline Drehkolbenpumpe präsentiert Börger auf der Agritechnica 2019 in Halle 23, Stand B04.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer