Es gibt drei Modelle, die alle von AGCO SISU POWER-Motoren angetrieben werden. Die beiden Sechszylinder-Modelle (7,4 l), der RG 645 B mit 223/164 PS/kW und der RG 655 B mit 242/178 PS/kW, sind nun auch mit der neuesten SCR-Technologie ausgestattet, die nach Herstellerangaben außergewöhnlich geringen Kraftstoffverbrauch mit geringen Abgas-Emissionen kombiniert und trotzdem die strengen Vorschriften der Stufe 3b erfüllt. Das kleinere, 175/129 PSkW starke, RG 635-Modell wird von einem Standard-Motor (vier Zylinder, 4,9l) angetrieben. Die neuen Motoren entwickeln ihre maximale Leistung bei 1.950 Umdrehungen pro Minute. Der RoGator 635 hat eine Motornennleistung von 170/125 PS/kW bei 2200 U/min, der RoGator 645 von 208/153 PS/kW bei 2100 U/min und der RoGator 655 227/167 PS/kW bei 2100 U/min. (Alle Leistungen nach Hersteller ohne Angabe einer Norm).
Die Motoren bleiben in ihrer ursprünglichen, seitlichen Lage im Zentrum der Maschine. Neu hinzugekommen ist ein 40 Liter AdBlue-Tank, dieser befindet sich neben dem Tank auf der rechten Seite. Dazu gehört auch eine Heizspirale, um die Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen auf der optimalen Betriebstemperatur zu halten.
Alle RoGator 600 basieren auf einem Einträger-Fahrgestell, das mit einem neuartigen hydraulischen Höhenverstellungssystem ausgestattet ist, so dass der Fahrer die Spritze um 45 cm von der Norm-Arbeitshöhe (75 cm) anheben kann und so 1,20 m Bodenfreiheit erreicht werden können. Die Spurweite kann von 1,8 m bis 2,25 m eingestellt werden, entweder manuell oder optional hydraulisch von der Kabine aus. Die Einzelradaufhängung an allen vier Rädern bietet laut Challenger Stabilität und Komfort, für höchste Sicherheit bei voller Transportgeschwindigkeit. Die Allradlenkung ist ebenfalls serienmäßig und arbeitet in zwei Modi: 2-Rad-Lenkung oder 4-Rad-Lenkung.
Ein Load-Sensing Pumpe ermöglicht es, dass durch den hydrostatischen Fahrantrieb Geschwindigkeiten von 0-50 km/h unabhängig von der Motordrehzahl und ohne Gangwechsel erreicht werden können. Völlig neue Radmotoren, die exklusiv im RoGator verbaut werden, enthalten eine Planetengetriebe-Einheit und integrierte Lamellenbremsen. Sie sind in der Radmitte angebracht und reduzieren laut Challenger Pflanzenbeschädigungen. Sie sind durch eine aktive Anti-Schlupf-Regelung miteinander verbunden.
Der RoGator 635 hat einen 4.000 Liter Tank, während der mittelgroße 645 die Wahl zwischen 4.000 Liter, 4.800 Liter und der größte 655 eine weitere 6.000 Liter Option hat. Das speziell geformte Tank-Design sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und bietet eine optimale Balance und Gewichtsverteilung von 50:50 auf die Vorder- und Hinterachse bei ausgeklapptem Gestänge.
Eine weitere Besonderheit ist die Verwendung eines neuartigen Gestängetragarms, der bei dem Einträger-Fahrgestell vor der Hinterachse angebracht ist. Dies ist laut Challenger die beste Position, um Stabilität zu garantieren. Der RoGator 600 ist mit einem 24- bis 36-Meter-Gestänge ausgestattet. Er kann auch mit zwei Edelstahl-Spritzleitungen für hohe Ausbringmengen von Flüssigdünger ausgerüstet werden.
Alle Maschinen haben eine Hypro-Kreiselpumpe, mit einer Leistung von 800 l/min und einer selbstansaugenden Option, die zu einem Leitungsmodul mit 45mm Durchmesser führt. Im gesamten System werden PE Rohrleitungen verwendet. Die Befüllung erfolgt durch eine 60 Liter Einspülschleuse, die mit 200 l/min befüllt.
Die RoGator 600 Selbstfahrspritzen verfügen über die gleiche Kabine wie der Challenger MT700C und MT800C Raupenschlepper. Ein neues ISOBUS-kompatibles C3000-Terminal, das mit Topcon, dem strategischen Partner von AGCO, entwickelt wurde, verbindet die hochgenaue Positionierung und Spurführung, automatische Teilbreitenschaltung, teilflächenspezifische Ausbringmengensteuerung, Kartendarstellung und Aufzeichnung mit vielseitigem Informations-Management mit einer einfachen Bedienung auf einem großen klaren Bildschirm.
Dieses „Precision Farming-Paket“ arbeitet gleichzeitig bei jedem denkbaren Spritzvorgang einschließlich der Application Rate Control also der Beibehaltung der Ausbringmenge unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit, der exportierbaren Applikationskarten, der Auftragsberichte im bequemen „pdf“-Datei-Format, der Möglichkeit zum Import von Ausbringkarten im „shape“ oder „ISOXML“ Format, der automatischen Felderkennung für die schnelle und einfache Schlagerkennung und Laden von Aufträgen und der Berechnung und Darstellung von bearbeiteter und noch zu bearbeitender Fläche.
All diese Informationen sind über das 12,1-Zoll (30 cm) Farbe-Touchscreen-Display, in drei einzigartigen „Mini-view“-Fenster zugänglich. Dieses hat auch eine benutzerdefinierte Dashboard-Ansicht sowie eine interaktive Tastatur und detaillierte Informationsanzeigen. Das Display überzeugt mit bester Lesbarkeit, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung und wird durch LED von hinten beleuchtet.
Eine neue Antenne, die SGR-1 bietet eine hochgenaue Positionierung und stabile pass-to-pass genaue Spurführung. Die Multi-Konstellation mit dem 32-Kanal-Empfänger ist in der Lage, Signale von GPS und GLONASS-Satelliten sowie Korrektursignalen von EGNOS, WAAS und Omnistar VBS zu empfangen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer