Die meisten Pflanzenschutzmittel entfalten ihre Wirkung am besten in einer sauren bis schwach sauren Spritzbrühe (pH-Wert 4–6). Viele Wirkstoffe sind ab einem pH-Wert größer 7 instabil, weil sie durch die alkalische Hydrolyse (Verseifung) abgebaut werden (zum Beispiel Phenmedipham, viele Pyrethroide, Dimethoat, Captan). Der Wirkungsverlust ist irreversibel und beginnt, sobald das Pflanzenschutzmittel mit dem Wasser vermischt wird und dauert so lange an, bis der Wirkstoff auf der Zielfläche getrocknet ist. Je nach Wirkstoff und pH-Wert können bereits nach wenigen Minuten 50 % der aktiven Wirksubstanz abgebaut sein. Generell sind Insektizide für die alkalische Hydrolyse anfälliger als Fungizide und Herbizide. Durch eine Pflanzenschutzanwendung im nicht optimalen pH-Wertbereich können sich Resistenzen bilden, da die Wirksamkeit des Mittels stark negativ beeinflusst wird.
Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle, da die Löslichkeit vieler Pflanzenschutzmittel und Blattdünger bei fallender Temperatur abnimmt. Bei warmem Wasser ist die erforderliche Zeit zum Auflösen eines Stoffes, insbesondere salziger Komponenten, deutlich kürzer als im kalten Wasser.
Bisher wurde der pH-Wert mit Teststreifen, beziehungsweise die Temperatur mit Thermometer manuell gemessen. Der Dammann Fluid Indicator misst diese Werte hingegen über einen Sensor und zeigt dem Anwender die Ergebnisse auf einem Monitor direkt am Einspülzentrum an. Ein Kontakt mit der Spritzbrühe, durch das Eintauchen eines Teststreifens oder Thermometers wird so vermieden.
Der Messsensor des Fluid Indicator wird parallel zum Saugrohr zwischen Fassauslauf und Saughahn eingebaut. Dieser liefert dann die Messwerte zum Anzeigeterminal in der Nähe des Einspülzentrums. Der Anwender sieht nun den pH-Wert sowie die Temperatur der Spritzbrühe kann so auf ungünstige Eigenschaften der Spritzbrühe während des Befüllens reagieren und dadurch die Wirksamkeit der Pflanzenschutzmittel verbessern sowie Resistenzen entgegenwirken. Darüber hinaus kann einer Verstopfungen der Düsen und Filter durch Verseifung, Ausflockung, Schlierenbildung, etc. entgegengewirkt werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer