Das neue Knotersystem TwinePro bindet erst einen Standardknoten und sichert diesen mit einem zusätzlichen Schlaufenknoten. Auf diese Weise wird die Knoten-Kombination stabiler als ein Einfach-Knoten, gleichzeitig muss aber kein Garnrest abgeschnitten werden; ein Garnrest, der auf Ballen oder Feld verbleibt und so unter Umständen Tiere oder die Umwelt schädigen kann.
Neben der eingangs erwähnten Neugestaltung von Nadeln und Nadelbügel-Rückführungssystem verfügt der neue Case IH TwinePro über ein zusätzliches (drittes) Knoter-Nockenschaltwerk, das Garnscheibe, Hippe und Messerarm antreibt. Die Hippe kann so eine dritte Drehbewegung ausführen, durch die der Schlaufenknoten aktiv freigegeben wird. Auch die Garnscheibe musste neu gestaltet werden und verfügt nun über vier statt vormals zwei Kerben sowie einen Stift. Die zusätzlichen Kerben entlasten das Garn bei der zweiten Knotenbildung, während der neue Stift den Garnscheibenhalter anhebt, um dass Garn ohne Abschneiden aus der Scheibe zu befreien.
Die höhere Stabilität der Knoten und die damit möglicherweise einhergehende höhere Dichte der Ballen bewirkt eine höhere Kolbenlast, die Case IH durch einen verstärkten Rahmen auf fangen will. Vor Verunreinigungen sollen elektrische Knoterlüfter schützen.
Die höhere Stabilität des Knotens hat Case IH zufolge der Garnhersteller TAMA überprüft und bescheinigt dem TwinePro-Doppelknoten bis zu 30 % mehr Festigkeit. Diese Festigkeit kann einerseits für Ballen höherer Dichte verwendet werden oder für Ballen mit Standarddichte, die mit preisgünstigeren Garnen gebunden werden.
Case IH betont die Marktverfügbarkeit für die LB 4 Großballenpressen (LB 324, LB 334, LB 424 XL, LB 434 XL) ab Q4 2019 und zeigt das neue 6-fach Knotersystem TwinePro auf der Agritechnica 2019 in Halle 3 erstmals der Öffentlichkeit.
Autorin: Magdalena Esterer
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