Um den vorhandenen Bauraum in Großpackenpressen (limitierte Arbeitsbreite der Knoterwelle) besser nutzen zu können, hat Rasspe eine umfassende konstruktive Umänderung des bewährten Deering Doppelknoters vorgenommen. Die Neuheit besteht darin, dass durch die Neugestaltung der Knoterbaugruppen Knoter-Chassis, Antriebsscheibe und Messerhebel eine Verringerung der wirksamen Baubreite der Doppelknoter einschließlich der verschwenkenden Knoterbauteile möglich geworden ist. Dabei wird unter „wirksamer Baubreite“ die von einem Doppelknoten-Garnknoter insgesamt benötigte Mindest-Einbauabstand verstanden: Dies bedeutet nach Firmenangaben eine Verringerung des Fadenabstands von 180 auf 130 mm.
Der neue Rasspe HDC-Kompakt-Doppelknoter ist also kompakter als die bisher marktüblichen Knoter und ermögliche es, eine Knoter-Antriebswelle mit mehr Doppelknoter-Garnknotern als bisher auszustatten. Damit bestehe nach Firmenangaben erstmals die Möglichkeit, die vorhandenen, an ihre Leistungsgrenze gestoßenen Großballenpressen und Ballengewichte weiter zu entwickeln respektive zu vergrößern.
Rasspe erläutert: Die Wirtschaftlichkeit der Stroh- bzw. Halmfutterbergung hängt von den Berge-, Fracht- und Lagerkosten ab. Dabei hat in den vergangenen Jahren der Trend zu immer höher verdichtete Packen mit höheren Ballengewichten zugenommen. Weitere Leistungssteigerungen sind jedoch limitiert, da Maschinenabmessungen nicht unbegrenzt vergrößert werden können, um strassentauglich zu bleiben. Die zur Verfügung stehenden Pressgarne weisen eine begrenzt Reißfestigkeit auf. Ihre Dicke (m/kg) kann jedoch nicht ohne weiteres erhöht werden, weil die Knoterkomponenten auf die Verarbeitung der am Markt befindlichen Pressgarne abgestellt sind. Bei höheren Pressdichten und Fahrgeschwindigkeiten können die Ballen aufgrund des Rückdehnungseffektes aber spätestens bei Verlassen des Presskanals aufplatzen. Um folglich Ausfälle zu vermeiden, muss die Kraft für den Zusammenhalt eines Packens auf noch mehr als bisher realisierbare Garnstränge verteilt werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer