Für die Beladung verfügt der AURA über eine Ladefräse mit der er sowohl Silage als auch langfasriges Material wie Heu und Stroh – auch von Ballen – aufnehmen kann. Damit der Futtermischwagen beim Ladezyklus möglichst wenig bewegt werden muss, ist die komplette Baugruppe bestehend aus Fräse und Ladeförderer seitlich über die gesamte Maschinenbreite verschiebbar. Weitere Bestandteile der Ration, wie Kraftfutter und Mineralstoffe, können über Förderschnecken in den Mischbehälter geladen werden. Dazu werden die Lager der einzelnen Komponenten vom AURA angefahren. Die Kommunikation zwischen Futtermischwagen und Lager erfolgt über eine WLAN-Verbindung mittels Modulen des Typs Kuhn External Control. Sobald der Mischbehälter unter der Schnecke positioniert ist, startet der AURA das Füllprogramm für die jeweilige Komponente. Um eine präzise Zusammenstellung zu ermöglichen, verfügt der AURA über ein Wiegesystem mit einer Genauigkeit laut Kuhn von 1 kg. Die Zusammenstellung der Ration wird in der Kuhn Fütterungs-Verwaltungssoftware Librafeed vorgenommen und anschließend an den AURA übertragen. Librafeed dient auch dazu, die Zuteilungsstellen und die Anzahl täglicher Zuteilungen festzulegen.
Der Mischbehälter des AURA bietet nach Herstellerangaben ein Fassungsvermögen von 3 m³. Da mit dem AURA mehrmals täglich gefüttert wird, ist das Behältervolumen laut Kuhn ausreichend dimensioniert, um täglich eine Herde von bis zu 280 Milchkühen samt den zugehörigen Jungtieren mit Futter zu versorgen. Um den Leistungsbedarf beim Mischvorgang möglichst gering zu halten, setzt Kuhn auf ein System mit zwei kleineren Schnecken statt einer Schnecke mit größerem Durchmesser. Den unteren Teil des Mischbehälters und die kompletten Mischschnecken fertigt Kuhn nach eigenen Angaben aus K-NOX-Edelstahl und deren Lebensdauer zu erhöhen.
Der Futteraustrag erfolgt über ein Querförderband am Heck des AURA. Das Futter kann sowohl zur rechten als auch zur linken Seite der Maschine ausgetragen werden. Unnötige Fahr-Manöver in verschiedenen Gebäudekonfigurationen sollen so laut Hersteller vermieden werden. Um das Futter möglichst nahe an den Fressgittern zu platzieren, verfügt der AURA über eine Nachschiebeeinrichtung mit zwei rotierenden Besen. Diese können das Futter sowohl nach links als auch nach rechts schieben und zudem auch unabhängig vom Fütterungsvorgang zum gelegentlichen Anschieben des Futters genutzt werden.
Die Navigation des AURA erfolgt im Freien durch GPS/RTK in Kombination mit einer Wegmessung. Kuhn weist darauf hin, dass der AURA bei Verlust des GPS-Signals seine Lage und den noch zurückzulegenden Weg präzise mittels des Wegmesssystems bestimmen kann. Innerhalb von Gebäuden wird mittels LIDAR-Technologie navigiert. Die Fahrtrouten werden in Kuhn Farm Track festgelegt und über eine entsprechende Schnittstelle an den AURA übertragen. Laut Kuhn kann der AURA Steigungen von bis zu 20 % bewältigen, so dass in den meisten Betrieben keine Umgestaltung respektive Anpassung des Geländes erforderlich ist. Zudem benötigt der autonome Futtermischwagen nach Herstellerangaben keine speziellen Bodenbeläge.
Kuhn merkt an, dass der AURA eine vollständig autonome, allen geltenden Normen entsprechende Maschine ist. Mit ihren Radar, Laser und Ultraschallsensoren umfassenden Sicherheitsausrüstung und umgeben von Schaltleisten arbeitet der AURA, so Kuhn, in seiner Umgebung völlig gefahrlos. Kuhn ist zudem nach eigenen Angaben mit Beginn des AURA-Projekts der Arbeitsgruppe zur Norm ISO 3991 beigetreten, welche sich auf Roboter-Fütterungssysteme bezieht. Kuhn weist darüber hinaus darauf hin, dass für einen sicheren, allen geltenden Normen entsprechenden Einsatz des AURA auf dem eigenen Betrieb ein Verfahren durchlaufen werden muss, das unter anderem eine Sicherheits-Voruntersuchung und eine Sicherheitsprüfung umfasst.
Aktuell wird der AURA von einem Stufe-V-Dieselmotor angetrieben, dessen Leistung Kuhn mit 42/57 kW/PS beziffert. Ab 2025 soll es wahlweise die Elektroversion AURA-e mit voll-elektrischem Antrieb geben.
Autor: Klaus Esterer
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