Den neuen Hoftrac 1380 bietet Weidemann mit drei Motorisierungs-Varianten an, wobei der Hersteller die Motoren von Yanmar bezieht. Der Einstiegsmotor bietet eine Leistung von 18,4/25 kW/PS, der mittlere von 33,3/45,3 kW/PS und der stärkste von 40,1/54,5 kW/PS (alle Leistungsangaben laut Hersteller ohne Angabe einer Norm). Wie bereits beim im vergangenen Jahr vorgestellten Weidemann Teleskoplader T4512, soll auch bei der 25-PS-Ausführung des Hoftrac 1390 der neu entwickelte elektronisch geregelte Fahrantrieb, der sogenannte ecDrive (Electronic Controlled Drive), trotz der geringeren Motorleistung „eine erhöhte vollumfängliche Leistung der Maschine“ ermöglichen.
Der 25-PS-Motor erreicht die Abgasnorm der Stufe V komplett ohne Abgasnachbehandlung und ist deshalb vor allem für Betriebe interessant, in denen die Maschine geringer ausgelastet wird und so weniger Betriebsstunden läuft. Bei den beiden anderen Motorisierungen kommen zur Abgasnachbehandlung zur Einhaltung der Abgasnorm EU Stufe V hingegen ein Dieselpartikelfilter (DPF) und ein Dieseloxydationskatalysator (DOC) zum Einsatz – AdBlue/SCR-Technik ist nicht erforderlich. Bei entsprechender Betriebstemperatur, die bei höherer Auslastung erreicht wird, erfolgt die Regeneration des DPF laut Weidemann automatisch.
Um Wartungs- und Servicearbeiten zu vereinfachen, lässt sich die Motorhaube des neuen Hoftrac 1390 nach Herstellerangaben weit nach oben öffnen. Zudem verfügt der Hoftrac 1390 einen kippbaren Bedienstand für einen leichten Zugang zu den darunter liegenden Komponennten. Insgesamt sind laut Weidemann beim Hoftrac 1390 alle Wartungspunkte unkompliziert zu erreichen. Dazu sollen auch die Schlauch- und Kabelverlegung mit Fixpunkten und Haltern sowie die Platzierung von Sicherungen, Relais und der Steuergeräte beitragen.
Der neue ecDrive-Fahrantrieb bietet im Hoftrac 1390 die vier Fahrmodi „Auto“, „Eco“, „Arbeitsgeräte“ und „M-Drive“. Der Auto-Modus ist auf maximale Leistung ausgerichtet, während im Eco-Modus Geräuschreduzierung und Kraftstoffersparnis im Vordergrund stehen, weshalb hier die Motordrehzahl nach Erreichen der gewünschten Fahrgeschwindigkeit auf 2.200 U/min abgesenkt wird. Im Arbeitsgeräte-Modus wird die Motordrehzahl mit dem Handgas eingestellt, während die Fahrgeschwindigkeit mit dem Fahrpedal oder dem Tempomaten gereglt wird. Letzterer erlaubt über das Display eine Einstellung der Geschwindigkeit in 0,10-km/h-Schritten. Sobald die Last am Anbaugerät zu hoch wird, wird in diesem Fahrmodus automatisch die Fahrgeschwindigkeit verringert und nach Überwinden der Lastspitze ebenso automatisch wieder auf den eingestellten Wert erhöht. Ein Übersteuern der vorgewählten Geschwindigkeit ist per Fahrpedal jederzeit möglich. Der M-Dive-Modus ist für die Ausführung von sogenannten Y-Ladezyklen optimiert. Hier werden mit dem Handgas die Motordrehzahl vorgegeben und mit dem Fahrpedal die Fahrgeschwindigkeit respektive der Steuerdruck geregelt – ein Inchen wird damit überflüssig. Die mit dem Hoftrac 1390 maximal mögliche Höchstgeschwindigkeit ist von der Motorisierung abhängig. So sind beim 25-PS-Motor maximal 20 km/h möglich, während bei den beiden stärkeren Motorisierungen zwischen 20 oder 30 km/h gewählt werden kann.
Neu beim Weidemann Hoftrac 1390 ist die elektronische Parkbremse mit Auto-hold- und Hill-hold-Funktion, die die Bremse automatisch aktiviert, wenn die Maschine still steht, die Fahrtrichtung auf neutral gestellt wird, der Sitz verlassen oder der Motor ausgestellt werden. Umgekehrt wird die Bremse selbsttätig gelöst, wenn die Maschine über das Fahrpedal in Bewegung gesetzt wird. Eine manuelle Betätigung der Bremse per Schalter ist selbstverständlich ebenso möglich.
Je nach Einsatzprofil und dem damit verbundenen Schubkraftbedarf kann der neue Weidemann Hoftrac 1390 mit drei verschiedenen Achsen bestellt werden. Neben der Standardachse T94 mit hydrostatischem Allradantrieb ohne Differentialsperre sind dies die zwei Planetenachsen PA 940 mit wahlweise 22,7 oder 26,4 kN Schubkrafterhöhung (Herstellerangaben) und zuschaltbarer 100-%-Differentialsperre (Vorder- und Hinterachse).
Übrigens ist der Weidemann Hoftrac 1390 für den Anhängerbetrieb geeignet – nach Herstellerangaben bis 3,5 t Gesamtgewicht. Hierfür werden als Ausstattungsoption eine automatische oder eine Kugelkopf K50 Anhängekupplung angeboten.
Bei der Förderleistung der Arbeitshydraulik des Weidemann Hoftrac 1390 gibt es Unterschiede zwischen den drei Motor-Varianten. Beim Motor mit 18,4/25 kW/PS Leistung ist eine Förderleistung nach Herstellerangaben von 41,6 l/min Serie, während bei den Motoren mit 33,3/45,3 kW/PS und 40,1/54,5 kW/PS Leistung die Hydraulikpumpe laut Weidemann serienmäßig 49,4 sowie optional 58,5 l/min fördert. Für Einsätze mit hohem hydraulischen Leistungsanspruch – etwa mit Schneefräsen oder großen Mähern und Mulchern – bietet Weidemann für die stärkeren Typen zudem eine High-Flow-Hydraulik mit nach Herstellerangaben 84 l/min Förderleistung an. Serienmäßig rüstet Weidemann den neuen Hoftrac 1390 mit unter Druck kuppelbaren Flat-Face-Hydraulikkupplungen aus. Um hydraulisch angetriebene Anbaugeräte noch leichter an- und abkuppeln zu können, gibt es als Wunschausrüstung zudem die Funktion „Druckentlastung 3. Steuerkreis“, die gut erreichbar vorne an der Ladeschwinge angebracht wird.
Als Ladeschwinge findet beim Hoftrac 1390 standardmäßig eine solche mit P-Kinematik Verwendung, die laut Weidemann eine exakte Parallelführung über den gesamten Hubbereich bietet. Auf Wunsch ist diese Schwinge in verlängerter Ausführung mit daraus resultierender nach Herstellerangaben 20 cm mehr Hubhöhe erhältlich. Ebenfalls angeboten wird eine Ladeschwinge mit P-Z-Kinematik verfügbar, die laut Weidemann hohe Hub- und Reißkräfte bei gleichzeitig guter Parallelführung ermöglicht.
Der Bedienstand des Hoftrac 1390 wurde komplett überarbeitet und verfügt jetzt unter anderem über nach einem Farbsystem angeordnete Schalter. Hinzu kommen nach Herstellerangaben in Griffnähe angeordnete Bedienelemente, ein die wichtigsten Maschineninformationen anzeigendes Display sowie ein in Höhe und Neigung verstellbares Lenkrad und nicht zuletzt der neue Multifunktions-Joystick mit dem auch die Grundfunktion des 3. Steuerkreises proportional bedient werden kann. Um die Übersichtlichkeit zu verbessern, hat Weidemann sowohl beim Fahrerschutzdach als auch bei der Kabine den Dachausschnitt mit Schutzgitter vergrößert. Für Arbeiten bei Dunkelheit rüstet der Hersteller den neuen Hoflader serienmäßig mit zwei 1.000-Lumen-LED-Arbeitsscheinwerfern vorne und einem ebensolchen hinten aus. Mit weiteren Arbeitsscheinwerfern mit jeweils 2.000 Lumen kann die Sicht bei Dunkelheit auf Wunsch nochmals verbessert werden. Bei der für den Hoftrac 1390 verfügbaren Kabine setzt Weidemann auf ein 4-Säulen-Design mit einer großen geschwungenen Panorama-Heckscheibe, die gemeinsam mit der abgeschrägten Motorhaube für eine verbesserte Sicht nach hinten sorgen soll. Serienmäßig beim Kabinen-Modell ist die Coming-Home-Beleuchtung, bei der nach Abstellen des Motors sowohl die Arbeitsscheinwerfer, als auch das Licht in der Kabine für 20 Sekunden nachleuchten. Wahlweise ist die Kabine mit durchgehenden Glastüren oder mit zweiteiligen Türen erhältlich. Bei der ersten Variante ist ein Aufstellen der kompletten Tür zur Spaltbelüftung möglich, die zweiteilige Ausführung bietet diese Spaltbelüftung für das obere Fenster, das dafür zusätzlich auch um 180° geöffnet werden kann. Beide Türvarianten können komplett um 180° nach hinten aufgeklappt und arretiert werden. Für ein angenehmes Arbeitsklima soll zudem eine neue, laut Weidemann noch effizienter arbeitende, Heizungs- und Belüftungsanlage mit Gebläse, Frischluftfilter und gut platzierten Luftdüsen sorgen. Maximalen Komfort im Sommer bietet die optional erhältliche Klimaanlage.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der Hoftrac 1390 im Zuge der Überarbeitung auch eine Anpassung des Designs erhalten hat: Eine dynamisch markante Linienführung zeichnet sich, so Weidemann, vor allem an der Motorhaube mit geänderter Luftführung und dem neuen markanten Fahrerstand beziehungsweise der Kabine ab.
Autor: Klaus Esterer
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