TAFE Motors ist eine Tochtergesellschaft von TAFE, dem drittgrößten Traktorhersteller der Welt. Auf dem europäischen Markt ist TAFE unter anderem mit dem Kompaktschlepper 7515 aktiv (siehe Artikel „TAFE stellt Kompakttraktor 7515 für europäische Märkte vor“). Das indische Wirtschaftswachstum betrug laut Deutz im Jahr 2023 circa 6 bis 7 Prozent, und es ist, so Deutz weiter, davon auszugehen, dass sich Indiens Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2050 vervierfachen wird. Deutz ist überzeugt, dass bei der Realisierung dieses starken Wachstums der Baubranche und dem Agrarbereich eine wichtige Rolle zukommen wird.
Zum Auftakt der langfristigen Kooperation wird TAFE Motors nach Unternehmensangaben bis zu 30.000 Deutz-Motoren mit 2,2 Litern (50-75 PS) beziehungsweise 2,9 Litern (75-100 PS) Hubraum in Lizenz herstellen. Ziel ist es laut Deutz, das breite Motorensortiment des Konzerns über die Emissionsstandards hinweg zu verstärken und zu ergänzen. TAFE Motors wird, so Deutz, Motoren produzieren, die den wachsenden Anforderungen im indischen Markt sowie den Anforderungen von Deutz gerecht werden. Diese Motoren wird TAFE Motors nach Unternehmensangaben in seiner modernen Produktionsanlage in Alwar, Rajasthan in Indien, herstellen.
Deutz wird nach eigenen Angaben den indischen Produktionsstandort nutzen, um die Motoren in benachbarten Märkten (besonders APAC) zu vermarkten und dabei von Vorteilen in der Produktion und Logistik profitieren.
„Die strategische Kooperation mit TAFE Motors sichert Deutz Zugang zu Wachstumsmärkten mit starkem Potenzial und langfristigen Perspektiven“, erklärt Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Zudem ermöglicht sie es uns, unsere kleineren Verbrennungsmotoren auch zukünftig zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren und weniger von der gegenwärtigen Lieferantenlandschaft abhängig zu sein, die aufgrund des technologischen Wandels und der Geopolitik zunehmende Herausforderungen birgt.“
Durch die Kooperation baut Deutz nach eigenen Angaben die Lieferantenbasis aus, um eine effizientere und resilientere Produktion zu gewährleisten. Außerdem reduziert sie, so Deutz, die Abhängigkeit von Lieferketten in Regionen mit geopolitischen Spannungen – ohne auf die damit verbundenen Kostenvorteile zu verzichten. Dies soll besonders den deutschen Produktionsstandorten von Deutz zugute kommen.
Sandeep Sinha, CEO von TAFE Motors erklärt: „Die strategische Kooperation zwischen TAFE Motors und Deutz ist für beide Seiten ein Gewinn. Sie bietet Zugang zu gemeinsamen Ressourcen und Technologien, um Motoren zu produzieren, welche die bestehenden Sortimente von TAFE Motors und Deutz ergänzen und der Nachfrage sowohl aus inländischen als auch aus internationalen Märkten gerecht werden. Diese Kooperation bietet Deutz außerdem Zugang zu hochwertigen, aber dennoch preisgünstigen Motoren für neue Anwendungen in Indien und relevanten Auslandsmärkten.“
Die Partner prüfen laut Deutz zudem Möglichkeiten, die Kooperation auf alternative Antriebe auszuweiten.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer