Die Arbeitswelt im Land- und Baumaschinenmechatroniker-Handwerk befindet sich im Wandel – auch für Führungskräfte in Werkstatt und Service. Größere Betriebsstrukturen, wachsende Filialnetze und steigender Wettbewerb verlangen nach einer neuen Qualität in Führung, Organisation, Teile- und Werkstatt-Management sowie im betriebswirtschaftlichen Denken. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an Servicequalität, Verfügbarkeit und Zusatzleistungen: Kundschaftsbindung wird zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor.
Führungskräfte der operativen Ebene gerade in Mehrwerkstatt-Betrieben stehen heute vor komplexen Aufgaben: Neben der fachlichen Leitung rücken Themen wie gezielte Optimierung durch Kennzahlen, Personalentwicklung, langfristige Bindung der Mitarbeitenden, Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit mit in den Vordergrund. Die Rolle des traditionellen Meisters wandelt sich: Aus der eher technischen Verantwortung entsteht eine Führungsfunktion mit professionellen Managementkompetenzen.
Um diesen veränderten Anforderungen gerecht zu werden, entwickelte der LandBauTechnik-Bundesverband im abgeschlossenen InnoVET-Projekt LBT Forward gemeinsam mit dem Arbeitskreis der Hersteller das Qualifikationsprofil Serviceleiter/innen. Die neue Fortbildung richtet sich an Personen, die bereits Führungsverantwortung tragen oder sich gezielt auf eine solche Rolle vorbereiten. Sie schafft eine klare Entwicklungsperspektive für Fach- und Führungskräfte, die den nächsten Karriereschritt beispielsweise nach dem Meisterabschluss anstreben und sich professionell auf die Anforderungen moderner Service- und Werkstattleitung vorbereiten möchten.
Damit schließt die neue Weiterbildung eine zentrale Lücke im Berufslaufbahnkonzept und bietet eine konkrete Entwicklungsperspektive für angehende oder bereits tätige Führungskräfte und Meister/innen im technischen Servicebereich. Im Fokus steht der gezielte Ausbau von Kompetenzen in den Bereichen Führung, Personalentwicklung, Management und Werkstattorganisation.
„Unser Ansatz für die Weiterbildung ist es einen hohen praktischen Nutzen durch das Lernen auf Basis von praktischen Fragestellungen und Herausforderungen zu erzielen“, erklärt Torsten Grantz, Leiter der beruflichen Bildung des LandBauTechnik-Bundesverbands e. V. „Wir haben einen hybriden Lernansatz genutzt, dazu gehören Präsenzunterricht, Lernen im Arbeitsprozess und Lernen mit digitalen Medien.“ Dank des hybriden Blended-Learning-Ansatzes lassen sich berufliche Weiterbildung und betrieblicher Alltag besser vereinbaren – praxisnahe Präsenzphasen werden flexibel durch digitale Lerneinheiten ergänzt.
Für die Durchführung der neuen Weiterbildung setzt der Bundesverband auf eine Kooperation mit Bernhard Seilz, einem ausgewiesenen Experten mit langjähriger Praxiserfahrung im After-Sales-Bereich. Seilz bringt umfassendes Know-how aus der Land- und Baumaschinenbranche sowie aus dem Kfz-Gewerbe ein und kennt die betrieblichen Herausforderungen aus erster Hand. Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen einer auditierten Partnerschaft. Ergänzend werden für ausgewählte Themenmodule weitere spezialisierte Partner eingebunden, um eine fachlich fundierte und praxisorientierte Weiterbildung sicherzustellen. „Der Serviceleiter ist eine Führungskraft auf mittlerer Ebene, die die gesamte Verantwortung für das After-Sales-Geschäft, also für Service-Prozesse in Ersatzteilmanagement und Werkstatt, übernehmen kann“, stellt Bernhard Seilz von Seilz-Zukunftsstark klar. „Ein Serviceleiter rechnet sich fachlich, wirtschaftlich und menschlich.“
Die Weiterbildung umfasst vier aufeinander abgestimmte Module: Den Auftakt bildet das Thema Personalführung, gefolgt von einem Modul zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Im dritten Seminar stehen Kundendienst- und Werkstattprozesse im Fokus, bevor das Programm mit Kundenkommunikation und After-Sales- Management abschließt. Ein Modul startet mit einer 2- bis 3-tägigen Präsenzveranstaltung, die durch Webinare ergänzt werden. So ergeben sich einerseits Vorteile aus der Gemeinschaft heraus und gleichzeitig können so Reise- und Ausfallzeiten minimiert werden.
Die Anmeldung ist ab sofort auf der Seite der LandBauTechnik Akademie (www.akademie.landbautechnik.de/kurs/serviceleiter/) möglich. Kursstart ist der 16. September 2025.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer