Eine Goldmedaille wurde einem John Deere Vielstofftraktor zuerkannt. Der Motor dieses Forschungstraktors kann mit verschiedenen Arten Mineral- und Biokraftstoff in einem einzigen Tank angetrieben werden. Die jeweiligen Kraftstoffe können sowohl separat als auch gemischt Verwendung finden.
Über einen Kraftstoffsensor im Niederdruckkraftstoffsystem werden zunächst Viskosität, Dichte, Dielektrizitäts-Konstante und Temperatur des Kraftstoffs oder des Gemisches gemessen. Die elektronische Motorsteuerung (ECU) wählt dann das passende Software-Setting zur Einhaltung der Abgasnorm Stufe IIIB/Interim Tier 4 aus. Die gewonnenen Daten des Kraftstoffsensors werden zusätzlich durch eine modellbasierte Software verifiziert, die die Signale der serienmäßig verbauten Sensoren im Abgastrakt auswertet.
Mit der „Eintank“-Lösung, die für jeden Kraftstoff sowohl in reiner als auch in gemischter Form geeignet ist, können sogar im landwirtschaftlichen Betrieb hergestellte Pflanzenöle verwendet werden. Damit dieses Konzept in Europa vermarktet werden kann, müssen allerdings erst Anpassungen am Zertifizierungsverfahren vorgenommen werden. Nach heutiger Gesetzgebung werden Dieselmotoren nur mit dem Prüfkraftstoff Diesel zertifiziert.
John Deere beschäftigt sich übrigens bereits seit einiger Zeit mit dem Thema Pflanzenölschlepper. Schon 2008 wurde ein ähnliches Konzept vorgestellt, nachzulesen im landtechnikmagazin.de-Bericht „ZLF 2008: John Deere präsentiert Konzeptstudie eines Pflanzenölschleppers mit Ein-Tank-System“.
Eine Silbermedaille erhält der Display-Fernzugriff von John Deere. Diese Telematiklösung, die ab Herbst 2013 verfügbar sein soll, gestattet aus der Ferne den direkten Zugriff auf den Bordcomputer (GreenStar Display) einer Maschine (Traktor, Mähdrescher etc.) und damit die direkte Echtzeit-Unterstützung des Fahrers seitens Betriebsleiter, Vorgesetzten oder des Fachmanns eines Vertriebspartners. Somit lassen sich von extern Einstellungen optimieren und ggf. zusätzliche Softwaremodule aufspielen.
Bei Bedarf kann der Fahrer die entsprechende Person telefonisch um Hilfe bitten. Der Ansprechpartner kann sich auf einer speziellen Website anmelden und von jedem beliebigen Standpunkt aus über seinen Computer, sein Tablet oder Smartphone auf den Anzeigebildschirm zugreifen und die erforderliche Hilfestellung leisten. Diese Anwendung ist ein weiteres Modul zur Optimierung der Maschinenleistung im Rahmen der John Deere FarmSight Strategie.
Beide Innovationen wurden vom ETIC (European Technology Innovation Center) in Kaiserslautern in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Forschungsabteilungen von John Deere und externen Partnern beiderseits des Atlantiks entwickelt. Beide Innovationen werden auf dem John Deere Stand auf der SIMA gezeigt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer