Um auf den steigenden Bedarf an Biomethan zu reagieren, entschloss sich der Betreiber zum Ausbau der Produktionskapazität. Mit praktischer Erfahrung aus dem Betrieb und dem Wissen um die Vorteile der trockenen Druckwechseladsorption fiel die Wahl auf eine Biomethananlage der ETW Energietechnik. Einer der Hauptgründe für den Zuschlag an das Unternehmen: Die Spezialisten aus Moers hatten, so ETW Energietechnik, die beste Lösung für die Herausforderung, die neue Anlagentechnik in den Bestand zu integrieren.
Bevor das feuchte Rohbiogas zu den Adsorptionsbehältern gelangt, werden Schwefelwasserstoff entfernt und Wasser auskondensiert. Die Restfeuchte wird als Begleiteffekt über die Druckwechseladsorption entfernt. Die Adsorptionskolonnen sind über eine intelligente Steuerung so miteinander verschaltet, dass die Produktgasreinheit auch bei schwankenden Rohbiogaszusammensetzungen und -mengen nach Herstellerangaben einen stabilen Methangehalt von 98 Prozent aufweist. Kontinuierliche Qualitätsmessungen sollen dabei kurze Reaktionszeiten gewährleisten. Das Biomethan wird anschließend mit etwa sechs bar an die Einspeisestation weitergeleitet, die als Schnittstelle zum Erdgasnetz fungiert.
Erstmalig wird in Laupheim mittels der von ETW entwickelten Prozessführung des DWA Prozesses, die sich deutlich von den in Deutschland etablierten Systemen unterscheidet, Biomethan erzeugt. Das Ergebnis ist, so ETW, ein außerordentlich hoher Methananteil im Produktgas bei geringsten Methanverlusten und geringstem Verbrauch an elektrischer Energie: So können 98 Prozent des zugeführten Methans in das Erdgasnetz verbracht werden. Die 2 Prozent Methanverlust werden in den biologischen Prozess der Biogasanlage über eine Nachverbrennungsanlage in Form von Nutzwärme zurückgeführt. Zusammen mit der Rückgewinnung der Kompressionswärme lassen sich nach Herstellerangaben insgesamt 140 kW Wärmeleistung bei 80 °C aus der Gasaufbereitung entkoppeln.
Mit einem Leistungsbedarf von 130 kW an elektrischer Energie, resultierend aus einem verfahrenstechnisch optimierten Aufbau, verfügt der Betreiber, so ETW Energietechnik, über eine sehr wirtschaftliche Anlagentechnik – zumal neben dem Einsatz von Aktivkohle für die Entschwefelung keine sonstigen Betriebsstoffe erforderlich sind.
Dass hausgemachte Probleme wie Wärme-, Frischwasserbedarf, Winterertüchtigung, Korrosion und Ablagerungen, Channeling sowie der Umgang mit chemischen Substanzen gar nicht erst existieren, bietet, so der Hersteller, neben einer erhöhten Betriebssicherheit auch aus ökologischer Sicht viele Vorteile.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer