Seit 2008 betreibt enercity in Kooperation mit der BiRo GmbH & Co. KG, einem Zusammenschluss von fünf Landwirten, eine Biogasaufbereitungsanlage in Ronnenberg (Niedersachsen). Das Rohbiogas wird aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt, wobei der Hauptbestandteil Maissilage ist. Das in Fermentern durch BiRo produzierte Rohbiogas wird an enercity weitergeleitet und in einem Biogasverstärker auf Erdgasqualität aufbereitet.
Die thermische Leistung der neu bestellten Anlage liegt nach Herstellerangaben bei 250 kWth bei einer Temperaturspreizung von 90/70 Grad Celsius. Die Abwärme der Mikrogasturbine soll einerseits für die effiziente Beheizung der Fermenter und andererseits für die Holztrocknung genutzt werden. Die durch die KWK-Anlage erzeugte elektrische Energie (200 kW) wird in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.
Die Mikrogasturbinen-KWK-Anlage erfordert nach Herstellerangaben nur eine geringe Wartung und ist relativ störungsfrei. Im Endeffekt ist der Anlagenbetrieb laut Greenvironment kostengünstiger, da auch nach langer Laufzeit keine Leistungseinbußen entstehen. Dies sei im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass der Generator, der Verdichter und das Turbinenrad auf einer Welle liegen, die luftgelagert ist. Das bedeutet, so Greenvironment, dass für den Betrieb keine Schmierstoffe und kein Kühlwasser benötigt werden, was wiederum einen niedrigen Verschleiß bedeutet.
Die Überwachung der Anlage erfolgt in der Leitwarte des Kraftwerkes Herrenhausen – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Dabei hat Greenvironment die Vorteile des eigenen Überwachungs- und Steuerungssystems (SCADA) mit dem existierenden System der Stadtwerke Hannover verbunden.
Herr Radu Anghel, Geschäftsführer der Greenvironment GmbH, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass wir enercity für uns gewinnen konnten. Dieses Unternehmen ist bekannt für seine Pionierarbeiten bei der Verwendung innovativer Techniken und ist für uns nicht nur im Biogassegment ein wichtiger Multiplikator, sondern auch im „traditionellen“ Erdgasbereich.“
„Wir konnten uns im Testlauf von den Möglichkeiten der Anlage überzeugen. Im Vergleich zu Blockheizkraftwerken erwarten wir geringere Wartungskosten und eine höhere Verfügbarkeit“, erläutert enercity-Kraftwerksleiter Jürgen Hahn die Kaufentscheidung.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer