Das Problem ist bekannt: Im Fermentationsprozess neigen organische Bestandteile wie Gras, GPS und Strohanteile zum Auftreiben und somit zum Entstehen von Schwimmschichten, die sich durchaus bis zu 1 m Stärke und stärker aufbauen können. Da ein nachträgliches Zerstören der Schwimmschichten durch die standardmäßige, konventionelle Rührwerkstechnik in der Regel kaum möglich ist, können diese Schwimmschichten nur durch ganz spezielle mobile Rühreinrichtungen wieder aufgelöst werden. Hierzu ist jedoch erforderlich, dass Membrandächer geöffnet beziehungsweise komplett abgedeckt werden.
Durch eine Schwimmdeckenbildung kann im Fermenter und im Nachgärer beziehungsweise Gärrestelager die Gasproduktion beeinträchtigt werden, da das Gas nicht durch die Schwimmdecke hindurch aufsteigen kann. Die Folge davon kann sein, dass durch Ansteigen der Schwimmdecke Schäden und Verstopfungen an Rohrleitungen und sogar an Abdeckungen entstehen können. Die Konsequenz daraus wäre, dass über Überdrucksicherung, sofern sie denn noch funktioniert, Gas in die Atmosphäre abgelassen werden muss, um Schäden an Bauwerken und Gaslager zu vermeiden.
Das neu entwickelte Auslegerrührwerk von SBBiogas sorgt für eine entsprechende Lösung dieses Problems. Das Rührwerk ragt mehrere Meter in den Behälter hinein und wird über eine hydrostatische Füllstandsmessung so gesteuert, dass das Rührwerk bei minimalem Füllstand beginnt, die Gärreste und Substrate aufzurühren und dem Füllstand entsprechend nachfährt, sodass aufsteigende organische Bestandteile insgesamt in Schwebe gehalten werden und ein Aufbau einer Schwimmdecke somit vermieden wird. Bei dem Rührwerk handelt es sich um ein wandeingebautes Auslegerrührwerk, das zu Wartungszwecken mit üblicher landwirtschaftlicher Frontladerhubtechnik aus dem Behälter gehoben werden kann. Zu den genannten Vorteilen kommt noch hinzu, dass auch der Energieverbrauch gegenüber konventionellen Rührwerken mit ca. 4,5 bis 6,0 kW im Schnitt 50 bis 60 % geringer ist, als bei den meisten im Fermentationsprozess eingesetzten Tauchmotorrührwerken.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer